Die besten Beziehungen 2010/2011
Blaine & Kurt (Glee)
Nach der ersten Staffel von "Glee" blieb mir persönlich ein Charakter überaus gut in Erinnerung: Kurt Hummel. Das liegt wohl zum einen daran, dass er zunächst völlig nebensächlich wirkte, aber schnell im Mittelpunkt der Handlung stand und es sogar schaffte mit seinem Prozess der Selbstfindung das Debakel um Quinn Fabrays Schwangerschaft in den Schatten zu stellen. Kurt gestand sich selbst ein auf Jungs zu stehen und schwärmte mit eher verhaltenem Erfolg für Finn Hudson. Nun, in der zweiten Staffel, kommt es zum vom Fan lang ersehnten Umstand, dass Kurt einen Jungen kennen lernt, der ihm schlussendlich sagt: "I love you." Doch dahin war es ein langer Weg, bei dem man an der ein oder anderen Stelle, Blaine Anderson am liebsten den Hals umgedreht hätte oder Kurt schütteln wollte.
"He's just a friend. But on the upside, I'm in love with him and he's actually gay. So we'll call that progress." (Kurt, #2.10 A Very Glee Christmas)
Alles begann damit, dass Kurt die Dalton Academy besucht, um den dortigen Glee-Club auszuspionieren. Dalton ist eine reine Jungenschule, in der sich Kurt sofort wohl fühlt. Die Dalton Academy Warblers lassen ihn bei einem improvisierten Auftritt vor der versammelten Schülerschaft zuhören und der Leadsänger der Warblers, Blaine, sing Kurt offen an. Obwohl Blaine und seine Freunde sofort erkannt hatten, dass Kurt ein Spion ist, laden sie ihn zu einem Kaffee ein. Dabei kommen Kurt und Blaine ins Gespräch, dessen Verlauf schnell überaus privat wird und nichts mehr mit Musik zu tun hat. Blaine erzählt Kurt, dass er schwul ist und ebenso einen harten Weg hinter sich hat, zu sich selbst zu finden. Er sagt, er hat ebenfalls unter Tyrannen leiden müssen, wie es Kurt zurzeit tut. Um ihm zu helfen, erteilt Blaine Kurt den Rat gegen seinen Peiniger aufzustehen und ihn zu konfrontieren. Für Kurt avanciert Blaine sofort zum Vorbild, in das er sich über beide Ohren verliebt. Er klebt ein Foto von Blaine in seinen Spind, unter das er "Courage" schreibt, der Rat, den Blaine ihm per SMS schickte. Die beiden werden schnell enge Freunde und treffen sich sehr häufig.
Nachdem Kurt die Schule gewechselt hat, wird er Mitglied der Warblers und er singt häufig mit Blaine zusammen. An Weihnachten gesteht Kurt Will Schuester, dass er in Blaine verliebt ist. Hier sagt er dies zum ersten Mal, doch es sollten noch einige Hürden im Weg liegen, bis die beiden zueinander finden. Zunächst war da der Umstand, dass Blaine in einen anderen Mann verliebt war, der ihn aber versetzte, weil Blaine ihm zu jung war. Daraufhin gesteht Kurt ihm, dass er Gefühle für ihn hat, doch Blaine möchte die Freundschaft nicht riskieren. Während Kurt darüber sehr traurig ist, kann er aber Blaines Erklärung nachvollziehen. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, auf Rachel Berry eifersüchtig zu sein, als sie Blaine bei einer Runde Flaschendrehen auf ihrer Party völlig betrunken küsst. Später wird er sehr wütend auf Blaine, als dieser mit Rachel ausgehen will. Plötzlich ist sich Blaine nämlich nicht mehr so sicher schwul zu sein. Hier ist die Stelle, in der ich Blaine am liebsten den Hals umgedreht hätte. Erst gesteht Kurt ihm, dass er ihn mehr als freundschaftlich gut findet, dann sagt er daraufhin, dass er nichts weiter als Freundschaft will. Nun ist er sich nicht mehr sicher, der zu sein, den er Kurt die gesamte Zeit über gezeigt hat? Der Junge mit dem Selbstbewusstsein in den sich Kurt verliebt hat. Einen Augenblick glaubt der Zuschauer tatsächlich, dass der Streit zwischen Kurt und Blaine alle Möglichkeiten auf eine Beziehung der beiden zunichte gemacht hat. Doch als es zum nüchternen Kuss zwischen Blaine und Rachel kommt, stellt er fest, dass er nichts für Rachel und Mädchen im Allgemeinen übrig hat.
Nachdem das Maskottchen, ein Kanarienvogel, der Warblers in Kurts Obhut gestorben ist, erkennt Blaine, dass er für Kurt mehr empfindet als nur Freundschaft. Er beschließt, dass für ihren Auftritt bei den bevorstehenden Regionals ein Duett her muss. Er bestimmt, dass sein Duettpartner Kurt ist, welcher von dieser Entscheidung etwas überrumpelt wird. Als Blaine zu Kurt kommt, um ihm zu sagen, welchen Song er gerne mit ihm singen würde, gesteht Blaine ihm, dass er für ihn mehr empfindet. Blaine küsst Kurt, der den Kuss erwidert. Sie werden ein Paar.
Mit der Storyline um zwei schwule Jugendliche ist es den Machern von "Glee" gelungen, gleich drei Themen anzusprechen und gebührend miteinander zu verknüpfen, dass daraus eine schöne Storyline wird. Erstens ist es das Schwulsein an sich, die daraus resultierende Selbsterkenntnis und das Vertrauen zu dieser zu stehen. Es wird zweitens deutlich, dass man sich nicht von Tyrannen unterkriegen lassen darf, wenn sie jemanden dafür quälen, zu sich selbst zu stehen. Dass man an dieser Stelle vor allem nicht davor zurückschrecken sollte, andere um Hilfe zu bitten. Und drittens, dass aus Freundschaft durchaus eine Beziehung hervorgehen kann, die, wenn auch für mich persönlich sehr überraschend, in der letzten Episode der zweiten Staffel in einem Liebesgeständnis Blaines an Kurt gipfelt. Insgesamt scheint die Chemie zwischen den beiden gut durchdacht zu sein. Beide können frei ihre Meinung sagen, der Partner würde nicht auf die Idee kommen, sie zu ändern, dass sie besser ins eigene Licht passt. Zum Beispiel als Kurt zur Ballkönigin gekrönt wird, steht Blaine hinter ihm und unterstützt ihn, doch er überlässt Kurt die Entscheidung, ob sie vom Abschlussball verschwinden oder, ob Kurt sich der Meute stellt und der Tradition folgend mit dem Ballkönig tanzt.
Es ist also nur erstrebenswert, wenn Blaine und Kurt noch eine Weile zusammen bleiben, denn es gibt sicherlich noch viele Geschichten zwischen ihnen zu erzählen, denn bisher hat man es sehr gut hinbekommen, die Vergangenheit beider Personen mit in die Beziehung einzuflechten und sie so komplexer zu gestalten. Außerdem ist es einfach zu süß, wenn die beiden zusammen sind. Sie sind das einzige Paar in der zweiten Staffel, das mich persönlich nicht einen Moment genervt hat. Jedenfalls nicht in der Zeit, wo sie tatsächlich zusammen waren. Der Weg zum Ziel war ausreichend langsam und ausführlich beschrieben, dass es nicht ganz so wirkt, als hätte man Darren Criss' Charakter nur als festen Freund für Kurt kreiert. Außerdem stimmt die gesangliche Chemie zwischen Darren Criss und Chris Colfer.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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