Asylum Europe - Sonntag, 23. Mai 2010

Misha Collins und Mark Pellegrino

Der zweite Morgen startete mit dem gemeinsamen Panel von Misha und Mark. Misha wurde erwartet von einem kleinen Castiel-Bären auf seinem Stuhl, worüber er so erstaunt war, dass er sich nicht mal zu erinnern schien, dass er dem Bären wirklich selber sein Autogramm auf den Ärmel des Trench Coats geschrieben hatte. Beruhigt war Misha, als ihm klar wurde, dass er den Bären nicht selber an das Publikum verkaufen sollte, sondern dass der Bär als Preis einer Verlosung diente und nur ein Los gezogen werden musste. Misha ließ Mark ein Los aus dem Beutel ziehen, war aber nicht einverstanden mit dem ersten und wollte, dass Mark ein anderes zog. Dieser tat zwar so, als suche er ein anderes, blieb dann aber trotzdem bei dem selben, was er auch äußerte und Misha amüsiert-genervt zur Kenntnis nahm. An dieser Stelle war dann gleich klar, dass es witzig werden würde, denn Mark und Misha haben eine wunderbar respektlose Chemie miteinander.

Foto: Misha Collins, Mark Pellegrino, AECON - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Misha Collins, Mark Pellegrino, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Wie üblich standen nicht sofort Fans an den Mikros, um Fragen zu stellen, so dass Mark erstmal fragte: "What's up, you freaks?" und Misha erfreut meinte: "Thanks for joining me!" Schließlich hatte er ja bereits Gefallen daran gefunden, gemein zu sein. Die erste Frage kommentierte Misha dann auch gleich mit den Worten, dass dies wohl ein "One question panel!" werde, da ein Fan gerne einen Kreis aus Salz um sie streuen wollte, um zu sehen, wie sie darauf reagieren. Misha hatte wohl geglaubt, er habe im Zuge seines Panels am Vortag klargestellt, dass er nicht wirklich Castiel ist, aber da hatte er nicht mit den echten "Supernatural"-Fans gerechnet. Trotz jeglicher Abwägung, was das Hotel zu einem Salzkreis auf der Bühne meinen könnte und ob man einen Staubsauger bekommen könne, setzte das Mädchen sich durch und durfte einen Salzkreis um Misha und Mark auf der Bühne streuen. Was dann passierte, war erwartungsgemäß mittelmäßig interessant, denn es geschah nichts. Misha setzte sich also wieder, Mark bezeichnete ihn als "deal breaker" und fing seinerseits an, über den Salzkreis hin und her zu tanzen, was er noch häufiger an diesem Morgen wiederholte. Das war meiner Meinung nach das einzig Interessante an diesem Experiment: Marks Bewegungsdrang am frühen Morgen und seine Lust auf Ausdruckstanz, die Misha wiederum so gar nicht teilte, zumindest nicht in der Form, dass er etwas Ähnliches veranstaltet hätte.

Foto: Mark Pellegrino, AECON - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Mark Pellegrino, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Was im Laufe des Panels klar wurde, Misha ist sehr gesprächig. Mark war im Vergleich zu seinem Panel am Vortag etwas einsilbiger. Er servierte anscheinend lieber die One Liner, die Misha aus dem Konzept bringen sollten. So zum Beispiel, als der Moderator Doug das Thema "Misha's Minions" vs. "Lucifer's Legion" anschnitt und Misha fragte, was er davon halte, dass Mark ihm seine Follower abspenstig machen wolle. Mark unterbrach ihn mit der Frage: "You wanna cause trouble?". Misha war ganz der Unwissende, weshalb Mark erklärte, er habe uns am Vortag klargemacht, "Minion" klänge wie etwas, was man operativ vom Geschlechtsorgan entfernen müsse. Misha missverstand "Legion" kurzerhand als "Lesion", woraufhin ein Schlagabtausch zwischen den beiden von der Art stattfand:

Mark "My minion hurts."
Misha "That's probably the one with the lesion."
Mark "Is that a minion in your pants or are you just happy to see me?"

Misha verlor, weil ihm irgendwann nichts mehr einfiel, während Mark munter weitere Sprüche raus haute. Wirklich miteinander kämpfen wollten sie aber nicht, was sie tatsächlich von einem Fan gefragt wurden, da sie doch schließlich Engel und Teufel seien. Mark erinnerte daran, dass sie beide Engel sind. Einer anderen Bitte wiederum kamen sie nach, nämlich der, die Rollen zu tauschen und einen kurzen Text in der Rolle des anderen zu sagen. Da sie aber offensichtlich sehr wenig Respekt vor der jeweiligen Fremdrolle zeigen wollten, wurde es ein Dialog der aus Bully Herbigs "(T)Raumschiff Surprise" hätte stammen können, indem Misha mit hoher Stimme fragte "Did you hit my brother up with a molotov cocktail of holy water?" und Mark mit noch höherer Stimme antwortete "Ass butt!"

