The Good Doctor - Reviews
Staffel 7
In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "The Good Doctor" zu diskutieren.
#7.01 Baby, Baby, Baby
"The Good Doctor" ist zurück und während inzwischen mehr als ein halbes Jahr durch den Doppelstreik vergangen ist, sind es innerhalb der Serie nur zwei Wochen vergangen, doch in denen ist einiges passiert. Shaun (Freddie Highmore) und Lea (Paige Spara) navigieren durch die neue Elternschaft und machen es beide auf ihre Art toll. Shauns Umgang mit seinem Sohn gefällt mir wirklich gut und ich habe es mir ehrlich gesagt katastrophaler vorgestellt, als es war. Vielleicht ist katastrophal auch das falsche Wort, aber ich nahm an, seine Kontrolle sei intensiver. Mit Shauns Krankheit hat man in meinen Augen auch einen wunderbaren Bogen zu den heutigen Helikopter-Eltern, die in meinen Augen ähnlich agieren. Dabei hat mir die Kombination mit Leas Umgang ebenfalls gut gefallen. Sie geht nach Gefühl, was eine gute Balance ist und zudem hat man eine deutliche Entwicklung in ihrer Beziehung erkannt. Ich gebe zu, dass ich ganz zu Beginn der Serie Lea nicht passend für Shaun fand, aber mittlerweile erkenne ich die weise Entscheidung der Autoren an und bin über seine Entwicklung froh. Bei diesem gewählten Episodentitel habe ich mich erst kurz gewundert, aber nachdem ich alles gesehen habe, ist mein Fazit: Der Titel bezieht sich auf die drei Babys, die quasi alle miteinander verbunden waren und ich fand das ziemlich emotional. Aber auch hier hat man es gut miteinander verbunden, wie sich die Beziehung von Park (Will Yun Lee) und Morgan (Fiona Gubelmann) entwickelt hat. Dass Morgan erst einmal ihn nicht als Vater von Eden bezeichnen wollte, ist für mich logisch, da sie sich nicht sicher sein konnte, ob er die Sache mit ihr durchsteht, was man auch gut durch eine 'räumliche' Trennung dargestellt hat. Freudig hat mich auch die kleine Annährung zwischen Shaun und Glassman (Richard Schiff) gestimmt. Auch wenn die beiden noch einiges aufarbeiten müssen, ist klar, dass sie noch immer eine Familie sind, weswegen ich Glassmans Bezeichnung als Opa für den kleinen Steve einfach rührend fand. Auch mal abwarten, wie sich Glassman und Audrey (Christina Chang) als Duo schlagen. Den Ausstieg von Hill Harper hat man auch gut erklärt. Auch wenn es die finale Staffel ist und man dies bereits in der ersten Episode bemerken kann, freue ich mich drauf.
#7.02 Zwei kleine Entlein
In der finalen Staffel gibt es bei den Neulingen noch zwei Neuzugänge und die könnten noch sehr interessant werden, da sie im Charakter schon unterschiedlich sind. Während Dominic (Wavyy Jonez) einmal ein Sportstar war und nun Allgemeinarzt werden will, ist Charlotte bzw. Charlie (Kayla Cromer) ziemlich aufgedreht und befindet sich wie Shaun auf dem Autismus Spektrum und ist ganz aufgeregt, den berühmten Arzt kennenzulernen. Wenn man Dom und Charlie zusammen agieren sieht, fällt einem schon auf, dass sie eine gewisse Spiegelung von Shaun und Claire (Antonia Thomas) haben. Das ist gar nicht so falsch, da wir uns in der Abschiedsstaffel befinden und man dadurch die Entwicklung von Shaun erkennen kann und er hat über die sieben Staffel eine großartige Entwicklung durchgemacht. Er scheint aber nicht zu erkennen, dass er einmal Charlie ähnlich war und auch ähnliche Fehler gemacht hat wie beispielweise bei Rich (Ian Tracey) und seiner Tochter (Lucy Loken). Da Charlie aber aufgedreht ist, wird es auch schnell anstrengend und nervig, was ich persönlich bei Shaun nicht so intensiv empfand. Ich bin aber auch sicher, er wird noch ein guter Lehrer, auch wenn das jetzt noch nicht erkennbar ist. Allerdings ist er in Sachen Empathie gewachsen. Mir hat es