Die besten Storylines 2009/2010
Platz 4: Religiöse Mythologie (Supernatural)

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Schaut man auf die letzten Jahre "Supernatural" zurück, bemerkt man sehr wohl, dass einem allerhand gute Entwicklungen und Ideen vorgesetzt wurden. Wo sich aber zu Beginn der Serie zunächst auf Volkssagen und Legenden bezogen wurden, hat man in dieser Staffel die ganz großen Geschütze aufgefahren und präsentierte uns nicht nur den epischen Kampf zwischen und um Erzengeln, Oberdämonen und den Winchesters, sondern erfreute uns auch mit einer Reihe anderer Gottheiten und biblischen Gestalten.

"Screw the angels and the demons and their crap apocalypse."

Schon seit geraumer Zeit arbeiteten die Serienmacher darauf hin, uns dieses enorme Ausmaß der Geschichte um Sam und Dean präsentieren zu dürfen und mit dem Beginn der fünften Staffel war es dann auch endlich soweit. Da wäre Sam, der die Apokalypse schließlich doch ins Rollen brachte und schon von Geburt an dazu bestimmt war, von Lucifer besetzt zu werden und wiederrum Dean, der seinerseits dazu bestimmt war, Michael zu tragen, damit dieser Lucifer erneut einsperren sollte. Beeindruckend ist nicht nur, dass dieser Verlauf von der ersten Minute geplant zu sein scheint, sondern auch wie nah sich dabei an den biblischen Vorlagen bewegt wurde. Zudem wurde immer wieder von den Beteiligten darauf hingewiesen, wie verblüffend doch die Parallelen zwischen den Erzengel und ihren gewählten Trägern sind, da auch Dean seinem Vater stets gehorchte und Sam der war, der die Familie schließlich verließ und sich gegen die Lehren von John Winchester auflehnte. Und obwohl diese Parallelen auch Sam und Dean bewusst sind, wehren sie sich vehement dagegen, die Prophezeiung wahr werden zu lassen und suchen nach anderen Möglichkeiten, Lucifer zu besiegen.

Dabei treffen sie auf ihren alten Freund den Trickster, der besonderes Interesse in die Brüder zu haben scheint. Dieser hatte sich viele Episoden nicht töten lassen wollen und nun erfahren wir auch, weshalb. Er ist der Erzengel Gabriel, der sich selbst in "Zeugenschutz" begeben hat, da er die Familienkämpfe nicht mehr mit ansehen konnte und will, dass die ganze Apokalypse endlich vorbei ist. Nun mischte er sich also schon wieder ein, verstand aber nicht, wieso gerade er gegen seinen Bruder Lucifer kämpfen sollte. Sein Charakter wird tiefgründig dargestellt und erfreut den Zuschauer immer wieder mit Wendungen, die man so eigentlich nicht erwartet hat.

Ganz klasse inszeniert war aber auch der Auftritt der vier Apokalyptischen Reiter, die sich stilvoll in Autos sehen ließen. Wo man sie in der Bibel noch auf Pferden hat antanzen lassen, kommen sie nun in Gefährten wie einem roten Ford Mustang oder einem weißen Cadillac. Am beeindruckendsten bleiben aber die Szenen, in denen sich Tod höchstpersönlich die Ehre gibt. Vom ersten Erscheinen an imponiert er und schüchtert ein, weiß aber dennoch Dean gekonnt für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen, obwohl dieser ja eigentlich etwas von ihm wollte. Natürlich sollen die Reiter einerseits furchteinflößend sein, aber andererseits sind die auch wieder mit viel Herzblut dargestellt und ohne es zu merken hat man den Atem angehalten, als sie die Szenerie betreten haben.

Doch nicht nur aus dem Bibel-Topf wird sich großzügig bedient, auch auf andere Religionen greifen die Serienmacher in dieser Season zurück. Die Episode #5.19 Hammer of the Gods lässt den Blick ein wenig über den Tellerrand hinaus schweifen und präsentiert nicht nur nordische Götter, sondern auch indische und chinesische. Auch diesen Figuren wurde so viel Leben eingehaucht, dass es fast schade ist, dass man sie wohl nicht mehr so bald zu Gesicht bekommen wird. Aber vielleicht haben wir ja Glück und die nächste Staffel hält in der Richtung noch ein paar Überraschungen für uns bereit. Diese wohlüberlegte Fülle an neuen Wesen hat sich jedenfalls erst einmal in unserer Liste der besten Storylines befördert.

Luisa Schmidt - myFanbase

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