The Walking Dead: World Beyond - Review des Piloten

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Seit 2010 feiert der US-Kabelsender AMC mit "The Walking Dead" große Erfolge. Aus dieser Serie folgte das Spin-Off "Fear the Walking Dead", was es mittlerweile auch schon auf beachtliche Staffeln bringt, und der Sender scheint nicht müde zu werden, einen weiteren Ableger auf den Markt zu werfen. Das Ganze nennt man dann "The Walking Dead: World Beyond" und erhofft sich einen ähnlichen Hype wie es einst bei der Mutterserie gewesen ist. Doch ob dem Pilot das auch gelungen ist?

Foto: The Walking Dead: World Beyond - Copyright: Jojo Whilden/AMC
The Walking Dead: World Beyond
© Jojo Whilden/AMC

Ich habe "The Walking Dead" zu Beginn der achten Staffel unterbrochen, weil es mich ehrlich gesagt schon gelangweilt hat, dass sich immer alles zu wiederholen schien und es gar kein Miteinander mehr gab. Warum schaue ich mir dann das zweite Spin-Off an? Langeweile? Um mitreden zu können? Neugier? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem und der Tatsache, dass man hier einen neuen Ansatz verfolgt, indem man die Story zehn Jahre nach dem Ausbruch des Zombie-Virus' starten lässt und dazu noch eine eher jüngere Generation ins Zentrum stellt. Nach zehn Jahren des Ausbruchs bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass sich etwas getan hat, aber irgendwie wirkte es in weiten Strecken wirklich langweilig und langatmig.

Vielleicht lag es auch daran, dass wir uns in einer scheinbar heilen Welt befunden haben, in der Partys und andere Dinge möglich waren – nur um dann zu erkennen, dass sich Iris (Aliyah Royale), ihre Schwester Hope (Alexa Mansour) und alle anderen Bewohner in einer Stadt bei Nebraska eben doch eingeschlossen sind, um sich von den Beißern – hier heißen sie Emptys zu schützen. Wobei ich mich frage: Welche sind denn da bloß gemeint? Denn so viele sind das gar nicht und sind nur einzeln mal zu sehen und eben überschaubar.

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Foto: Julia Ormond, The Walking Dead: World Beyond - Copyright: Zach Dilgard/AMC
Julia Ormond, The Walking Dead: World Beyond
© Zach Dilgard/AMC

Aber viel wichtiger sind wohl eher die Bewohner der Stadt, allen voran natürlich die Geschwister Iris und Hope, die alleine sind, da ihre Mutter vor zehn Jahren gestorben und ihr Vater seit mehreren Monaten weg ist, da er fürs Civil Republic Military arbeitet. Genau dieses lernen wird in dieser ersten Episode in Form von Lieutenant Colonel Elizabeth Kublek (Julia Ormond) kennen. Ich muss ja zugeben, dass ich mich auf Julia Ormond sehr gefreut habe, da ich sie in "Witches of East End" total mochte, allerdings kann ich noch nicht genau sagen, in welche Richtung ihre Figur gehen wird. Zum einen wirkt sie wie die 'Böse', da sie mit dem CRM solch eine Geheimnistuerei durchblicken lässt, dann ist sie aber selbst Mutter, die sich um ihr Kind sorgt und den beiden Schwestern einen geheimen Hinweis gibt, wo sich ihr Vater aufhält. Ich weiß wirklich noch nicht, in welche Richtung man mit ihr steuern wird, gerade weil es zum Ende hin so wirkt, als wolle sie die beiden Schwestern aus der Stadt haben.

Auch wenn ich den Piloten mit knapp einer Stunde fast schon zu langatmig fand, gerade weil mir die Spannung gefehlt hat, finde ich das Schwestern-Duo dann doch recht interessant. Hope – was ich fast schon ein bisschen ironisch finde – geht mit dem Tod ihrer Mutter anders um und erfüllt fast alle Klischees, die man Teenagern bzw. jungen Erwachsenen so nachsagt. Vor allem natürlich ihre Alkoholbrennerei, für die sie schon mal von ihrem und Iris' Vormund Felix (Nico Tortorella) eingebuchtet wurde. So ganz geheuer ist der Typ mir auch nicht, aber auch hier, wie bei Huck (Annet Mahendru) kann ich nicht sagen, woran es genau liegt.

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Bzgl. der beiden Schwestern finde ich es interessant, wie sie mit dem Verlust der Mutter umgehen, während Hope – die ihre Mutter hat sterben sehen – so gar keine Hoffnung mehr hat, scheint sich Iris nahezu zu zerreißen, um die Welt besser zu machen, aber so wirklich warm bin ich mit keinem Charakter geworden. Wahrscheinlich weil man noch zu wenig Hintergrundwissen hat oder der Funke letztlich noch nicht übergesprungen ist. Iris hat mit ihrer verstorbenen Psychiaterin die Person verloren, der sie von ihren Träumen erzählt hat, in denen sie selbst als Untote herumläuft und das Szenario von vor zehn Jahren somit immer wieder durchlebt. Gut gefallen hat mir daher auch der Moment zwischen den Schwestern, in dem sie über die besagte Nacht und den Tod ihrer Mutter sprechen und Hope klar macht, dass sie froh ist, dass sie nicht mit ansehen musste, wie ihre Mutter stirbt.

Foto: Alexa Mansour & Aliyah Royale, The Walking Dead: World Beyond - Copyright: Sarah Shatz/AMC
Alexa Mansour & Aliyah Royale, The Walking Dead: World Beyond
© Sarah Shatz/AMC

Der Tod von Hopes und Iris' Mutter zeigt in einer Flashback-Szene auch, dass sie von einer schwangeren Frau erschossen wurde. Richtig, diese schwangere Frau hatte oder hat eine Verbindung zu einen der Freunde beider Mädchen. Dank Elizabeth machen sich die beiden mit Silas (Hal Cumpston) und Elton (Nicolas Cantu) auf den Weg nach New York, da sich dort der Vater der beiden befinden soll, so ganz glaube ich das allerdings nicht. Aber in gewisser Weise kann ich die Gruppe durchaus verstehen. Sie sind jung, wollen sich (weiter)entwickeln und die Welt erkunden. Was gibt also Besseres, als mit seinen Freunden ein Abenteuer zu beginnen? Hier stellt sich natürlich die Frage, inwiefern es ein Abenteuer sein wird und wie lange Elton noch als Freund angesehen wird, da seine Mutter es war, die die Mutter von Iris und Hope erschossen hat und dadurch werden bei diesem Abenteuer noch die ein oder anderen Spannungen entstehen.

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Fazit

Ob die Fernsehwelt mit "The Walking Dead: World Beyond" tatsächlich noch eine weitere Zombieserie braucht und ob man sich mit dieser Entstehung einen Gefallen getan hat, sei mal dahingestellt. Es ist auch nicht zu leugnen, dass dieser ersten Episode eindeutig an Spannung fehlt und es fast eine Stunde lang nur vor sich hinläuft. Dennoch ist bei mir irgendwie der Reiz entstanden, wissen zu wollen, wie sich diese erste Staffel noch entwickeln wird.

Daniela S. - myFanbase

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