The Good Doctor - Review - Staffel 2
Nachdem die erste Staffel von "The Good Doctor" ein wahrer Überraschungshit gewesen ist, war die Verlängerung um eine zweite Staffel wenig überraschend, hat man doch einen guten Grundstein für weitere Storylines gelegt, auf die man gespannt sein konnte. Bevor man allerdings richtig in die zweite Staffel der ABC-Serie eintauchen konnte, musste man erst einmal die Nachricht verdauen, dass zwei Hauptdarsteller aus der ersten Staffel nicht mehr mit dabei sein werden: Chuku Modu und Beau Garrett. Während man bei Ersterem schon länger über einen Ausstieg Bescheid wusste, kam der von Garrett sehr plötzlich und unerwartet. Besonders, da sowohl Modus Charakter des Dr. Jared Kalu als auch Garretts Charakter Jessica mittlerweile eine Verbindung zu Dr. Shaun Murphy (Freddie Highmore) aufgebaut haben, die man in der zweiten Staffel noch wunderbar hätte nutzen und ausbauen können.
![Bild: The Good Doctor - Season 2 [OV]](https://m.media-amazon.com/images/I/41Qz9yexG0L._SL500_.jpg "The Good Doctor - Season 2 [OV]")
© 2018, 2019 Sony Pictures Television Inc. and Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.
Mit Episode #2.01 Der letzte Tag hat man nicht nur Jared das letzte Mal zu Gesicht bekommen, sondern unterstreicht auch nochmal, dass jener ebenso gut darin ist, Verständnis für Shaun aufzubringen, wie es Dr. Claire Browne (Antonia Thomas) macht. Mit Jareds Hilfe und Verständnis kann er Dr. Marcus Andrews (Hill Harper) verdeutlichen, dass Shaun kommunizieren kann und dies dient auch dazu, dass Shaun bereit ist, seinem Freund und Mentor Dr. Aaron Glassman (Richard Schiff) bei seiner Genesung nach seiner Gehirn-OP beizustehen.
Glassmans Genesung ist eine wichtige Storyline in dieser zweiten Staffel. Mit seinem Genesungsprozess werden gleich mehrere Dinge aufgegriffen, die den Charakter von mehreren Seiten beleuchtet. Somit erfahren wir auch, wie sein Verhältnis zu seiner verstorbenen Tochter Maddie (Holly Taylor) gewesen ist, von der er aufgrund von Schlafmangel eine Halluzination hat. Durch die (Selbst-)Gespräche wurde uns Zuschauern verdeutlicht, wie tief der Schmerz über den Verlust seiner Tochter noch immer sitzt und wie schwer es ihn belastet, dass er ihr damals nicht helfen konnte. Das alleine ist allerdings nicht der Grund, warum Glassmans Genesungsprozess ziemlich langsam voranschreitet. Hier kann man sehr gut das Zitat anbringen "Ärzte sind die schwierigsten Patienten", denn der sonst so bodenständige Arzt wirkt oftmals wie ein kleines trotziges Kind, das sich durch sein Verhalten und seinen Stolz selbst das Leben bzw. die Genesung schwer macht. Seine aufkeimende Beziehung zu Debbie Wexler (Sheila Kelley) geht dadurch fast in die Brüche und auch seine Freundschaft zu Shaun wird dadurch in ein völlig anderes Licht gestellt.
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Denn obwohl Shaun nicht dafür bekannt ist, Gefühle zu zeigen, wird doch deutlich, dass er für Glassman da sein und ihm helfen möchte. Auch wenn er es zeitweise zu gut meint und seine Fürsorge etwas übertrieben ist, hat es mich tierisch genervt, dass er von seinem Freund so sehr vor den Kopf gestoßen wird. Glassman ist es aber auch, der Lea (Paige Spara) aufzeigt, dass sie Shaun so nehmen und schätzen soll, wie er ist, da Shaun niemals von ihr verlangen würde, sich zu ändern. Für mich ist es daher ein bisschen eine Doppelmoral, weil er selbst anders handelt.
Leas Rückkehr und dass sie seit dieser Staffel zu den Hauptcharakteren gehört haben mich ehrlich gesagt ziemlich überrascht. Nach ihrem Abgang hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir sie noch einmal wiedersehen werden. Anfangs fand ich ihr Verhalten gegenüber Shaun auch ziemlich nervig, weil sie eben wissen müsste, dass er anders ist. Allerdings muss ich meine Meinung über sie revidieren. Die Freundschaft zwischen Lea und Shaun ist eine meiner Favoriten, wahrscheinlich weil Lea Shaun immer wieder verdeutlicht, dass er zwar anders ist, aber es ihm dennoch möglich ist, Dinge zu tun, die auch andere tun. Auch in der Freundschaft zwischen Shaun und Glassman ist Lea das Bindeglied bzw. die Vermittlerin, die es schafft, dass besonders Glassman aus seinem Selbstmitleid heraus kommt und anfängt, das Leben wieder zu genießen.
