Only Murders in the Building - Review, Staffel 1
Bereits die Pilotfolge von "Only Murders in the Building" ließ mein Herz höher schlagen, da uns ein spannender, harmonischer und gleichzeitig lustiger Serienauftakt geboten wurde, in dem man schnell Interesse an der Geschichte und den Figuren der Serie entwickelte. Im Verlauf der ersten Staffel hat sich dieser Eindruck bestätigt, denn "Only Murders in the Building" schafft es zu jedem Zeitpunkt, gute Unterhaltung abzuliefern.
Die Serie bewegt sich irgendwo zwischen Komödie und Drama mit einer interessanten Prise Kriminalgeschichte und diese Mischung wird in jeder einzelnen Folge fabelhaft ausbalanciert. Es macht Spaß, den amüsanten Detektivversuchen der der Hauptfiguren zu folgen, gleichzeitig ist man gefesselt von ihren Entdeckungen und mitgenommen von dem persönlichen Ballast, den sie mit sich herumtragen. Mir hat es gut gefallen, dass man es trotz den hohen Comedy-Anteils im Verlauf der Staffel geschafft hat, die Figuren weiterzuentwickeln, anstatt sie lediglich als Marionetten für ein paar Lacher am Rand zu verwenden. Liebevoll gibt man uns Einblicke in ihre Hintergrundgeschichte und verleiht Charles-Haden (Steve Martin), Oliver Putnam (Martin Short) und Mabel Mora (Selena Gomez) dadurch den nötigen Tiefgang. Das macht man bei jedem der drei auf ganz unterschiedliche Weise. Während der eigenbrötlerische Charles in Jan (Amy Ryan) eine neue Liebe findet, nutzt man bei Mabel ihre Kindheitsfreundschaften, um unser Interesse an ihr zu wecken. Bei Oliver hingegen, setzt man auf die Versöhnung mit seiner Familie, was seine aufgedrehte Persönlichkeit auf angenehme Weise zur Ruhe kommen lässt.
Kernstück der Geschichte ist der Podcast von Charles, Oliver und Mabel, in dem sie ihre Ermittlungen zum Tod von Tim Kono (Julian Cihi) festhalten. Durch den großen Altersunterschied zwischen den Hauptfiguren wirkt es an vielen Stellen skurril, wie sie mit dem Podcast umgehen, was einfach herrlich zu beobachten ist. Mabel ist hier ganz eindeutig der kühle Kopf des Ganzen, während der exzentrische Oliver für ausgefallene Ideen sorgen darf. Zwischen den dreien entwickelt sich eine wunderbare Atmosphäre, denn obwohl Charles, Oliver und Mabel so unterschiedlich sind, gehen sie einen Schritt aufeinander zu und jeder von ihnen wächst an dieser ungewöhnlichen Freundschaft. Zwischen Charles und Mabel bildet sich zusätzlich eine Art Vater-Tochter-Bündnis, das man einfach nur als niedlich beschreiben kann.
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Die Kriminalgeschichte an sich kommt in keinem Teil der Staffel zu kurz, denn jedes Mal wieder wird eine bedeutende Entdeckung gemacht. Geschickt führt man uns Zuschauer in die Irre und säht Zweifel daran, wie sehr man Mabel vertrauen kann. In diesem Zusammenhang sind auch die Flashbacks zu ihrer gemeinsamen Zeit mit Tim sehr aufschlussreich und liefern der Geschichte zusätzlich neues Feuer für Spekulationen darüber, was nun tatsächlich hinter dem Tod von Tim steckt. So einige Male führt man uns in eine falsche Richtung, doch die Erkenntnis, die man am Ende gewinnt, macht jedes Mal Spaß und es kommt keine Frustration über die Suche nach der Wahrheit auf.
Auf dem Weg zur Entlarvung des Mörders streut man einige herausragende Momente in den verschiedenen Genres ein, die die Serie ausmachen. Was das Drama, so setzt man in #1.07 The Boy From 6B auf eine Episode, die ohne Text auskommt, denn sie wird aus der Perspektive des tauben Theo (James Caverly) erzählt. Es ist ein ungewöhnlicher Nervenkitzel, den man uns hier bietet, doch durch diese Erzählweise reißt die Spannung die gesamte Zeit über nicht ab. Die Episode, die mich am meisten zum Lachen gebracht hat, war die mit den treuen Fans des Podcasts, in der es so wunderbar viel Raum für Spekulationen gab.
Bei Kriminalgeschichten ist es meist schwer, eine gute Balance zu finden, denn man muss den Täter früh genug in die Geschichte einführen, darf ihn aber gleichzeitig nicht allzu verdächtig wirken lassen, um das Augenmerk der Zuschauer nicht zu schnell auf ihn zu richten. Ich war mir nicht sicher, ob es "Only Murders in the Building" gelingen würde, was die Auflösung des Verbrechens angeht ein stimmiges Ende zu finden, doch alles in allem bin ich positiv überrascht. Man schafft es, den Tod von Tim Kono gut aufzurollen und uns alle Aspekte glaubhaft zu verkaufen, natürlich mit der nötigen Prise Witz, wodurch selbst das Staffelfinale uns Zuschauer zum Lachen bringen kann.
Was den finalen Cliffhanger angeht, so bin ich gespannt, in welche Richtung sich die zweite Staffel entwickeln wird. Während sich Charles, Mabel und Oliver in Staffel 1 willentlich in die Mordermittlungen gestürzt haben, sieht es nun so aus, als würden sie eher auf der Liste der Verdächtigen stehen. Hoffentlich schafft man es, beide Todesfälle gekonnt miteinander zu verbinden.
Fazit
Die Crime-Dramedy "Only Murders in the Building" kann durch sein fabelhaftes Trio von Hauptfiguren auf ganzer Länge überzeugen. Mit Charles, Oliver und Mabel schafft man es, uns Zuschauer durch eine kurzweilige, heitere und gleichzeitig berührende erste Staffel zu navigieren, in der sich Lachen, Bangen und Rätseln erfrischend abzuwechseln wissen. Auch die Auflösung der Geschichte kann sich sehen lassen und so bin ich gespannt, ob man in der zweiten Staffel das Niveau halten kann.
Die Serie "Only Murders in the Building" ansehen:
Marie Müller - myFanbase
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