Bewertung

Review: #6.11 Der Domino-Effekt

Foto: Sarah Jessica Parker & Chris Noth, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sarah Jessica Parker & Chris Noth, Sex and the City
© Paramount Pictures

Diesmal legen die Macher von "Sex and the City" sehr viel Wert auf Herzensangelegenheiten, die einige Charaktere in #6.11 Der Domino-Effekt von einer anderen Seite zeigt, dann aber doch wieder in alte Gewohnheiten verfallen lässt, was aber dennoch eine schöne Folge am Ende wird.

Das Herz auf der Zunge

Nach einer längeren Abwesenheit gibt es ein Wiedersehen mit Mr. Big und das ist für Carrie recht tränenreich. Unglaublich oder? Soweit ich mich erinnern kann, hat Carrie noch nie in seiner Gegenwart geweint, was mich ziemlich überrascht hat. Big erzählt ihr, dass er am Herzen operiert werden muss, da bei ihm etwas verstopft ist. Sobald es um Herz-OPs geht, bekommen viele Menschen ein komisches und vor allem beängstigendes Gefühl. Schließlich ist das Herz das Organ, was den Menschen am Leben erhält und wenn das nicht richtig funktioniert, sieht man sich mit seiner Sterblichkeit konfrontiert und genau das wird auch der Grund sein, weswegen Carrie dreimal (!) geweint hat, sobald sie die Herzprobleme von Big angesprochen oder ihn hat leiden sehen. Da diese Serie allerdings eher im Genre Comedy angesiedelt ist, konnte ich mir nur sehr schwer ein Grinsen verkneifen, als Carrie aus heiterem Himmel angefangen hat zu weinen, da es einfach auch verdammt untypisch für sie ist. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch, wie sehr sie Big mag und dass sie sich vielleicht tief in ihrem Inneren auch eine gemeinsame Zukunft mit ihm verstellen kann, die natürlich durch diese Beeinträchtigung schwinden könnte.

Für mich war es daher ganz logisch, dass sie sich um ihn sorgte und ihn gepflegt hat. Mir hat dieses Szenario sehr gut gefallen, da es einfach auch nochmals die eigentlich wunderbare Chemie zwischen Sarah Jessica Parker und Chris Noth unterstrichen hat, die mir leider erst jetzt so richtig aufgefallen ist. Ziemlich am Anfang der Serie habe ich ja immer wieder behauptet, dass die beiden wahrscheinlich kein gutes Paar seien, weil sie so unterschiedlich sind. Aber anscheinend sind die beiden mit den Jahren (und den vergangenen Staffeln) reifer geworden und haben erkannt, dass sie vielleicht doch kein so schlechtes Paar wären. Fast ein bisschen zu schade, wie schnell Big wieder in seine alten Gewohnheiten gefallen ist.

Dabei fand ich ihn wirklich süß, wie verliebt er Carrie angesehen hat, als er Fieber bekam bzw. hatte und ihm dabei wohl auch selbst seiner Sterblichkeit und der Tatsache bewusst wurde, sein Leben mit Carrie verbringen zu wollen, denn schließlich war es sie allein, die sich um ihn sorgte und kümmerte. Aber wie gesagt, fiel Big ziemlich schnell wieder in seine alten Gewohnheiten zurück. Man sagt zwar, dass nur Betrunkene und kleine Kinder die Wahrheit sagen, aber vielleicht sollte man gerade bei Big eine Ausnahme machen, dass auch Fieberkranke die Wahrheit sagen. Wer weiß? Ich könnte mir vorstellen, dass es in dieser Staffel doch noch einmal ein Comeback der beiden geben könnte. Dazu müssten sie aber erst einmal über ihren Schatten springen und das kann noch dauern.

Peinlichkeiten

Es scheint so, als würde Robert Miranda sehr gut tun. Wenn man mal betrachtet, dass sie sonst immer jemand war, der sich an die Regeln gehalten hat und sich nicht auch nur einen Tag Ruhe von der regulären Arbeitszeit gegönnt hat, ist ihr Handeln in der Folge ein wahnsinnig großer Fortschritt, der zeigt, wie wichtig ihr die Zeit mit ihrem neuen Nachbarn ist. Allerdings bin ich trotz allem ein bisschen im Zwiespalt. Auf der einen Seite gönne ich ihr das Glück mit Robert ungemein, weil man einfach sieht, wie entspannt sie ist. Auf der anderen Seite würde ich mir aber auch eine Beziehung mit Steve wünschen. Das 'Problem' an der Sache ist aber: Beide haben neue Partner an ihrer Seite.

