Bewertung

Review: #4.16 Geschuldet, geliehen, geschenkt

Foto: Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sex and the City
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Die Episode trägt den Titel "Geschuldet, geliehen, geschenkt". Ja, die Dinge fanden alle ihre Daseinberechtigung und trotzdem entwickelte sich eine gewisse Anstrengung beim Schauen und Zuhören der einzelnen Dialoge.

Der Abschiedsbrief und der Wohnungsverkauf

Wie naiv Carrie doch manchmal ist. Ich dachte wirklich, dass das nur bei Big der Fall wäre. Aber nein, auch bei Aidan bewies sie eine Naivität, die mich mehrmals den Kopf schütteln ließ. Wie kommt sie denn darauf, dass er ihr einen Abschiedsbrief hinterlässt? Allein schon an der Dicke des Briefes hätte sie merken müssen, wie wenig es sich da um einen solchen Brief handeln kann. Dafür waren die Taschentücher nicht ganz unberechtigt. Immerhin war Carrie nicht darauf gefasst, die Wohnung wohl verlassen zu müssen. Allerdings verstehe ich nicht so ganz den Grund dafür. Immerhin sind doch die beiden zusammengezogen, also müssten sie sich doch auch die Miete geteilt haben. Naja, wie dem auch sei. Wahrscheinlich war der Wohnungsverkauf sowas wie Aidans Rache dafür, dass Carrie ihn so lange hat zappeln lassen und verdenken kann man ihm das nicht wirklich.

Das Nächste, was ich absolut nicht nachvollziehen kann, sind Carries nicht vorhandene Sicherheiten. Sie muss doch neben ihrer Kolumne noch irgendwas haben. Kaum vorstellbar, dass sie so überhaupt leben konnte. Aber wahrscheinlich waren die Schuhe (für die ich nie so viel Geld ausgeben würde) und vielleicht der ein oder andere Mann für ihre ausschweifende Lebensweise zuständig. Nur nützt Carrie das herzlich wenig, denn ich glaube nicht, dass man Schuhe als Sicherheit angeben kann. Wobei die Vorstellung schon recht amüsant ist. Es wundert mich gar nicht, als Aidan wegen Big so misstrauisch war und sein Misstrauen war wohl auch berechtigt. Carrie braucht Geld bzw. ein Darlehen und zu wem rennt sie zuerst? Big! Warum in Gottes Namen rennt sie denn ausgerechnet zu dem, der wahrscheinlich für ihr Beziehungsende verantwortlich ist? Weil sie jetzt nur noch Freunde sind und er Geld hat? Vor allem war das ja nicht alles. Er stellt ihr einen Scheck aus und sie nimmt diesen, um ihn später zu zerreißen. Ganz ehrlich stellt sich hier auch noch die Frage nach dem Warum. Weil sie ihm verfallen ist oder weil sie doch noch hoffte, von ihren Freundinnen ein Darlehen zu bekommen? Wenn man die Sache mit Charlotte betrachtet, wäre das wohl auch gar nicht so weit hergeholt. Aber darauf komme ich später noch einmal.

Die gute Carrie war aber nicht nur naiv, sondern auch noch anspruchsvoll und das, obwohl sie anscheinend keinen Cent mehr hat. Dabei sah die Wohnung gar nicht mal so übel aus – zumindest war es keine Bruchbunde und für das Geld, was sie dafür hätte bezahlen müssen, doch ganz annehmbar.

Ehrenamtliche Arbeit

Etwas zu tun um sich gebraucht zu fühlen, kennt jeder und obwohl Charlotte wirklich nicht arbeiten gehen müsste, sucht sie sich dennoch einen Job. Ich finde das nur allzu verständlich. Wenn man nichts tut, dann gerät man zu schnell in den Strudel, seinen Gedanken nachzugehen und dass das manchmal nicht so gut ist, dürfte auch jedem bekannt sein. Genauso ergeht es auch Charlotte, die immer noch ihrer Zeit mit Trey nachhängt. Was ich aber beim besten Willen nicht verstehe, warum sie niemand beschäftigen will? Ach so, doch. Sie bringt ja zu viele Erfahrungen mit. Ähm... ist das nicht das, was Vorgesetzte immer wollen? Naja, vielleicht ist das ja in Amerika anders. Ich finde es aber gut, dass sie zumindest ehrenamtlich arbeiten will.

