Review: #8.11 Das letzte Abendmahl: Hauptgang
Einfach so ist das Staffelfinale von "And Just Like That..." da. Wenn wir uns an das Finale der ersten Staffel erinnern, gab es einen Hausanstrich in Brooklyn und diesmal gibt es ein Abschiedsdinner in Carries alter Wohnung und Abschiede gab es diesmal so einige. Allerdings waren nicht alle gut davon.
"Hallo, London!"
Es war schon vor Staffelstart bekannt, dass wir ein Wiedersehen mit Kim Cattrall bekommen werden, die dann nochmal in ihre Rolle der Samantha geschlüpft ist. Im Vorfeld wurden zwar Stimmen laut, dass man diesen Cameo-Auftritt hätte geheim halten sollen, aber ich persönlich finde, dass es meiner Freude keinen Abbruch getan hat. Ich gebe zwar zu, dass "And Just Like That..." doch ganz gut ohne Samantha auskommt, aber es ist einfach schön, sie zu sehen. Auch sickerte bereits durch, dass es sich um ein Telefonat handeln würde, aber in welchem Zusammenhang, da lagen die Fans falsch und ehrlich gesagt, bin ich ziemlich froh drum. Es wurde vermutet, dass es bei diesem Telefonat um die Beziehung von Carrie mit Aidan gehen würde. Dem war aber nicht so.
Samantha wollte zum Abschiedsdinner kommen, doch ihr Flug hatte bzw. hätte drei Stunden Verspätung und mit dem, was wir im Vorfeld wussten, war es dann gar nicht so schlimm. Mir hat gut gefallen, dass man sich wirklich nochmal auf die Anfänge von "Sex and the City" konzentriert hat und dass Carries Wohnung viele Erinnerungen beinhaltet. Genau aus diesem Grund war dieser kleine Auftritt von Samantha dann nochmal besonders, weil es ihre sanfte Seite unterstrichen hat und es war einfach schön zu sehen, auch wenn ich mir natürlich ein richtiges Zusammenspiel gewünscht hätte. Aber laut Berichten stand es nicht im Drehbuch, dass Samantha am Ende ihr Handy küsst, sondern es war Kims Idee. Man merkt sicher, dass mir diese Szene wirklich gut gefallen hat.
"Ich möchte Teil deiner Gegenwart sein..."
Die Szene bei Ches Auftritt in der letzten Episode und Carries nicht vorhandene Verteidigung von Miranda hat einige Diskussionen ausgelöst. Ich persönlich glaube noch immer, dass es richtig von Carrie war, sich NICHT einzumischen. Sicherlich war es irgendwie doof, dass Che die 'Beziehung' zu Miranda beim Auftritt so 'auseinandergenommen' hat. Aber davon lebt Stand-up nun mal. Und es ist auch nicht so, als hätte Miranda wirklich eine Verteidigung von Carrie gebraucht. Wenn wir uns nochmal an Staffel 1 erinnern, war es als Erste Carrie die Miranda gesagt hat, sie muss offen mit Steve sprechen, aus Respekt und Anstand ihm gegenüber und auch Che gegenüber. Das hat Miranda ziemlich lange hinausgezögert und man kann es Che auch nicht verdenken, dass es fürs Bühnenprogramm benutzt wurde und man konnte auch Carrie nicht verdenken, dass sie klare Worte gegenüber Miranda gefunden hat – offenbar haben die bei ihr ja tatsächlich Wirkung gezeigt.
Ich fand das Gespräch zwischen Miranda und Steve sehr offen und ehrlich. Es ist ja auch nicht so, dass sie als Paar nie funktioniert haben. Sie haben es am Ende nur wahnsinnig falsch laufen lassen, wo Miranda den Hauptanteil trägt. Aber warum sollten sie in der Gegenwart nicht als Freunde funktionieren? Jemanden wie Steve als Freund zu haben ist wahrlich nicht das Schlechteste, weil er die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet und ich denke, dass Miranda so jemanden gut gebrauchen kann. Mich hat nur gewundert, dass Steve doch nicht beim Abschiedsdinner war. Das wäre doch eine prima Gelegenheit für ihn und Miranda gewesen, gleich mal ihre platonische Freundschaft auszutesten. Aber vielleicht beim nächsten Mal.
"Unsere Beziehung war wie ein Zugunglück – aber ein positives"
Ja, genau. Ich weigere mich auch diesmal, das Zugunglück zwischen Che und Miranda als Beziehung zu bezeichnen. Da passt Zugunglück schon ganz gut. Ich habe aber auch lange überlegt, was an diesem Zugunglück bitte positiv sein soll? Aber umso länger ich drüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass das Positiv wahrscheinlich darauf bezogen war, dass sowohl Che als auch Miranda nochmal tiefer in sich gegangen sind und sich 'erkundet' haben. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Che mit Beginn der dritten Staffel ausscheiden wird und mit Toby das Glück findet oder besser gesagt schon gefunden hat. Toby scheint Che am besten zu verstehen und das ist für beide nicht schlecht. Auch Miranda scheint eine neue Leidenschaft gefunden zu haben – angeregte Diskussionen mit Joy - und bei den beiden stimmt definitiv die Chemie. Das soll nun nicht heißen, dass Miranda von einer zur anderen springt und sozusagen das Buffett durchprobiert, aber ich denke, zwischen ihr und Joy passt es besser, da sie durch die gemeinsame Arbeit bereits eine Verbindung haben und da schon angetan voneinander waren und irgendwo ist es Miranda auch zu gönnen.
