Bewertung

Review: #6.08 Fang mich!

Foto: Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sex and the City
© Paramount Pictures

Während Charlotte ihre Hochzeit mit Harry plant, tut Miranda alles dafür, um die neue Freundin von Steve nicht über den Weg lassen zu müssen und Carrie stellt erschreckend fest, dass sie über die Jahre erhebliche Angst bekommen hat.

Berechtigte Angst?

Nachdem Carries Beziehung zu Berger ja deutlich gescheitert ist, schien sie erst einmal das Single-Leben zu genießen. Ich muss gestehen, dass sie mir als Single-Frau momentan ohnehin sehr viel besser gefällt. Das liegt vielleicht daran, weil ich mit ihr und Berger absolut nichts anfangen konnte und eigentlich nur genervt von den beiden gewesen bin. Vielleicht finde ich es genau deswegen schade, dass sie sich jetzt doch wieder auf einen Mann eingelassen hat, auch wenn es sich dabei eher um einen One-Night-Stand gehandelt hat.

Wobei man ja sagen muss, dass sie mehr oder weniger in die Sache mit Howie von den anderen hinein gequatscht worden ist. Denn eigentlich hatte sie kein Bedürfnis Sex mit ihm zu haben und bei diesem Standpunkt wäre sie vielleicht auch besser mal geblieben. Stattdessen ist ihr kleines und sehr schnelles Abenteuer ziemlich nach hinten losgegangen. Obwohl Howie wirklich sehr sympathisch in seiner ganzen Art gewesen ist, fand ich ihn für meinen Geschmack etwas zu aufdringlich. Anscheinend hat Harry ihn nahezu dazu angestachelt, sich so auf Carrie zu stürzen. Da kann man mal sehen, wie schnell es gehen kann, dass man die Gepflogenheiten der anderen annimmt.

Ich denke, dass es einen ganz bestimmten Grund dafür gibt, warum Carrie letztlich gezögert hat: Sie ist erwachsen geworden oder ist zumindest dabei. Ich finde diese Entwicklung wirklich gut. Schon im Staffel-5-Finale hatte ich ja angemerkt, dass die Mädels reifer werden. Und gerade in der letzten Zeit hat sich einiges getan. Charlotte hat in Harry ihren Traummann gefunden, Miranda hat bemerkt, dass sie ernsthafte Gefühle für Steve hat und Samantha scheint auch nicht mehr alleine sein zu wollen. Warum sollte das Carrie nicht auch vergönnt sein? Es ist zwar schön, dass sie sich um Carrie sorgen, aber dass Howie bei Weitem nicht der Richtige ist, hätten sie erkennen müssen. Demnach war auch ihre Angst durchaus berechtigt.

Howie hat sie tatsächlich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen, nachdem sie ihm gestanden hat, keinen weiteren Sex bzw. kein weiteres Date mit ihm haben zu wollen. Wer kann es ihr auch verdenken? Bei der Sexszene musste ich unweigerlich an "Wie die Karnickel" denken, denn nichts weiter war es zwischen den beiden. Dass er dann denkt, dass da mehr sei, als bloß etwas Einmaliges, verschlägt einem fast die Sprache. Dennoch fand ich seine Ansprache bei der Hochzeit ziemlich amüsant, was wohl auch mit dem Kommentar von Stanford zusammenhängt. Ich bin trotzdem froh, dass Carrie anscheinend erkannt hat, für solche Abenteuer nicht mehr bereit zu sein, und loslassen konnte.

Vielleicht hat auch Miranda berechtigte Angst, die unter keinen Umständen Steves neue Freundin Debbie kennen lernen will. Denn nicht nur, dass mit der Gegenüberstellung Debbie auf einmal real für sie wird, sondern möglicherweise bricht es ihr endgültig das Herz, wenn sie erst einmal sieht, wie glücklich Steve inzwischen ist. Obwohl man Debbie bisher noch nicht gesehen hat (oder ich erinnere mich einfach nicht mehr daran), finde ich sie ehrlich gesagt schon jetzt überaus anstrengend in ihrer Art. Ich hoffe einfach mal, dass Steve irgendwann erkennt, dass Debbie die falsche Frau für ihn ist und Miranda doch noch zu ihrem verdienten Glück kommt. Immerhin war es schon ein steiniger Weg, bis sie das erkannt hat. Vielleicht heiraten die beiden am Ende sogar noch, auch wenn Miranda den Brautstrauß nicht wirklich gefangen hat.

