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Review: #2.12 Ein erlesener Schmerz

Foto: Sarah Jessica Parker, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sarah Jessica Parker, Sex and the City
© Paramount Pictures

Jeder hat irgendeinen Fetisch. In #2.12 Ein erlesener Schmerz wird genau dies thematisiert. Zu meiner großen Überraschung kam es zudem zur Trennung von Carrie und Big.

Die Domina steckt in ihr

Ich muss diese Szene einfach erwähnen! Samantha als Domina war genial anzusehen und offenbar hatte sie selbst großen Gefallen an der Sache. Mir hat es sehr gut gefallen, wie dominant sie war und dabei dennoch nicht zu streng erschien. Schade ist es etwas, dass Charlotte aus der Rolle fiel. Ihr täte es sicher auch einmal gut, wenn sie nicht so prüde gegenüber ausgefallenen Dingen wäre. Umso mehr gefiel mir daher die Aufgeschlossenheit von Carrie. Diese möchte sich von Big verabschieden, da er für eine Woche nach Paris muss. Klar, dass da Samantha ihr den Zylinder und die Peitsche in die Hand drückt. Es schien fast so, als wenn ihre Taktik – dass Männer auf so etwas stehen – aufgehen würde. Carrie hat wirklich nicht die schlechteste Figur in dem Outfit gemacht.

Der Drang des Erwischens

Miranda war sicher peinlich berührt, als sie von Jacks Eltern erwischt wurde. Dabei hatte ich zunächst selbst geglaubt, die beiden seien allein. Durchaus kann man verstehen, dass Miranda sich unwohl fühlt, wenn sie beim Geschlechtsverkehr beobachtet wird. Für mich wäre das auch nichts. Gerade auch, weil es eine intime Sache ist.

Während ich am Anfang tatsächlich glaubte, Jack wolle ihr wirklich nur das Haus in der Straßengasse zeigen, so überraschte es mich doch sehr, als er intim mit ihr wurde. Da konnte sie wirklich froh sein, als in diesem Augenblick niemand um die Ecke kam. Wahrscheinlich wären die Blicke der Leute ähnlich wie die von Jacks Mutter gewesen.

Eine weitere Szene amüsierte mich auch noch sehr. Ich rede von der Szene im Auto. Es war in Glück, dass sich Miranda noch schnell retten konnte. Vielleicht wäre der Fahrer so dreist gewesen und hätte einen Geldzuschlag verlangt, weil sie in seinem Fahrzeug einen Orgasmus bekommen hat. Aber eigentlich bin ich ganz froh, dass aus dem beiden wohl nichts werden wird. So richtig passte Jack nicht zu ihr.

Fußfetisch vs. Schuhfetisch

Da haben sich wirklich zwei gefunden. Charlotte hat also einen Schuhfetisch. Naja, so überraschend ist dies nun auch nicht. Dieses Phänomen ist nun mal unter Frauen weit verbreitet – wieso also nicht auch sie. Das Problem an so einem Fetisch ist nicht, dass man sich dafür schämen müsste. Das Problem ist eher das fehlende Geld, um diese Leidenschaft fortzuführen. Mir müsste ja was fehlen, wenn ich 500 Dollar für ein Paar Schuhe ausgeben sollte. Eigentlich möchte sich Charlotte ein Haus in den Hamptons kaufen. Doch dazu müsste sie das nötige Geld ansparen. Dies geht nur schlecht, wenn man schicken und teuren Schuhen nicht widerstehen kann.

Da kommt es ihr gerade recht, als Buster, der Schuhverkäufer, ihr die Schuhe um glatte 200 Dollar billiger macht. Buster erschien mir sofort seltsam. Mir kann es gleich so vor, als wäre er von Charlotte besessen. Um jeden Preis wollte er die Schuhe verkaufen. Dass Verkäufer verhandeln, wenn sie was verkaufen wollen, ist ganz klar. Doch Buster war in diesem Punkt anders. Freundlicher und einfühlsamer. Leider fiel bei mir erst der Groschen, als die Mädels Charlotte darauf aufmerksam machten, etwas zu tun, was Busters Fetisch nur noch mehr anreizt. Zwar hatte ich mich doch etwas gewundert, weswegen er ihr eine Fußmassage geben wollte, doch weiter darüber nachgedacht hatte ich nicht.