gut gefallen, wie er Rich aus seiner Perspektive heraus erklärt hat, wie wichtig ihm sein Sohn ist und man hat auch gemerkt, wie er Steve das geben möchte, was er von seinen eigenen Eltern nicht bekommen hat – aber von Glassy. Ich habe mich sehr gefreut, die beiden endlich wieder versöhnlich zu sehen (ich bezweifle allerdings ein bisschen, dass Shaun seine Neckerei verstanden hat), denn sie sind eine Familie. Auch bei Morgan habe ich eine wahnsinnige Verwandlung festgestellt. Wenn ich an ihren Einstieg zurückdenke, bei dem ich sie schon mochte. Jetzt mag ich sie noch mehr und ich mag die Freundschaft zwischen ihr und Lea, denn da Morgan nicht Edens leibliche Mutter ist, kann sie Lea in dem Punkt am besten verstehen und ihr klar machen, deswegen keine schlechte Mutter zu sein. Selbst die Beziehung mit Alex gefällt mir und ich habe mittlerweile auch meinen Frieden mit ihm gemacht. Sehr nett waren auch die kleinen Streiche zwischen Glassy und Audrey. Man merkt dieser Staffel schon jetzt an, wie die Fäden immer mehr zusammenlaufen und Freddie Highmore hat tolle Regiearbeit geleistet.
#7.03 Hand und Fuß
Der deutsche Titel dieser Episode heißt Hand und Fuß, den ich aber nur bedingt passend finde. Dem Sprichwort zufolge Alles muss Hand und Fuß könnte man auf Morgans Überlegungen beziehen, denn für mich sagt das Sprichwort aus, alles muss durchdacht sein. Ich fand Morgans Begründungen, weswegen sie Shaun und Lea für ihren und Parks Todesfall eintragen ließ, wirklich schön und für mich zeigt das nochmal, welche Entwicklung sie seit ihrem ersten Auftritt gemacht hat. Ich konnte auch nachvollziehen, warum sie Park zunächst nicht das alleinige Sorgerecht für Eden in Morgans Todesfall übertragen wollte. Wahrscheinlich war sie sich selbst nicht sicher, was auch dem Hin und Her mit ihm geschuldet ist. Daher war es auch clever, Dominick da miteinzubeziehen, der Park aus der Sicht des Mentors betrachten kann und tolle und wichtige Dinge gesagt hat und mich hat daher die letzte Szene unheimlich gefreut. Dominick tat mir ja auch ein bisschen leid. Ich glaube, mir würde es sehr ähnlich wie ihm gehen und dann würde ich mir auch einen solchen Mentor wie Park (unglaublich, dass ich sowas von mir gebe) wünsche. Man merkt Dominick aber auch an, dass es ihm selbst leid tut, das noch nicht abstellen zu können und dadurch auch Zweifel hat. Charlie ist da das komplette Gegenteil. Ich habe zwar vergangene Woche geschrieben, dass ich sie anstrengender als Shaun damals fand und auch in dieser Episode war dies zum Großteil so, aber mir tat sie auch wirklich leid. Mit ihr und dass sie sich ebenfalls auf dem Autismus-Spektrum befindet, hat man auch einen Gegensatz zu Shaun, mit dem er auch erstmal lernen muss umzugehen und seine eigenen Mentoren in Form von Audrey und Glassman waren da keine besonders großen Hilfen. Irgendwie fand ich auch Audrey und Glassman genial. Ich hoffe aber, sie können letztlich doch noch zusammenarbeiten. Mir tat Charlie aber leid, weil man ihr angemerkt hat, wie sehr sie sich bemüht hat und Shaun es zunichte gemacht hat. Es war aber auch eine gute Spiegelung zu der Staffel mit Han (Daniel Dae Kim). Ich hoffe und gehe auch mal davon aus, dass Shaun sich doch noch besinnt und besinnen lässt. Auch wenn er besser geworden ist, diesmal hat man aber einen kleinen Rückschritt gemacht, den man aber auch als Anlaufschritt bezeichnen kann. Einen Schritt nach vorne haben auch Asher und Jerome (Giacomo Baessato) in ihrer Beziehung gemacht, was mir aber doch einen Stich versetzt hat, wenn man bedenkt, was bald passieren wird. Insgesamt wieder eine tolle Episode, bei der man aber den Originaltitel 'Critical Support' hätte beibehalten sollen.
