Santa Clause: Die Serie - Review Kapitel 2: Die Sezessus-Klausel
Dass "Santa Clause: Die Serie" als Miniserie mit nur sechs Episoden von ca. 30 Minuten konzipiert wurde, ermöglicht es natürlich, die Erzählweise knackiger zu handhaben. Zudem gelingt es den Drehbuchschreiber*innen, dass in jeder Episode jeder wichtige Charakter beleuchtet wird und das hat mir auch in der zweiten Episode enormen Spaß gemacht.
Suche nach dem Nachfolger
© 2022 Disney und seine verbundenen Unternehmen; Disney/James Clark
Nach dem Cliffhanger aus der ersten Episode bin ich nicht davon ausgegangen, dass Scott aka Santa (Tim Allen) einfach verschwindet, wie es bei dem Santa aus dem ersten Filmteil gewesen ist, sonst hätte man sich eben auch nicht die Mühe einer Miniserie machen müssen. Durch den Cliffhanger bin ich aber davon ausgegangen, Scott denkt nun über die möglichen Konsequenzen nach und was das Beste für seine Familie ist, die sich natürlich um ihn sorgt, weil es offenbar schon das zweite Mal ist, dass Scott so einen Unfall hatte und spätestens da sollte man doch mal in sich gehen. Wobei ich hier auch schon mal lobend erwähnen muss, dass ich den Humor großartig finde. Scott hat sich nämlich in seiner Bewusstlosigkeit darum gesorgt, ob Carol (Elizabeth Mitchell) nochmals heiraten würde, sollte es denn sein Ableben gewesen sein. Sein Ableben war es glückerweise nicht, aber dadurch wurde ihm natürlich auch der Rücktritt nahegelegt, wodurch wir eine weitere Santa-Klausel kennenlernen, die vorher nicht bekannt war, weil das Kleingedruckte eben kaum mit der Lupe sicht- und erkennbar ist.
Auch hier hat man meiner Meinung nach einen sehr realistischen Ton angeschlagen. Scott ist durchaus bewusst, dass ein Rücktritt eigentlich unumgänglich ist, aber er hat auch die Sorge, dass er dadurch nutzlos wird. Ihm ist die Arbeit wichtig und er will die auch nicht einfach aufgeben. Also steht die Suche nach dem Santa-Nachfolger an. Warum und weshalb Charlie (Eric Lloyd) nun doch nicht mehr in die Fußstapfen seines Vaters treten will, dazu komme ich später noch genauer. Ich hatte ja schon in der ersten Episode die Vermutung, dass Simon (Kal Penn) sein möglicher Nachfolger werden wird und wie mir scheint, verdichten sich die Hinweise immer mehr. Nicht nur, dass man sich von irgendwoher ein Magazin organisiert hat, auf dem er abgebildet ist, sein Name und persönliche Daten befinden sich auch bereits im riesigen Auswahlkatalog. Das mag für einige vorhersehbar sein, aber ich finde, dass man es bisher gut aufbaut.
© 2022 Disney und seine verbundenen Unternehmen; Disney/James Clark
Anders als damals habe ich bei Simon den Eindruck, dass er nicht völlig mit dem zufrieden ist, was er beruflich erreichen will. Manchmal hat es zwar den Anschein, er möchte in kurzer Zeit mit etwas Tolles bekannt und berühmt werden, aber eigentlich steckt dahinter eine gute Absicht und vor allem ein gutes Herz. Allerdings hat Simon eben nicht den gewünschten Erfolg, was vielleicht auch daran liegt, dass er nicht genügend Zeit hat, die Dinge richtig ausarbeiten und verbessern zu können, weshalb auch seine Drohne auch eher einen albtraumhaften Eindruck hinterlassen hat. Aber man sagt ja auch immer, wenn es nicht so klappt, wie man sich das wünscht und vorstellt, ist die Zeit noch nicht gekommen, aber vielleicht steht die für Simon gerade tatsächlich an. In der ersten Episode gab es immerhin schon Hinweise darauf, dass er an den Weihnachtsmann glaubt, was wahrscheinlich gute Voraussetzungen für diesen Job sind. Mit dem Cliffhanger lässt sich also tatsächlich vermuten, dass Simon in der nächsten Episode eingearbeitet werden könnte.