Wobei man sehr gut sehen konnte, dass ihnen die neuen Konstellationen noch immer unangenehm ist. Ein Grund dafür ist natürlich, weil Steve versehentlich in ein Schäferstündchen von Miranda und Robert hereingeplatzt ist und er dann auch noch von Robert verarztet werden musste. Ich frage mich, was unangenehmer für Steve gewesen ist. Dass er Miranda beim Sex erwischt hat oder eher, weil er sich dadurch an der Nase verletzt hat und von Robert verarztet werden musste. Ich denke, der zweite Punkt war wesentlich schlimmer für ihn.

Aber auch für Miranda war die ganze Situation unangenehm und peinlich. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses peinliche Ereignis den beiden indirekt vor Augen geführt hat, dass die beiden doch noch viel füreinander empfinden und sich dadurch mit ihren neuen Partnern gegenseitig übertreffen wollten. Ich bin mal gespannt, was das noch wird.

Die Welt um sich herum ausschalten

Charlotte tat mir in dieser Folge ein bisschen leid. Schon als sie noch mit Trey verheiratet gewesen ist, wünschte sie sich eigentlich nichts weiter als ein Kind, das ihr bisher aber immer verwehrt geblieben ist und ausgerechnet Bitsy von Muffling, deren Eheschließung eher ein Witz war, ist hochschwanger! Ja, die Welt geht nicht gerecht zu. Da kann man sich noch so sehr was wünschen. Ich finde es aber gut, dass Charlotte noch immer an ihrem Wunsch festhält und sich ebenfalls an den Wunderarzt wendet. Allerdings befürchte ich ein bisschen, dass auch diese Methode wenig Chancen bringen wird, obwohl ich es ihr wirklich von Herzen gönnen würde. Aber ich glaube leider, dass sich ihr Hebel, die Welt auszuschalten um sein eigenes Zentrum zu finden, zu spät umgelegt hat.

Der nächste Schritt in ihrer Beziehung: Händchen halten

Samantha macht ihre ganz eigenen Regeln, das gilt besonders in Sachen (Liebes-)Beziehungen. Denn eigentlich kommt der Sex bei ihr an erster Stelle und von einer Beziehung hält sie seit der Sache mit Richard mal gar nichts. Wobei man natürlich sagen muss, dass bei Smith die Dinge doch etwas anders aussehen. Ich denke, dass sie ihn auf ihre ganz spezielle Art liebt, aber dennoch bestimmen will, wie weit und vor allem wann sie den nächsten Schritt in ihrer Beziehung gehen will und dem hat sich auch Smith zu beugen – was er allerdings nicht getan hat.

Er dachte nämlich tatsächlich, nach ihrem sexuellen Wiedersehen wären sie einen Schritt weiter und er könnte das machen, was andere Paare zu Beginn an in ihrer Beziehung machen: Händchen halten. Doch er scheint Samantha noch immer nicht wirklich als Mensch zu kennen. Sonst hätte er merken müssen, dass sie (noch) nicht zum Händchenhalten bereit ist, weswegen er den urkomischen Unfall von ihr verursacht hat. Es sah zu genial aus, wie sie da zwischen dem Gemüse lag. So ist das nun mal, wenn man sich gegen etwas wehrt, bei dem ein anderer glaubt, dass es gut für einen ist. Eigentlich ist es schön, dass sie Smith entgegen gekommen ist, auch wenn ich glaube, dass sie das schon bald bereuen wird.

Fazit

Diesmal haben alle eine etwas andere Seite von sich gezeigt, die sowohl schöne, als auch sehr amüsante Momente mit sich gebracht haben. Besonders amüsant waren Miranda und Samantha, die durch ihre Art amüsante Unfälle hatten. Interessant war auch die Handlung rund um Carrie und Big, bei denen sich vielleicht doch demnächst ein Comeback ereignen könnte.

Daniela S. - myFanbase

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