#7.04 Date Night
Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass man den Originaltitel beibehalten hat. Dieser hat eben auch gut gepasst, es ging um Paare, die aber keine Zeit haben, sich diese Momente als solche auch zu nehmen. Ich fand zwar, man hat Shaun und Lea etwas mehr in den Vordergrund gerückt, was ich aber insgesamt nicht schlimm finde. Ich fand sogar interessant, wie sich die Rollen der beiden doch etwas gewandelt haben. Vor ein paar Episoden war es Morgan, die sich genau deshalb als schlechte Mutter gefühlt hat. Shaun ist wirklich ein toller Vater und ich denke auch, dass er es einfach besser machen will als sein eigener. Dass sich ihr Leben durch ihren Sohn Steve auf den Kopf gestellt hat, ist vollkommen verständlich und nachvollziehbar, weil sich die Prioritäten geändert haben. Eine neue Facette hat für mich dabei am deutlichsten Lea gezeigt, die sonst ja immer eher Party gemacht hat. Es zeigt dadurch aber auch, wie sie Reife durch die Geburt und Mutterschaft gewonnen hat. Morgan und Park haben ähnliche Probleme, gehen diese aber anders an. Das fand ich auch passend, weil mit Streit und Wut einfach ihre Leidenschaft angefeuert wird. Ich denke aber auch, dass sie jetzt auch nochmal anders sind, vielleicht sogar leidenschaftlicher, da sie durch Eden jetzt noch verbundener sind als vorher. Auch bei Jordan geht's um die Liebe, wobei ich mich echt frage, was das sollte, hatte ich doch nach Jareds Rückkehr den Eindruck, er wird ein Love Interest für sie, aber ich habe auch das Gefühl, so richtig kommt man da nicht in die Gänge. Ganz anders bei Asher und Jerome. Mir tut es beim Schauen schon in der Seele weh, wenn man bedenkt, was passieren wird, das macht es für mich emotional schwieriger. Emotional war auch Shauns Patientenfall. Mir war zwar recht schnell klar, dass es sich nicht um Alzheimer handelt, dafür kamen für mich die Wechsel einfach viel zu schnell, die bei dieser Erkrankung einfach nicht typisch sind. Gut gefallen hat mir auch, dass man Shauns Fähigkeiten mal wieder bildlich nachgestellt hat und man seine Denkweise nachvollziehen konnte. Audreys Mutter (Bess Armstrong) ist da, um mehr Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Danach sieht es aber nicht aus, jedenfalls noch nicht. Je nach dem, wie lange Audreys Mutter bleibt, könnte sich auch etwas zwischen ihr und Glassman entwickeln. Chemie haben sie auf jeden Fall und angesichts der Tatsache, dass beide Single sind und es die finale Staffel ist, bei der alle Fäden zusammenlaufen, stehen die Chancen ganz gut.