Wo wir doch beim Gönnen sind, haben wir dann auch Nya und Toussaint. Mir wäre doch glatt entgangen, dass der Gute schon mal da war und mit Nya geflirtet hat und der war echt interessant und ich bin froh, dass es fortgeführt wurde. Nya hat es in meinen Augen auch verdient und Toussaint ist top. Ich hoffe, wir sehen ihn in der neuen Staffel wieder. Und vielleicht dann auch etwas mehr von Nya bei ihrer neuen Anstellung.
Zu gönnen wäre es da auch Anthony und Giuseppe, auch wenn ich zugeben muss, dass ich ihre Diskussion anfangs nervig fand. Es waren ja irgendwie 'Arschgespräche'. Mir hat dann aber auch gefallen, dass er sich Giuseppe so offen und ehrlich gezeigt hat, auch wenn man sehr deutlich und witzig gesehen hat, dass es ihm alles andere als leicht fällt, die Kontrolle abzugeben.
Sich frei machen von Schuldgefühlen und anderen Dingen
Fairerweise muss ich sagen, dass ich mir unter dem Abschiedsdinner schon sowas vorgestellt habe, wie Samantha es vorgeführt hat. Das soll aber nicht heißen, dass das, was wir am Ende gesehen haben, schlecht war. Absolut nicht. Sich von Dingen zu befreien ist unglaublich wichtig und die hier genannten Sachen umso mehr, weil sie dazu beitragen, dass Beziehungen langlebiger sind. Ich fand auch die genannten Dinge, die die jeweiligen Personen genannt haben, gut. Gut deshalb, weil sie der entsprechenden Person wichtig war. So war es bei Anthony die Kontrolle, bei Ravi Social-Media, aber Lisa und Carrie fand ich besonders wichtig und ich möchte mit Lisa beginnen.
Lisa tat mir in dieser Episode wirklich zeitweise leid. Ich hatte ja schon in meiner letzten Review geschrieben, dass ich hoffe, sie sieht ihr Verhalten und ihre Gedanken nicht als Bestätigung dafür an, warum sie eine Fehlgeburt hat. Allerdings war es genau das. Ich fand es aber interessant, dass Carries Umgang mit ihrem Kätzchen der ausschlaggebende Punkt war. Allerdings muss ich auch hier mal wieder sagen, dass Lisa und Herbert eine tolle Ehe führen. Er hat genau die richtigen Worte für seine Frau gefunden und die taten ihr unglaublich gut, so dass es passend war, dass sie sich von Schuldgefühlen lösen konnte.
Carrie trennt sich von Erwartungen. Mir stößt dieses Wort eher bitter auf. Hat nicht jeder irgendwelche Erwartungen? Ja, oder? Für mich kommt es immer drauf an, in welchem Zusammenhang Erwartungen stehen. Bei Carries Aussage war klar, dass sie sich und Aidan meint. Es war also fast wie ein Vorzeichen, was wir am dieser Episode geboten bekommen haben.
Fünf Jahre oder fünf Monate
Spätestens nach der letzten Episode habe ich mir gedacht, warum man Aidan überhaupt zurückgeholt hat, wenn man ihn offenbar eh nun wieder abgeschossen hat und das auf eine Art und Weise, die ich nicht verstehen kann. Ich kann verstehen, dass Aidan bei seinen Söhnen sein möchte und das zeichnet ihn auch als guten Vater aus und untermauert das gute Verhältnis zu seinen Kindern für mich. Allerdings was er mit Carrie macht bzw. was er von ihr verlangt, das könnte man fast als Retourkutsche für damals ansehen. Ich hoffe somit also wirklich, dass wir Aidan in der nächsten Staffel nicht erleben werden, denn sein jetziges Wiederauftauchen hätte für mich persönlich keine Bewandtnis gehabt und dass fünf Jahre wie durch ein Fingerschnippen vorbeigehen, das mag zwar allgemein richtig sein, aber eben nicht, wenn solche Emotionen und Gefühle im Spiel sind, wie bei den beiden.
Da finde ich die fünf Monate bei Ravi und Seema angenehmer, auch wenn ich es nicht ganz optimal finde, eine so lange Trennung zu haben, obwohl die Beziehung zwischen den beiden noch so jung ist. Aber ich denke, es war für Seema wichtig, zu wissen, dass Ravi Social Media abgeschworen hat. Es ist eben noch neu für sie, so zu empfinden und das macht natürlich Angst. Aber dennoch freue ich mich sehr für Seema. Ravi könnte tatsächlich ihre große Liebe sein, die sie solange gesucht hat. Er ist quasi einfach in ihr Leben gestolpert, als sie schon gar nicht mehr an das 'Unmögliche' geglaubt hat und daher bin ich mir auch sicher, dass diese Beziehung Bestand haben wird.
Fazit
"And Just Like That..." scheint endlich die Kurve bekommen zu haben, die auch nötig war. Am Anfang der Staffel gab es zwar hier und da Hänger, aber zum Ende hin wurde es immer besser und ich habe immer mehr Gefallen dran gefunden. Der Grundstein ist auf jeden Fall für mich gelegt, dass man die Charaktere und ihre Geschichten weiterentwickeln kann und darauf bin ich gespannt.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Last Supper (2): EntreeErstausstrahlung (US): 24.08.2023
Erstausstrahlung (DE): 13.08.2024
Erstausstrahlung (Pay-TV): 24.08.2023
Regie: Michael Patrick King
Drehbuch: Michael Patrick King
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