Die enttäuschendsten Storylines 2009/2010
Platz 6: Mikes Schulden (Desperate Housewives)

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Lange musste der Zuschauer darauf warten, bis Susan und Mike in "Desperate Housewives" endlich ein Paar wurden. Als es dann so weit war, konnte er ihr Glück leider nicht lange miterleben, denn bereits nach einer Staffel machte man einen Zeitsprung von fünf Jahren, dem auch die Ehe der beiden zum Opfer fiel. Als sie sich dann überraschend doch wieder versöhnten, erweckte die Beziehung in der sechsten Staffel den Anschein, dass es endlich von Dauer war und die beiden wirkten glücklich. Das bewahrte sie jedoch natürlich nicht vor den typischen Reibereien, aus denen einige dem Zuschauer jedoch besonders negativ ins Auge stechen musste.

Macho, Macho Man

Als Karl stirbt, hinterlässt er Susan einen Strip-Club. Sie verkauft ihren Anteil und hat dadurch plötzlich Geld. Doch wer möchte dieses Geld trotz kleiner Schwierigkeiten nicht annehmen? Ja, richtig, Susans Ehemann und Vater ihres Sohnes, Mike. Denn Mike lebt anscheinend noch in einer Zeit, in der es geradezu unanständig ist, sich von seiner Frau finanziell aushelfen zu lassen. Das allein ist schon wirklich blödsinnig und wird auch irgendwie in der Form überhaupt nicht thematisiert, obwohl es völlig hinterwäldlerisch ist und man heutzutage ruhig mal modernere Gedanken verbreiten darf. Aber gut, Mike will eben die eigene Suppe auslöffeln und somit die Probleme selbst bewältigen, in die er sich gebracht hat, was ja auch nicht weiter verwerflich ist.

Was dann folgt, ist jedoch an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Während Mike von seiner eigenen Frau, deren Geld ja irgendwie auch seines ist, keines annehmen will, nimmt er stattdessen einen Scheck von seinem Freund Carlos entgegen. Statt dem Ganzen also ein Ende zu bereiten, begeht er lieber Schulden mit Schulden und es stellt sich darüber hinaus heraus, dass die Schulden weitaus größer sind, als er Susan glauben machen wollte. Als die davon erfährt, ist sie verständlicherweise wütend, doch als Zuschauer kann man an dieser Stelle schon wirklich nur noch mit den Augen rollen. Ohne dass man wirklich darüber aufgeklärt wird, scheinen die beiden trotz Susans Geldes, das augenscheinlich für das Bezahlen von Mikes Neuschulden bei Carlos verwendet wird, kurz vor dem Ruin stehen und ihr Haus aufgeben müssen.

Mike hat also Susan – absolut serien- und vielleicht auch lebenstypisch, letzteres kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen – sicherlich eine ganze Weile verschwiegen, in welchen Schwierigkeiten sie stecken, so dass sie nun das Haus aufgeben muss, in dem ihre Kinder groß geworden sind, und sie bei Mikes Kunden, die alle anscheinend noch nie was von Zahlungsmoral gehört haben, betteln gehen muss. Aber Hauptsache Mike muss sich nicht vor seinen Kunden oder gar seiner eigenen Frau erniedrigen und um Hilfe bitten. Ein Charakter, der von Staffel 1 an einfach noch nie interessant war, wird nun auch noch immer unsympathischer. Dazu kommt noch, dass Susan das Ganze durch ihr blödes Verhalten auch noch schlimmer macht und beide vor dem Finanzamt in eine Situation bringt, in der sie einfach keine andere Wahl haben, als das Haus zu vermieten und wegzuziehen.

Alles in allem war diese Story reiner Müll und hätte wirklich besser ausgearbeitet sein können. Es ist ja gut und schön, dass man auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in den USA anspielen wollte, aber dann hätte man die von Mike und Susan wirklich etwas glaubhafter darstellen können. So verhalten sich beide total unnötig dämlich und haben ihr eigenes Schicksal damit auch irgendwie verdient. Mitleid - Fehlanzeige.

Nadine Watz - myFanbase

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