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Neben den Freundschaften werden auch die Liebesbeziehungen thematisiert. Bereits in der ersten Staffel erfuhr man, dass Alex Park (Will Yun Lee) verheiratet war und aus dieser Ehe ein Sohn stammt. Da man diesen in dieser zweiten Staffel kennenlernt, ist es auch nicht verwunderlich, dass auch seine Exfrau Mia auftaucht, die auf den ersten Blick recht sympathisch wirkt. Weniger gefällt mir dabei jedoch, dass die Autoren dafür gesorgt haben, dass es die beiden noch einmal miteinander versuchen. Mir ist zwar klar, dass auf beiden Seiten noch Gefühle sind. Allerdings bemerkt man bei diesem Aufeinandertreffen auch, dass zwischen den beiden noch sehr viel im Argen liegt. Hier darf man sicherlich gespannt sein, wie die Beziehung der beiden fortgeführt wird. Sehr angetan bin ich allerdings von Dr. Audrey Lim (Christina Chang) und Dr. Neil Melendez (Nicholas Gonzalez). Für mich sind die beiden das Überraschungspaar dieser Staffel, weil es aus einem einfachen One-Night-Stand heraus entstanden ist und ihre Gefühle füreinander immer tiefer wurden, womit ich persönlich nicht gerechnet habe, auch wenn die Chemie der beiden von Anfang an für mich gestimmt hat. Gut gefallen hat mir daher auch, dass man Lims Studienfreundin eingebunden hat, um der Ärztin zu verdeutlichen, dass sie es verdient hat, geliebt zu werden. In Sachen Liebe scheint sich auch bei Shaun etwas zu tun, was mich persönlich freut, da damit nochmal unterstrichen wird, wie sehr er sich seit dem Serienstart eigentlich entwickelt hat.
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Zu verdanken ist dieser Umstand dem kurzweiligen Klinikkchef Dr. Jackson Han (Daniel Dae Kim), der Shaun für unfähig in der Kommunikation und kindisch in seinem Verhalten hält. Ich bin wirklich froh, dass Han wieder weg ist. Wobei ich zugeben muss, dass durch ihn deutlich wurde, wie sehr das Personal Shaun mittlerweile zu schätzen weiß und dass insbesondere Andrews erkannt hat, dass es auch mehr Wege gibt, um miteinander kommunizieren zu können. Und auch Shaun selbst hat gezeigt, dass er zu Emotionen fähig ist, selbst wenn sein Wutausbruch in Hans Büro recht erschreckend wirkte. Man bemerkte jedoch, wie viel ihm daran liegt, Chirurg zu sein.
In dieser zweiten Staffel von "The Good Doctor" werden den Zuschauern mehrere Highlight-Episoden geboten, die besonders Dr. Morgan Reznick (Fiona Gubelmann) von einer emotionalen Seite zeigen. Die Episoden #2.10 Quarantäne und #2.11 Weihnachtswunder waren spannungsgeladen, da durch eine Infektion nicht nur Patienten in Gefahr gebracht worden sind, sondern man auch um das Überleben von Dr. Lim besorgt gewesen ist und dadurch offensichtlich wurde, dass Dr. Melendez Gefühle für sie hegt. Dem wünscht man durch seine Trennung von Jessica Glück in der Liebe. Neben spannenden Episoden konnte man auch mit interessanten Patientenfällen überzeugen, wovon mich der in #2.14 Gesichter am meisten packen konnte. Die Frage, die dabei aufgeworfen wurde, ist, ob eine trauernde Mutter die Kraft hat, ihr verstorbenes Kind als Organspender freizugeben, damit ein anderes Kind wieder ein normales Leben führen kann. Die Autoren haben auch hier enormes Einfühlungsvermögen gezeigt, das einen zu Tränen rührt.
Fazit
Die zweite Staffel von "The Good Doctor" kann ebenfalls überzeugen, auch wenn man in der Mitte mit einigen langatmigen Episoden zu kämpfen hat, weil man sich dann und wann mal im Kreis dreht und nicht wirklich vorankommt. Dennoch gehört die Serie noch immer zu meinen Lieblingen, da sie mit emotionalen und überraschenden Wendungen punkten kann.
Daniela S. - myFanbase
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