Auf die Frage, welche Eigenschaft sie gerne mit ihrer Rolle tauschen würden, erklärte Misha, dass er es als äußerst sinnvoll empfinde, dass Castiel einen Türknauf aus 20 cm Entfernung drehen könne, ohne ihn anfassen zu müssen. Man solle sich mal überlegen, wieviel Zeit man damit spare. Dafür würde er Castiel gerne Lachmuskeln verschaffen. Mark hatte die Frage zunächst nicht verstanden, so dass Misha sie ihm erklären musste, aber selbst dann reagierte er mit Unverständnis, da er sehr wohl auch in der Realität in der Lage sei, jemandem durch ein Fingerschnipsen explodieren zu lassen. Nur heute sei sein Finger gerade nicht aufgeladen. Eine ähnliche Antwort hatte er auf die Frage parat, ob er als nächstes gerne Gott spielen wolle. Misha dachte da sehr praktisch und stellte direkt die Gegenfrage, ob das Mädchen Mark eine Rolle anbieten wolle. Ein erklärtes Highlight kam auch auf eine der Fragen nach Gut und Böse zustande. Ein Fan wollte wissen, ob sie, wenn sie wählen müssten, dem Team Jäger, Team Dämonen oder Team Engel angehören wollten. Misha konnte sich aufgrund des Akzents des Mädels nicht verkneifen, nochmal gegenzufragen "If we had two shoes?" ("If you had to choose...") Gemeinheit kann so schön sein! Ich komme zumindest immernoch nicht über diese Gegenfrage hinweg. In Sams Panel am Nachmittag gab Misha allerdings dann auch tapfer sein grauenhaftes Deutsch zum Besten. Das mit den "shoes" ließ Misha jedenfalls so schnell nicht auf sich beruhen ("I'm more of a one shoe kind of guy"), obwohl das Mädchen den Unterschied in seiner Gegenfrage gar nicht direkt gehört hatte. Irgendwie wollten sowohl Misha als auch Mark sich aber keinem Team unterordnen und Misha fragte, was aus Team "Free Will" geworden sein. Sie waren sich einig, dass sie dem Team angehören wollten.

Foto: Misha Collins, AECON - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Misha Collins, AECON
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Ernsthaftigkeit hatte in diesem Panel definitiv keine Chance. Auf die Frage, welches Monster sie gerne in der sechsten Staffel sehen würden, meinte Misha wie aus der Pistole geschossen "the cookie monster", woraufhin Mark eine unglaubliche niedliche Parodie des Krümelmonsters anstimmte. Zum Singen wurde er auch im Laufe dieses Panels verpflichtet, woraufhin Misha kurzfristig das Weite suchte und sich applaudierend neben der Bühne platziert, um ja nicht in die Verlegenheit zu kommen, auch singen zu müssen. Leider klappte das Ganze aber nicht so flüssig, da die Fragestellerin ein Notenbuch mitgebracht hatte, das Mark ohne Brille nicht lesen konnte und vorschlug, sie solle vorsingen, er sänge nach. Bei "Time Warp" aus "Rocky Horror" funktionierte das noch ganz gut, aber den zweiten Song kannte niemand, auch Mark selbst nicht, und so brach er das Duett bald wieder ab, während Misha sich derweil damit beschäftigte, mit Handfeger und Schaufel den Salzkreis aufzukehren.

Eine Tierfrage gab es auch mal wieder, diesmal, welches Tier sie gerne wären. Mark zog die Niedlichkeitskarte: "Little baby seal." und Misha die Gemeinheitskarte: "Adult male human seal hunter", worauf er wieder sein geliebtes "Awwww!" zu hören bekam. Mark wechselte aber schnell auch wieder mit auf die dunkle Seite, als ein Fan ankündigte: "I have a question for the both of us", und Mark diesen Versprecher sofort aufgriff und fragte: "Ok, which one of your personalities is asking the question?" Ein ebenso herrlicher Moment ergab sich, als eine Fragestellerin wissen wollte, was sie machen, um nach der Arbeit abzuschalten. Mark versuchte tatsächlich, ernsthaft zu antworten. Er würde entspannen, manchmal ein Buch lesen, seine Frau anrufen... Misha übernahm das Wort und meinte, er mache dasselbe: ein Buch lesen, Marks Frau anrufen... Mark nahm es gelassen und erklärte, er wisse davon. Misha reagierte schnell und meinte, er habe schon öfters das Gefühl gehabt, Mark sei mit der Leitung.

Zum Glück überzogen die beiden die Zeit ein wenig, und es gab eigentlich keine ganze Minute, in der nicht laut gelacht wurde. Mark und Misha zusammen in ein Panel zu stecken, war eine grandiose Entscheidung, wenn mir auch Marks intensive Präsenz und sein Charme aus seinem Panel am Vortag etwas fehlten. Dann aber rief Doug zur Ordnung und beendete das Panel, und Misha und Mark verließen den Saal unter ohrenbetäubenden Applaus.

Nicole Oebel - myFanbase

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