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"Kinder am Nordpol zu erziehen, ist schon eine Herausforderung."
Dadurch könnte sich Scott mit seiner Familie auf das irdische Leben vorbereiten, weil es auch dadurch klare Hinweise darauf gab, dass ich mit meinen Spekulationen nicht so falsch gelegen habe. Zwar sagt man immer, was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen, doch in diesem Fall ist das nicht ganz stimmig. Zum einen haben wir da Carol, die eben nicht am Nordpol groß geworden ist und sowohl Cal (Austin Kane) als auch Sandra (Elizabeth Allen-Dick) haben Möglichkeiten, sich ein irdisches Leben anzusehen und ich finde Cals Variante dafür sogar ein bisschen traurig. Seine virtuelle Welt ist eigentlich die normale Welt, in der er ganz normale Dinge wie Rasen mähen oder den Müll rausbringen würde. Ob er das als Teenager tatsächlich tun würde, sei jetzt mal dahin gestellt. Sowohl sein als auch Sandras Verhalten unterstreichen, dass sie sich nach Normalität sehnen. Man hat hier keine wirkliche Parallele zu Charlies Verhalten aus dem zweiten Teil, jedoch lässt sich gut erkennen, dass Cal und Sandra ziemlich Ähnliches wie Charlie damals durchmachen.
Gut gefallen hat mir dabei auch, dass Scott und Charlie ein wirkliches Vater-Sohn-Gespräch geführt haben, bei dem zu erkennen war, wie viel Reife Charlie jetzt und als Vater zweier Kinder gewonnen hat. Ich konnte mir schon denken, dass er letztlich doch nicht ins 'Familiengeschäft' einsteigen wird und ich fand es gut, dass sich Scott die Worte seines Sohnes auch zu Herzen genommen hat, weil er eben nicht wieder dieselben Fehler wie vor 28 Jahren machen wollte und auch Charlie will die Fehler seines Vaters bei seinen eigenen Kindern nicht machen. Demnach ist es wohl auch gut, dass Charlie seine Frau Marie, die mir ja doch etwas unsympathisch herüberkam, in das 'Familiengeheimnis' eingeweiht hat, auch wenn ich die Geschichte mit dem Fischkutter und ihrer Aufregung deswegen sehr zum Lachen fand.
Apropos eigene Kinder: Allens Tochter Elizabeth spielt seine Serientochter Sandra. Bei den gemeinsamen Szenen und den Nahaufnahmen fiel mir die Ähnlichkeit dann doch enorm auf. Zudem fiel mir auf, dass Carol wieder Wesenszüge aus dem zweiten Teil an sich hat, die aber diesmal nicht so kühl wirken. Sie deuten eher daraufhin, dass sie sich unterfordert und – wie sie selbst sagt – nicht wertgeschätzt fühlt. Aus diesem Grund hat sie Scott wohl auch unmissverständlich und dennoch liebevoll klar gemacht, dass er nicht um den Rücktritt herumkommt. Ich kann aber auch verstehen, dass er befürchtet, einfach vergessen und ausgetauscht zu werden und damit wurde eine weitere Parallele zum ersten Film gezogen wird. Allerdings muss Scott sich da keine Sorgen machen, da Noel (Devin Bright) unmissverständlich deutlich macht, wie sehr er seinen besten Freund vermissen wird, was den Elf sympathisch macht. Betty (Matilda Lawler) wirkt deutlich strenger, aber auch bei ihr wird deutlich, dass sie Scott und die anderen vermissen wird, obwohl mir nicht ganz klar ist, ob die kurze und fast unscheinbare Szene mit Sandra nicht vielleicht doch mehr zu bedeuten hat.
Fazit
Auch die zweite Episode schafft es problemlos zu überzeugen und zu unterhalten und dabei die aktuelle Geschichte mit Parallelen und Hinweisen auf die Filme zu verbinden, was ein Genuss ist. So habe ich schon jetzt Lust weiterzuschauen.
Die Serie "Santa Clause: Die Serie" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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