#7.05 Führungskompetenz
Die fünfte Episode der finalen siebten Staffel von "The Good Doctor" markiert nicht nur die Halbzeit, sondern auch eine Episode, dessen Inhalt und Ausgang ich schon kannte und somit ist es diesmal keine leichte Kost. Ob es leichter ist, zu wissen, was passiert, bevor man es mit eigenen Augen sieht? Nein, teilweise gar nicht, weil man drauf wartet, dass es passiert. Ein bisschen bereue ich es, Asher erst so spät in mein Herz gelassen zu haben, da sein Schicksal jetzt umso schlimmer ist. Seine Liebesgeschichte mit Jerome war immer etwas belastet, aber dennoch haben sie immer einen Weg gefunden, es zu meistern. Dabei war seine Religion immer eine Sache, die ein bisschen zwischen ihnen stand. Umso interessanter fand ich daher auch den Patientenfall, der ihm das spiegelt, und einen Rabbi (David Attar), der ihm klar gemacht hat, dass Asher auch auf seine Art leben kann und nicht alles von seiner Religion praktizieren muss. Ich denke, das war auch wichtig, damit er das akzeptieren konnte, was auch immer ein Thema mit seinen Eltern war. Ich war unglaublich stolz auf ihn, dass er nun dazu stehen kann und dann so teuer dafür bezahlen musste. "The Good Doctor" hat schon seit Beginn der Serie durch Shauns Besonderheit wichtige Themen angeschnitten. Aber Antisemitismus ist ein Thema, welches heutzutage nochmal umso wichtiger ist und ich habe das Ende dieser Episode nicht ertragen, da es wieder ein Moment war, der so überraschend und so unerwartet kam, dass ich auch die nächste Woche heulend vor dem Bildschirm sitzen werde. Ich dachte wirklich, Asher bekommt sein Happy End. Vielleicht bekommt aber Glassman sein Happy End mit Audreys Mutter, da auch da die Fäden zusammenlaufen und Audrey mit ihrer Mutter ein klärendes und vor allem ehrliches Gespräch hatte, bei dem ich mich eigentlich freue, was noch passieren wird. Mit Shaun und Charlie tue ich mich noch immer schwer. Ich finde es gut, dass man diesen Charakter eingeführt hat, aber wie Shaun mit ihr umgeht, empfinde ich doch in weiten Teilen als Rückschritt, den ich in dieser kurzen Staffel nicht förderlich finde. Ich hoffe also, man dreht hier noch etwas.
#7.06 Wut und Trauer
Ich hatte bereits letzte Woche angekündigt, bei dieser Folge heulend vor dem Bildschirm zu sitzen. Es war zwar nicht ganz so schlimm, wie ich es vielleicht vermutet hatte, aber diese Episode war sehr bewegend und wie es manchmal so schön heißt: You will feel all the Feelings. Ja, ich habe im Verlauf der knapp 40 Minuten tatsächlich alles gefühlt, was wahrscheinlich auch noch beabsichtigt gewesen ist. Dabei war es weniger die Beerdigung von Asher und Jordans Rede, als die unterschiedlichen Reaktionen und das unterschiedliche Verhalten der einzelnen Charaktere, die letztlich ihre Trauer und auch Wut zum Ausdruck gebracht haben. Auch wenn ich kein Freund davon bin, wenn Patientenfälle darin involviert sind, war ich diesmal ziemlich froh. Ashers Tod ist glaube ich nach dem von Melendez (Nicholas Gonzalez) einer der tragischsten, die die Serie je zu bieten hatte. Sein Tod hat sämtliche Phasen der Trauer gezeigt und ich fand die von Jordan und Shaun am emotionalsten, eben auch weil sie die Facetten verstärkt haben, die wir schon kannten. Ich konnte Jordan verstehen, dass sie wollte, dass der Unfallfahrer, der so viele mitreißen wollte, einen sehr ähnlichen Schmerz spürt, wie sie selbst durch Ashers Tod. Es war Wut und eine Traurigkeit, die dazu geführt hat, ansatzweise ihren ärztlichen Eid zu brechen. Die Wendung hat dann auch nochmal dazu beigetragen, dass man für Jordans Schmerz aber auch Verständnis gefühlt hat ebenso wie für den Schmerz und die Wut der Mutter (Colleen Wheeler), dann aber auch ein gewisses Mitleid mit dem Unfallfahrer. Aber auch Shauns Reaktion war für mich herzzerreißend. Er ist ja nicht der Typ, der wie andere reagiert, aber Ashers Geschenk hat etwas in ihm hervorgerufen, was man sehr selten bei Shaun sieht, aber umso intensiver kann man das auch mitfühlen. Ganz besonders war daher auch die Szene zwischen Shaun und Charlie, denn zum ersten Mal hatten sie beide das Gefühl sich zu verstehen und ich denke, Asher hätte Shaun auch ermutigt, ihr noch einmal eine Chance zu geben. Audreys Reaktion auf den Tod war auch mitreißend, dennoch habe ich doch ein bisschen Zweifel daran, ob es taktisch klug ist, jetzt noch bei ihr mit einer klinischen Depression zu kommen. Finale Staffel und vier Episoden vom Serienfinale entfernt, finde ich dann doch etwas knapp bemessen. Es gab sicherlich schon Hinweise, die darauf hingedeutet haben, dennoch empfand ich das bei ihr nie so, wie es jetzt aber angesprochen worden ist und ich bin wirklich gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Ähnlich wie Jerome: Ich würde ihm wünschen, er würde mehr eingegliedert werden in die Gruppe. Die Runde bei der Geschenkeübergabe war toll und hat untermauert, dass Asher zwar nicht mehr unter ihnen ist, aber immer ein Teil von ihnen bleiben wird.
