The Unicorn - Review des Piloten
Wenn man das Genere Comedy anspricht, ist der Name Walton Goggins sicherlich nicht der erste der einem einfällt. Im Gegenteil, Goggins ist eher bekannt für seine Rollen in "Justified" oder "The Shield". Dass er nun aber auch in der neuen Comedy von CBS "The Unicorn" eine gute Figur macht, beweist sein schauspielerisches Talent.
"The Unicorn" dreht sich um Wade Felton (Walton Goggins), der seine Frau verloren hat und nun als alleinerziehender, trauernder Witter für seine zwei Töchter im Teenageralter dasteht. Nach der Trauerphase beschliessen seine besten Freunde, dass er nun wieder in das Datingleben eintauchen soll und bringen ihn dazu, ein Profil auf einer Onlinedatingplattform zu eröffnen. Bald merken sie durch die grosse Anzahl an Frauen, die Gefallen an Wades Profil finden, dass es sich bei ihm um einen Einzelfall handelt, eben um ein "Unicorn", denn im Gegensatz zu all den anderen Männern auf solchen Datingseiten, steckt er weder in einer Midlifecrisis noch sucht er Sex mit einer 25-jährige. Er ist ein hingebungsvoller Vater und war seiner Frau in den letzten 25 Jahren ohne Ausnahme treu.
Ob dieser Handlungsstrang auf längere Zeit funktionieren kann, da bin ich mir nicht so sicher. Denn schliesslich kann man Wade nicht jede Woche auf ein neues Date schicken, so wäre die Serie recht schnell ausgelutscht und die Charaktere würden sich nicht vom Fleck bewegen. Von daher gehe ich eher davon aus, dass man sich mit Wade und seinem Umfeld nach dem Tod seiner Frau und der vergangenen Trauerzeit auseinandersetzen wird und somit nicht nur die "Suche" nach einer neuen Frau, sondern auch die Übernahme der Vaterpflichten und die Probleme der Kinder ein Thema sein werden. Daher ist der Serientitel etwas fragwürdig, damit kann ich aber sehr gut leben, da mir das Thema als solches für eine Comedy sehr gut gefällt auch wenn der Grundgedanke, der Tod der Ehefrau, natürlich extrem traurig ist. Aber ich mag es bei Comedys ja immer sehr gerne, wenn auch ein paar ernstere Szenen eingebaut werden. In der ersten Folge hat dies auf alle Fälle sehr gut funktioniert. Die Traurerphase in der Wade mit seinen Kindern von den Lebensmittel lebt, die für ihn nach dem Tod seiner Frau gekocht wurden, sein Haushalt im Chaos versinkt, die Hunde sich in der Küche auf der Theke aufhalten und vom Familiendinner essen, die Abendessen ab und zu aus Brownies bestehen und er seine Vaterpflichten so gar nicht wahrnimmt, ist natürlich einerseits traurig, anders kann man bei der einen oder anderen Szene das Schmunzeln einfach nicht zurückhalten. Und auch später beim ersten Date muss man als Zuschauer lachen wie unbeholfen sich Wade verhält, andererseits tut er einem dann wahnsinnig leid, als aus ihm herausplatzt, dass seine Frau gestorben ist und er die Mitleidsbekundungen von allen über sich ergehen lassen muss.
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Der grösste Pluspunkt der Serie ist aber der Cast. Neben Goggins, der seine Rolle hervorragend verkörpert, funktionieren aber auch die anderen Charaktere wahnsinnig gut. Allen voran die vier Freunde von Wade. Da sind einerseits Forrest (Rob Corddry) und Delia (Michaela Watkins), Eltern einer Tochter und gute Freunde des Ehepaars Felton. Delia fühlt sich als Drahtzieherin in der Mission "Wade braucht eine neue Frau" an. Sie schickt aber oft ihren Ehemann Forrest vor, der manchmal mit ihren Anweisungen fast etwas hilflos wirkt. Andererseits sind da die anderen zwei Freunde der Feltons Ben (Omar Benson Miller) und Michelle (Maya Lynne Robinson), Eltern von vier Kindern und auch bestrebt dafür, dass Wade sich wieder ins Datingleben stürzt. Die fünf Charaktere harmonieren wahnsinnig gut zusammen und aus diesem Grund wirkt die Serie irgendwie harmonisch und weder langweilig noch zu überdreht. Die 20 Minuten vergehen wie im Fluge und man will unbedingt noch mehr von diesen Charakteren erfahren beziehungsweise man will, dass sich noch weiter miteinander agieren und zusammen Pläne schmieden, für Wade Dates organisieren oder einfach für ihn da sein.
Fazit
Walter Goggins kann sich durchwegs auch im Genere Comedy sehen lassen, denn in "The Unicorn" stellt er sein schauspielerisches Talent in diesem Bereich unter Beweis. Die Serie macht vor allem wegen des genialen Cast, der wunderbar zusammen agiert Lust auf mehr. Wie die Storyline aus dem Piloten auf längere Zeit verfolgt werden kann, wird sich zeigen. Ich gehe eher davon aus, dass man sich hier auf Wade und sein Umfeld konzentrieren wird und die Suche nach einer neuen Frau nicht wöchentlich das Hauptthema sein wird.
Maria Schoch - myFanbase
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