Nein, es ist nicht angenehm, wenn jemand hinter ein gut behütetes Geheimnis kommt. Auch Buster scheint dieses unangenehm zu sein. Nachdem Charlotte ihm nämlich gesteht, sie wüsste, weswegen er ihr die Massage zukommen ließ und sie aus diesem Grund die Schuhe zurückgeben möchte, reagiert er gereizt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es bei anderen Kundinnen abgelehnt hätte, die getragenen Schuhe zurückzunehmen.

Buster weiß aber ganz genau, wie er Charlotte treffen kann. Nachdem er nämlich zu ihr sagt, er müsse die Schuhe auf den Müll werfen, kann sie dieses nicht akzeptieren. Die beiden schließen einen recht merkwürdigen Kompromiss mit einem noch merkwürdigeren Ende. Charlotte bekommt die Schuhe nämlich nur, wenn sie alle, die neu gekommen sind, anprobiert. Beim Anprobieren wird Buster so heiß, dass es fast so aussieht, als habe er dadurch einen Orgasmus bekommen. Dass Charlotte nicht unbedingt begeistert darüber war, konnte man in ihrem Gesicht erkennen.

Die Trennung

Big muss eine Woche geschäftlich nach Paris. Dass Carrie sich von ihm verabschieden möchte, versteht sich von selbst und war auch ganz gut so, denn sonst wären die beiden wohl nie auf das Gespräch am nächsten Morgen gekommen. Carrie möchte nämlich den Sommer planen und möchte Bigs Meinung dazu hören. Doch statt ihr eine konkrete Antwort zu geben, offenbart er, im Sommer vielleicht gar nicht da zu sein, weil er wahrscheinlich für ein Jahr nach Paris muss. Das muss ein Schlag in die Magengrube für Carrie gewesen sein. Ich konnte ihre Aufregung durchaus verstehen. Big hätte zumindest eine Andeutung diesbezüglich machen können oder vielleicht sogar müssen. Samantha hat da sehr gut auf den Punkt gebracht, wie Männer ticken.

Nachdem Carrie mit Stanford einen Abend mit Alkohol verbracht hat, war mir durchaus klar, was sie tun würde. Alkohol lockert die Zunge und es sprudelt die Wahrheit aus einem heraus. So war es auch bei Carrie, die alkoholisiert Big in Paris anrief. So falsch fand ich ihre Argumente ihm gegenüber gar nicht. Es kommt wirklich oft so rüber, als wolle Big sie gar nicht in seinem Leben haben, was ihm aber nicht bewusst zu sein scheint. Ich erinnere nur an die Szene, in der er Carrie unabsichtlich aus dem Bett geschmissen hat.

Auch wenn ich nie wirklich verstanden habe und vielleicht auch nie verstehen werde, was Carrie an Big so mag, tat sie mir doch sehr leid. Allein schon die Erkenntnis, dass er sie erneut aus seinem Leben ausschließt, nur um dann erkennen zu müssen, dass ihm gar nicht bewusst ist, wenn Carrie ihr Leben für ihn ändern würde, ist bitter. Denn nachdem Carrie sich auf eine süße Art und Weise für ihren emotionalen Ausbruch bei ihm entschuldigt, eröffnet sie ihm, mit nach Paris zu gehen. Für andere wäre diese Aussage ein Segen und sie wären überglücklich gewesen, so eine tolle Freundin zu haben. Aber nicht Big. Wie kann man denn bitte zu seiner Freundin sagen (die man angeblich liebt): Er hoffe, sie ändert ihr Leben nicht seinetwegen? Weswegen denn sonst? Ich hätte Big den Fisch ins Gesicht geschleudert. Er mag zwar recht haben, dass man alte Gewohnheiten nicht so schnell ändern kann. Jedoch bekommt man bei ihm oftmals den Eindruck, er würde dies überhaupt nicht wollen.

Ich bin wirklich mal gespannt, wie es mit Carrie in den nächsten Folgen weitergehen wird. Meiner Meinung nach hat sie einen besseren Mann verdient, auch wenn ich die Szene am Fenster wirklich traurig fand.

Fazit

Einen Fetisch hat jeder. Es kommt nur drauf an, wie man mit ihm umgeht und ihn auslebt. Carrie hat uns gezeigt, dass es manchmal besser ist, sich von einer Person zu trennen, damit man nicht selbst untergeht. Ich wünsche ihr in jedem Fall, dass sie einigermaßen gut über die Trennung hinwegkommt.

Daniela S. - myFanbase

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