#7.07 Jesus und die Nanny
Ashers tragischer Tod ist nun schon zwei Episoden her und dennoch merkt man noch immer die Schwere davon, was absolut nicht negativ gemeint ist. Ich finde es sogar gut, dass man sich diese Zeit zum Trauern nimmt, ganz besonders wegen Jerome, der mir echt das Herz brechen lässt, wenn ich nur an sein trauriges Gesicht denke. Dass er anfangs den Patientenfall nicht (mehr) betreuen konnte, das konnte ich verstehen und auch, dass er überlegt, überhaupt nicht mehr ins Krankenhaus zurückzukommen. Aber hier denke ich, hat es vorwiegend etwas mit dem Verlust zu tun und dass Jerome erst einmal nichts Positives mehr sehen kann. Dennoch fand ich unglaublich stark von ihm, dem Patienten das alles zu erzählen und diesen damit in seiner Entscheidung positiv zu beeinflussen. Ein bisschen traurig für Jerome fand ich allerdings, dass Jordan eben doch nicht für ihn da war, so wie sie es ihm in der letzten Episode versichert hat. Ich kann zwar verstehen, dass ihr der Verlust von Asher extrem zusetzt, gerade, weil sich jetzt alles nur noch mehr setzt, dennoch war es doch ein bisschen traurig. Da war es doch schön, dass Jared für ihn da gewesen ist. Ohnehin scheint der eh nicht viel zu tun zu haben, was ich auch schade finde, dafür, dass man seine Rückkehr und seine Beförderung so groß angekündigt hat. Aber nochmal auf Jordan zurückzukommen. Ich fand es etwas überraschend, dass sie jetzt in diese kleine Glaubenskrise gefallen ist. Sicherlich steckt man manchmal in einer Phase der Trauer fest, aber bezogen auf den Patientenfall fand ich es doch etwas konstruiert. Mir hat aber wahnsinnig gut gefallen, was sie Carl (Guillermo Diaz) gesagt hat, dass der Mensch wohl schon immer in ihm steckte, der seine Krankheit hervorgebracht hat. Etwas Sorge macht mir auch Glassman. Er hatte zwar bei Hannah (Ruby Kelley) mit seiner Vermutung recht, ich konnte aber auch Audreys Einwände verstehen, dass er so 'besessen' bei Hannah war, weil sie etwa in dem Alter ist, in dem seine eigene Tochter starb und er es einfach anders und besser machen wollte. Im Übrigen ist die Hannah-Darstellerin die Tochter von Richard Schiff und Sheila Kelley. Um bei Glassman zu bleiben: Ist er vielleicht so darauf erpicht, Hannah zu helfen, weil man ihm möglicherweise nichts mehr kann und er das schon ahnt? Denn auch wenn man seinen letzten Anruf nur von einer Seite aus gehört hat, kann man sich wohl denken, dass es nichts Gutes sein wird. Und was ist mit Steve? Ich glaube irgendwie noch nicht so wirklich, dass Steve auch eine Form von Autismus haben könnte, auch wenn ich Shauns Gedankengänge vollkommen verstehen kann. Ich hoffe aber mal, dass er nicht recht behält. Denn auch wenn es alles gut ineinanderfließt, finde ich das Thema genauso schwierig wie Audreys angedeutete klinische Depression, das noch in die letzten Züge einer finalen Staffel mit einer Episodenlänge von 41 Minuten zu pressen. Die Story um die Nanny hätte man sich zwar nicht sparen müssen, aber sie hat eben auch gezeigt, dass Morgan in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist. Auch wenn es witzig dargestellt wurde, so muss ich doch sagen, hätte ich mir vielmehr gewünscht, dass man ihre Freundschaft zu Lea noch etwas mehr festigt.