Die nicht perfekte und dennoch perfekte Hochzeit

Schon bei Harrys Antrag habe ich mich wahnsinnig gefreut und gedacht, dass nun eigentlich nichts mehr schief gehen kann. Dabei habe ich die Hochzeit selbst völlig außer Acht gelassen. Dabei könnte man sagen, dass Harry diese Lawine losgetreten hat, als er Charlotte vor der Hochzeit im Brautkleid gesehen hat. Ja, es bringt Unglück! Das heißt aber nicht, dass es nicht amüsant für mich gewesen ist.

Es fängt schon mit dem Bild in der Zeitung an, bei dem es so aussieht, als wenn Charlotte einen Schnauzer hat. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum man das Bild nicht in Farbe gedruckt hat, wenn es doch schon in so einer wichtigen und großen Zeitung erscheint. Naja, passiert ist nun mal passiert und das Unglück nahm seinen ungefragten Lauf.

Obwohl die Trauung selbst eigentlich nahezu perfekt gewesen ist, wenn man mal von dem Perlenunfall absieht. Eigentlich sollte Charlotte Samantha dankbar sein. Hätte die ihr Armband nämlich nicht auf dem Boden verstreut, wüsste Charlotte wahrscheinlich nicht, dass Harry sie immer auffangen würde. Ich fand es toll, dass Carrie ihr genau das gesagt hat. Und vielleicht hat Charlotte auch durch Mirandas Rede erkannt, wie wichtig es eigentlich ist, zu seinen Gefühlen zu stehen, um dann das perfekte Glück zu genießen. Denn ganz gleich wie perfekt und schön ihre Hochzeit mit Trey MacDougal auch gewesen sein mag, den perfekten Partner hat sie erst in Harry gefunden!

Kann sie noch ohne ihn?

So richtig weiß ich nicht, was ich von Samanthas Handlungsbogen halten soll. Mir gefällt sie zwar unglaublich gut mit Jerry, allerdings weiß ich nicht, ob mir die Richtung gefällt, in die sie sich anscheinend gerade bewegt. Ich mag die Szenen der beiden unglaublich gerne und hatte bisher immer den Eindruck, als sei Samantha eine Frau, die zwar gerne jemanden um sich hat, doch eigentlich auf keinen wirklich angewiesen ist. Doch genau das scheint sich nun zu ändern und das auf eine Art und Weise, die für den Charakter ein bisschen erschreckend ist. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändern wird. Denn wenn Samantha eines ist, dann ist es selbstständig.

Randnotizen

  • Herrlich, wie Miranda unter dem Bett hervorkroch und Magda darauf hingewiesen hat, dass sie dort auch mal Staub wischen sollte.
  • Herrlich war auch Carries Haltung, nachdem sie mit Howie geschlafen hat und kleinlaut vor Stanford zugegeben hat, dass es eine Sexverletzung ist. Mich hätte es eher gewundert, wenn sie sich nach diesem Sex nicht irgendwo verletzt hätte.
  • Sehr gut hat mir die letzte Szene dieser Folge gefallen, in der die restlichen Mädels Carrie beglückwünschen, dass sie beim Trapez doch losgelassen hat. Es zeigt einfach mal wieder, was für eine eingeschworene Truppe die vier sind.

Fazit

Obwohl diese Folge tolle Momente hatte, fällt mir die Bewertung doch etwas schwer. Mir missfällt etwas, dass Carrie regelrecht zum Sex mit Howie gedrängt wurde und Samantha anscheinend in eine Richtung Frau geschrieben wird, die sie niemals sein wollte.

Daniela S. - myFanbase

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