Das scheint Carrie nicht zu verstehen. Genau dies hat mich sehr genervt und ich fand es zwar auch eingebildet von Charlotte, ihrer Freundin kein Darlehen anzubieten, aber so gesehen hat sie auch recht. Carrie hat anscheinend nie gelernt, richtig mit Geld umzugehen. Jedoch gefiel es mir sehr gut, als sie selbst zugab, damit Probleme zu haben und dieses in Ordnung bringen muss. Für mich klang es zum Teil auch so, als bräuchte sie dafür ihre Freundinnen, weil diese Carrie am besten kennen.

Vielleicht ist auch Charlotte bewusst geworden, die ihren Ring ja dann ablegte und Carrie damit den Wohnungskauf ermöglichte, dass sie ihre Freundinnen braucht, um ein neues Leben ohne Trey anzufangen. Mich würde es freuen, wenn es nochmal zur Sprache kommen würde, dass sich Charlotte und Carrie gegenseitig wachgerüttelt haben.

Schwangerschaftsprobleme

Ich bin noch immer ganz baff, dass Miranda nicht nur schwanger ist, sondern das Kind nun doch behalten will. In einer der letzten Staffeln wäre das ja noch der absolute Albtraum für sie gewesen und ehrlich gesagt, für mich wäre das auch eine Albtraumvorstellung gewesen.

Zwar ist diese Vorstellung noch immer etwas gewöhnungsbedürftig, doch zusammen mit ihren Freundinnen und Steve wird Miranda das schon auf die Reihe bekommen. Aber zunächst sollte sie ihre Blähungen unter Kontrolle bringen und das ist sicherlich nicht einfach. Zum Glück sind die Freunde da verständnisvoll. Es ist einfach unangenehm und vor allem peinlich in der Öffentlichkeit. Hoffentlich haben sie schnell den Laden verlassen, wer weiß, was sonst noch passiert wäre.

Allerdings hat Miranda nicht nur Probleme mit ihren Blähungen. Da ist immer noch der unbändige Hunger nach Sex. Ob es wirklich nur Mitleidssex mit Steve war? So richtig will mir das nicht in den Kopf. Okay, jetzt wären sie sowas wie quitt. Immerhin hatte ja Miranda auch mit ihm Sex, nachdem Steve der kranke Hoden entfernt wurde. Ich denke eher, die beiden haben noch eine Menge Gefühle füreinander, weswegen es überhaupt noch einmal zum Sex kommen konnte. Warten wir erst einmal ab, wie die beiden werdenden Eltern noch miteinander umgehen werden. Da ist auf jeden Fall noch Potenzial drin.

Beste Grüße als Liebeserklärung?

Ich finde es ganz erfrischend, dass Samantha verliebt ist und sich herrlich darüber aufregt, dass Richard nur "beste Grüße" schreibt, wobei es natürlich wirklich wie ein Geschäftsgruß oder ähnliches klingt. Das klingt einfach auch so hölzern und das ist diese Beziehung gar nicht.

Vielleicht hätte Richard ja was anderes geschrieben, aber wie wir ja gesehen haben, hat er es gar nicht selbst geschrieben oder gar gekauft. Homosexuelle haben wirklich einen guten Geschmack und das kommt Richard wirklich zu Gute. Ich kann mir nämlich nicht so wirklich vorstellen, dass er Samantha so genau kennt. Andersrum ist das schon eher der Fall.

Es sei Samantha wirklich gegönnt, Richard so bloß zu stellen und ihn zu einem Liebesgeständnis zu bewegen. Vielleicht hat das ja doch bewirkt, dass er nun offen zu ihr steht. Dass mehr zwischen den beiden als nur Sex ist, ist ja nicht zu übersehen. Allerdings scheinen die beiden gegenseitig einen Schubser zu brauchen. Vor allem weil Samantha die Liebeserklärung nicht erwidert hat. Würde ich vielleicht auch so machen, um zu sehen, wie ernst er es meint oder ob es nur sagt, weil er sich in die Ecke getrieben fühlt. Auch diese Story hat durchaus noch Potenzial.

Fazit

Diese Episode bot einige gute Aufhänger, allerdings wurde manches fast lieblos und fad erzählt, so dass nicht genug Potenzial aus den einzelnen Handlungssträngen genommen werden konnte. Dennoch kann man erkennen, dass es noch durchaus spannend werden könnte.

Daniela S. - myFanbase

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