#7.08 Der Blick von oben
"The Good Doctor" macht es uns in dieser Episode emotional nicht besonders einfach. Man merkt zwar immer deutlicher, dass die Serie zu seinem Ende kommen wird und das wohl sogar viel schneller, als mir persönlich lieb ist. Man merkt aber auch, wie die Fäden immer mehr zusammenlaufen und die Vergangenheit von Shaun und Glassman aufgeräumt wird. Eigentlich bin ich ja nicht begeistert, wenn die Patientenfälle in das Privatleben des Personals einfließt oder regelrecht verflochten wird. Ich sollte mich mal langsam dran gewöhnen, da es bei Serien immer mehr zur Tagesordnung zu gehören scheint. Diesmal fand ich es aber alleine vom deutschen Episodentitel passend. Der Blick von oben fand ich wirklich interessant gewählt. Ein Blick von oben bedeutet für mich auch, dass man Abstand hat und dadurch auch eine andere Perspektive einimmt, was nochmals einen anderen Blickwinkel ermöglicht. Parks Patientenfall war da wirklich toll, denn auch wenn sein Patient durch sein Aufenthalt im Weltraum körperliche Probleme hatte, so glaube ich nicht, dass es was an seiner eigentlichen Wahrnehmung verändert hat, da er so oder so Abstand hatte. Zwar war es ein bisschen doof und konstruiert, dass es diesen Ehestreit gab, aber mich hat gefreut, dass sie doch noch einen Kompromiss gefunden haben. Shauns Fall war da schon emotionaler, da es fast eine komplette Spiegelung von seinem eigenen Leben war und auch wenn man Shaun diesmal in seine Vergangenheit zurückgeführt wurde, so war dies doch wichtig, da er sich quasi auch noch selbst reflektiert hat und damit seinem kleinen Patienten Tayo (Aiden Stoxx) geholfen hat und sich auch noch gleich mit. Ich fand es aber auch wichtig, dass Lea und Shaun sich einmal streiten, auch wenn das komisch klingt, aber dass sich Steve möglicherweise auch auf dem Spektrum befindet, ist ja etwas, was Shaun triggert und Lea eben vielleicht doch nur zur Hälfte verstehen kann. Mir hat aber wahnsinnig gut gefallen, wie er sich an die Szene mit der Eiscreme erinnert hat, wo der junge Shaun wirklich Blickkontakt hatte. Überhaupt muss man sagen, dass sich Shaun emotional entwickelt hat und mir gefiel auch seine Zusammenarbeit mit Charlie, die sogar gesagt hat, sie haben eine Krankheit, aber auch benannt hat, was es ihnen leichter macht. Ob es aber bei Glassman und Hannah leichter wird? Ich habe meine Zweifel. Glassman arbeitet auf jeden Fall mit ihr seine Vergangenheit auf und es ist doppelt und dreifach emotionaler anzusehen, weil die Hannah-Darstellerin eben Schiffs echte Tochter ist und es damit nochmal eine ganz andere Dynamik hat. Morgan und Park heiraten also doch und ich freue mich tatsächlich drauf. Park ist zwar noch immer nicht mein Favorit, aber ich muss zugeben, im Zusammenspiel mit Morgan gefällt er mir, wie auch sein Schlüsselmoment und sein Antrag. Die beiden haben also doch zusammengefunden.
