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Review: #6.15 Zeitgefühl

Foto: Sarah Jessica Parker, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sarah Jessica Parker, Sex and the City
© Paramount Pictures

Mit dem Zeitgefühl ist das so eine Sache. Mal vergeht die Zeit schnell und dann wieder schleichend langsam. Zwei sehr unterschiedliche Beispiele werden uns von Carrie und Miranda geboten, bei denen ich die Gedankengänge gut nachvollziehen kann und Samantha ist fast wieder ganz obenauf, was mir doch den ein oder anderen Lacher entlocken konnte...

Babywunsch: Ja oder Nein?

Neben der Frage, ob man heiraten soll oder nicht, stellt sich Carrie auch die Frage, ob sie ein Baby bekommen sollte. Kaum zu fassen, dass Carrie bereits zwei Monate mit dem guten Aleksandr zusammen ist und dieser hat diesmal doch glatt das oder andere Geheimnis von sich preisgegeben. Denn nicht nur, dass er wirklich zauberhaft mit Brady umgegangen ist, sondern er hat noch selbst eine mittlerweile 22 Jahre alte Tochter namens Chloe, die aber bei ihrer Mutter in Paris lebt und zu der er keinerlei Kontakt zu haben scheint. Eigentlich schade, da er wirklich ein Händchen für Kinder hat.

Irgendwie kann ich sogar verstehen, dass er keine Kinder mehr möchte, wobei sich das nicht mal so sehr auf seine Tochter bezieht, sondern vielmehr darauf, dass er sein Leben eben so eingerichtet hat, dass Kinder darin keine wirklich entscheidende Rolle spielen. Daher fand ich es auch ein bisschen doof von ihm, Carrie in 'Aussicht' zu stellen, dass ihre Uhr fürs Kinderkriegen bald 'abgelaufen' ist. Vollkommen logisch, dass sie dann überlegt hat, ob sie Kinder will oder nicht. Denn sie hat schon recht, wenn sie diesen Wunsch jemals gehabt hätte, hätte sie ihn auch irgendwann mal geäußert und genau das hat sie nicht. Ich denke, da ist sie eher der Typ, der gerne mal auf Kinder aufpasst, jedoch auch froh ist, wenn sie sie wieder abgeben kann und das ist gewiss nicht böse gemeint.

Denn Carrie hat die Frage selbst gestellt: Ob eine Frau Kinder haben sollte oder nicht. Ist es der Druck, den man sich als Frau selbst macht oder kommt er von der Gesellschaft und somit von außen? Ich denke, es ist beides. Man macht sich als Frau den Druck, weil es von der Gesellschaft quasi erwartet wird, dass man Kinder bekommt, weil es in deren Augen zum 'Standard' gehört. Wobei der 'Standard' ja eigentlich sein sollte, dass man glücklich und zufrieden mit seinem Leben sein sollte und momentan scheint Carrie es zu sein – ohne Kinder aber mit Aleksandr.

Kein Flitterwochen-Typ

Eigentlich ist es überaus amüsant, dass Miranda mit Steve in den Flitterwochen gewesen und dafür null der Typ ist. Aber verwunderlich ist das eben auch nicht, denn sie ist ja auch kein Typ für Romantisches, zumindest nicht, was für die meisten als Romantisch angesehen wird. Dennoch war es mal ganz schön, wieder Zweisamkeit zwischen ihnen zu erleben.

Ich kann Miranda ganz gut verstehen. Ruhe hin und wieder ist mal ganz gut und schön, aber vollkommene Stille und dann noch eine Entspannungsmusik, würde auch mir ziemlich schnell auf den Keks gehen, zumal Miranda eben eine Macherin ist. Ich kann aber auch Steve verstehen, der die Ruhe mal genießt. Ich glaube, Miranda hat vielmehr das Wort 'Flitterwochen' gestört, weil man eben damit Zweisamkeit und all so was verbindet, denn sie war deutlich entspannter, als Steve meinte, die Flitterwochen seien vorbei. Und ich fand es toll, dass sie zugegeben hat, den guten Brady zu vermissen und wie sie letztlich auch Charlotte beruhigt hat, von der ich übrigens auch glaube, dass sie einmal eine gute Mutter werden wird.

Es war aber sehr lustig, wie sie da halbnackt im Wald war und vor ihrem eigenen Ehemann geflohen ist. Auch das kann ich verstehen, denn Miranda brauchte erst einmal Abstand. Ich bin mir aber sicher, dass sie und Steve ihr gemeinsames Leben als Eheleute meistern werden.

Samantha auf Terminjagd

Ich bin so froh, dass Samantha die OP gut überstanden und den Krebs besiegt hat, ich kann es aber auch verstehen, dass man vorsichtig ist und sie einer Chemo unterziehen möchte. Das ändert aber nichts daran, dass Samantha wieder obenauf ist und den Leuten auf den Kopf zusagt, was sie denkt. Wie sie dem Arzt eine Ansage gemacht hat, war echt genial und hat mich zum Lachen gebracht, weil es genau die Samantha war, die wir kennen und lieben.

Jedoch war es auch schön, die verletzliche Samantha zu sehen, die zwar etwas gebraucht hat, um sich Smith zu öffnen, aber das zeigt eben auch, dass sie ihm vertraut und er ihr etwas bedeutet. Aber das heißt nicht, dass sie nicht die Vorzüge nutzt, die ihre Beziehung mit Smith ihr bietet.

Es war herrlich mit anzusehen, wie sie letztlich die Sprechstundenhilfe wegen eines Termins bei der Ärztin um den Finger gewickelt und dann auch noch einen Termin für die Nonne herausgeschlagen hat. Überhaupt waren die Gespräche zwischen den beiden Frauen auch sehr unterhaltsam.

Fazit

"Sex and the City" kann auch mit dieser Episode punkten, wenn sie auch anders gestaltet gewesen ist, als die vorherige. Man bemerkt aber deutlich, dass sich alle vier Mädels mehr denn je mit ihrem Leben und dessen Stil auseinandersetzen, was sicherlich für einen runden Abschluss sorgen könnte.

Daniela S. - myFanbase

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