Die traurigsten Absetzungen 2008
Platz 3: Eli Stone

Bereits in der ersten Staffel des neuen Anwaltsdramas von Greg Berlanti, das am 31. Januar 2008 auf Sendung ging, sah es quotentechnisch nicht wirklich rosig aus, doch die Serie wurde um eine zweite Staffel verlängert, die die schlechten Quoten leider bestätigte. So findet "Eli Stone" im Jahr 2009 nach nur zwei Staffeln mit je 13 Episoden ein verfrühtes Ende.
Berufung Gottes oder Hirntumor?
Die Idee ist sicherlich innovativ: Ein Anwalt, der bisher eher egozentrisch und erfolgsorientiert gearbeitet hat und plötzlich Visionen über Menschen bekommt, denen er mit seinem Job helfen soll. Dies führt zu einem Setting, das den häufig angebrachten Vergleich mit "Ally McBeal" schon irgendwie rechtfertigt. Es geht doch recht seltsam und verschroben zu, wenn Eli wieder einmal eine seiner Visionen hat, bei denen von einem Erdbeben über Kriegsschauplätze bis zur spontanen Gesangseinlage einer Pop-Ikone oder auch mal eines Anwaltskollegen so ziemlich alles dabei ist. Zu Beginn ruht sich die Serie allerdings noch etwas zu sehr auf dieser einfallsreichen Prämisse aus und hat sonst relativ wenig zu bieten. Man erfährt einfach zu wenig über die Charaktere und die Fälle stehen dafür, dass sie nicht immer wirklich interessant sind, zu sehr im Mittelpunkt.
Doch schon zur Mitte der ersten Staffel hin gibt sich das und man kann endlich eine bessere Bindung zu den Hauptcharakteren, insbesondere Eli und Maggie aufbauen. Auch die Mythologie der Serie wird mit der Zeit tatsächlich interessanter als zunächst angenommen und besonders gegen Staffelende packt man nochmal einiges an Spannung aus. Gleichzeitig muss man damit jedoch den Schritt in Richtung "Hirntumor oder doch göttliche Berufung" wagen, der zunächst sehr diplomatisch offen gelassen wurde. Nach dem wirklich gelungenen ersten Staffelfinale war ich skeptisch, ob der Serie dieser Schritt gelingen würde, doch ich wurde überzeugt.
Mit der zweiten Staffel macht man einige interessante Schritte, so stellt sich Jordan Wethersby auf Elis Seite und spaltet damit die Firma, die sich in eine wirtschaftlich orientierte und eine auf Wohltätigkeit ausgerichtete Kanzlei aufteilt. Viel interessanter ist jedoch, wie man mit Elis Aneurysma-Freiheit umgeht und es tatsächlich wagt, Eli als Propheten hinzustellen. Das Ganze wird noch interessanter, als sich herausstellt, dass sein Vater zu Lebzeiten bereits in Elis Zukunft sehen konnte und alles in einem Buch niederschrieb, und Eli beginnt, in seine neuen Prophezeiungen aktiv einzugreifen und damit die Zukunft zu verändern. Meist gelingt dies jedoch nicht und es ist faszinierend zu beobachten, wie scheinbar völlig aus der Luft gegriffene Visionen sich nach und nach doch logisch bewahrheiten. Zur selben Zeit werden die Fälle auch interessanter, weil folgenübergreifend und persönlicher. Man erfährt mehr über Patti, Jordan und die übrigen Charaktere und ergründet Elis und Nathans Vergangenheit.
Leider schlägt die Absetzungs-Axt genau im falschen Moment zu, denn obwohl "Eli Stone" wohl nicht unbedingt Emmy-verdächtiges Material lieferte und teilweise etwas zu optimistisch und gutgläubig auf die Welt blickte, um Kritiker zu begeistern, schaffte sie es nach einem wackligen Start doch mitzureißen und spannende episodenübergreifende Handlungen zu kreieren. Leider haben die letzten Jahre gezeigt, dass besonders die ersten Episoden kritisch und damit bereits entscheidend für eine schlussendliche Absetzung sein können, und "Eli Stone" hat sich nie vom schwachen Start quotentechnisch erholen können. Trotz allem können sich Fans immerhin darauf freuen, dass alle Folgen ausgestrahlt und auf DVD veröffentlicht werden, so dass man auf ein zufrieden stellendes Ende hoffen kann.
Nadine Watz - myFanbase
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