#7.09 Bindungslos
Eine Episode vorm Serienfinale dreht "The Good Doctor" noch einmal richtig auf. Man lässt immer mehr Fäden zusammenlaufen und drückt aber auch nochmal schön auf die emotionale Tube und ich befürchte, dass wir nächste Woche noch einen weiteren Gang hochschalten werden. Um Glassy mache ich mir wirklich Sorgen, wie bereits vermutet, ist sein Tumor zurück und hat die nächste Stufe erreicht. Es ist zu einem Glioblastom geworden und damit steht sein Tod schon irgendwie fest. Auch wenn ich diese Vermutung schon hatte, hat mich diese Aussage doch sehr getroffen, denn so bekommt die Sache mit Hannah einen noch viel bitteren Beigeschmack als ohnehin schon. Denn Glassy hat sich Hannah angenommen, weil ihr Schicksal ihn an seine eigene Tochter erinnert und er seine Fehler aus der Vergangenheit bereinigen wollte. Ich finde das absolut nachvollziehbar, denn auch wenn die seelischen Narben mit den Jahren verblasst sind, so sind sie doch mit dem Auftauchen von Hannah wieder aufgerissen. Vielleicht hängt es auch mit seiner eigenen Diagnose zusammen, dass er nochmals einen letzten emotionalen Fall haben wollte, den er positiv abschließen kann, weil er einfach weiß, dass ihm nicht mehr geholfen werden kann. Ich fand es auch sehr berührend, wie Shaun ihm seine Hilfe angeboten hat und auch wenn er nicht zu solch emotionalen 'Ausbrüchen' fähig ist wie andere, hat diese Szene doch so deutlich gezeigt, wie sehr er Glassy liebt. Das schließt auch wunderbar sein Monolog gegenüber Hannah hat. Jeder, der behauptet, Shaun habe sich nicht entwickelt, der lügt und hat irgendwie nichts verstanden. Shaun hat eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht und es ist schön, dass Claire (Antonia Thomas) das auch nochmals bestätigt hat und ihm trotz ihrer eigenen Erkrankung beistand. Wie sehr ich diese Freundschaft vermisst habe, das ist mir erst jetzt nochmals richtig bewusst geworden. Genauso wie die zwischen Claire und Audrey. Ich finde es noch immer bedauerlich, dass man mit dieser so spät um die Ecke kam und ich hoffe wirklich, man wird Claire nicht im Serienfinale sterben lassen, dann wäre sie ja quasi nur deshalb zurückgekommen und das ist alles andere als in Ordnung. Ich hoffe wirklich, man kann sie noch retten, denn die Zweisamkeit zwischen ihr und Jared ist wunderschön und sollte nicht durch ihren Tod beendet werden. Ein bisschen überrascht hat mich die Hochzeit zwischen Park und Morgan. Natürlich nicht die Hochzeit direkt, sondern, dass sie jetzt schon stattgefunden hat, obwohl ich sie fürs Serienfinale vermutet habe. Und mein Gott! Was für eine großartige Stimme hat bitte Bria Samoné Henderson? Das ist ja der Wahnsinn! Aber bitte bitte, kein Liebesdrama mit Jared auf den letzten Metern. Da hatte man nun wirklich genug Zeit, um da was zu machen.
#7.10 Abschiede
Herzlich willkommen zum Serienfinale von "The Good Doctor". Ich habe mich diesmal tatsächlich für eine ausführliche Review entschieden, weil mir besonders mit der vergangenen Episode einige Gedanken durch den Kopf geschossen sind, die ich ausführlicher erklären möchte und auch muss und zudem hat man jetzt ein Serienfinale präsentiert, bei dem ich einfach nicht genau weiß, was ich dazu sagen soll. Für mich bleibt einfach ein sehr seltsamer Beigeschmack zurück. Aber fangen wir mal an... mehr
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Daniela S. - myFanbase
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