Bewertung

Review: #7.18 Weltuntergang

Parallelwelt und Zeitreisen

Kara ist mit Brainiac auf Krypton und hatte Clark einen SOS-Ruf geschickt, denn Brainiac hat vor, ihn als Baby zu töten. Das führt bei Clark nur dazu, dass er statt Kara irgendwie zu retten und Brainiac zu vernichten wieder einmal rumjammert. Er wünscht sich, nie auf die Erde gekommen zu sein, denn dann wären viele schlimme Dinge - wie Jonathans oder Lionels Tod - nicht passiert. Dass Clark wieder in sein altes Schmema zurückkehrt, hätte ich zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht gedacht, denn genauso handelt er schon seit einigen Jahren. Ich glaubte aber, er hätte nun dazugelernt. Doch Chloe war diejenige, die ihn - wieder einmal - aufpeppeln musste, damit er endlich seiner Pflicht nachgeht.

Clark wird dank Jor-Els Hilfe in eine Parallelwelt geschickt, die ihm zeigt, wie die Erde aussehen würde, wenn er nicht von Krypton kommen würde. Wozu Brainiac dann Kara brauchte, um ebenfalls in die Vergangenheit zu reisen, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.

In der Parallelwelt gibt es schon einen Clark Kent, der keine Superkräfte besitzt, und Jonathan, Clarks irdischer Dad, lebt noch. Leider sieht man John Schneider und Annette O'Toole nicht noch einmal in ihren Rollen, dafür aber Camille Mitchell, die Sheriff Nancy Adams verkörperte, bis der Charakter den Serientod starb.

Das Thema "Zeitreise", welches am Ende eine Rolle spielt, ist meiner Meinung nach etwas abgedreht, selbst für "Smallville"-Verhältnisse. Zudem stellt sich automatisch die Frage, warum Clark nicht noch weiter in die Vergangenheit reist, um zum Beispiel die Zerstörung Kryptons zu verhindern, denn dann hätte er sogar noch sein eigenes Ziel erreicht, nämlich nicht auf die Erde zu müssen. Wie er überhaupt in die Vergangenheit reisen konnte, bleibt mir genauso ein Rätsel. Seit wann können Kryptonier das? Oder hat er irgendwas von Jor-El bekommen, was das ermöglicht?

Die Geschichte, dass jemand Clark als Baby töten will, indem er eine Zeitreise macht, kommt einigen sicher noch bekannt vor aus "Superman - Die Abenteuer von Lois und Clark". In einer Episode gelang es Tempus damals, mithilfe einer von H. G. Wells gebauten Zeitmaschine in die Vergangenheit zu reisen und Baby-Clark mit Kryptonit fast zu töten. Teilweise hatten die "Smallville"-Autoren wohl ihre Idee zu der Folge auch daher.

Die Parallelwelt

Einiges Positives gibt es aber doch über die Episode zu berichten. Zunächst einmal ist Laura Vandervoort als Kara wieder zu sehen. Nach einigen Episoden der Abwesenheit spielt sie diesmal aber nicht die gewohnte Kara, sondern eine gewisse Linda Danvers, die beim Innenministerium angestellt ist. Sie arbeitet direkt mit Lex zusammen, der nun, man höre und staune, Präsident der USA ist. Das kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, schon immer war es Lex' Wunsch, Präsident zu sein. Man denke nur an den Wahlkampf zum Senator, der in der fünften Staffel entbrannte. Aber nicht nur in Smallville ist er Präsident, auch in den Comics war das der Fall. Dass Lex größenwahnsinnig geworden ist und einen Raketenkrieg anzetteln will, diese Idee finde ich klasse, denn genau das wäre der Lex, den man sich wünscht. Einen Lex, der seine ganze Macht ausspielt, um seine Ziele zu erreichen. Zwar nutzt er in der echten Welt auch sein Vermögen, um zu bekommen, was er will, aber da ist er schließlich (noch) kein Präsident. Dass Brainiac letztendlich derjenige ist, der Lex nur missbraucht, ist verständlich. Die Macht, die er ausübt und zu der er sicherlich nur durch Brainiacs gekommen ist, hat ihn blind für die Tatsachen gemacht. Lex' beziehungsweise Brainiacs irrer Plan: die Zerstörung der Erde und das Überleben der Besten. Durch Atomwaffen alles kein Problem.

Sehr schön war, dass Clark eine Brille trägt und diese wie schon in #6.20 Épisode Noir mit dem Mittelfinger hochschiebt. Das kommt einem doch sehr stark bekannt vor von den Filmen der 70er und 80er, in denen der mittlerweile verstorbene Christopher Reeve die Hauptrolle spielte. Diejenige, die Clark dazu bringt, überhaupt eine "Verkleidung" zu tragen, ist diesmal Lois! Als Clark sie rettet, vergisst sie nicht sofort alles wieder, sondern kann sich an die Heldentat erinnern. Jedoch wäre die Episode genausogut auch ohne diese Szenen ausgekommen, denn tatsächlich zur Handlung beigetragen haben sie überhaupt nicht.

"Needs more Lana"

Der Spruch von Lanarama traf wohl hinter den Kulissen wieder zu. Zwar sieht man Lana nicht, aber Clark hat selbst in der Parallelwelt nichts Besseres zu tun, als sofort nach ihr zu suchen. Das Eigenartige ist, dass der Clark des Paralleluniversums Lana nicht kennt und Chloe sich nur sehr vage an sie erinnert. Aus dem Cheerleaderimage scheint sie dort während der Highschool nicht herausgekommen zu sein. Nun lebt sie in Paris und hat Kinder.

Diese gesamte Lana-Story hätte man genauso gut herausschneiden können, denn der Inhalt der Episode wäre derselbe gewesen. Da Lana aber für die Autoren immer wieder gut ist zum Lückenfüllen, musste sie auch diesmal dafür herhalten.

Krypton

Die Story um Baby-Clark auf Krypton war meiner Meinung nach ein totaler Griff ins Klo, denn es gibt in den paar Minuten viel zu viele Ungereimtheiten. Wieso reist Clark nicht noch weiter in die Vergangenheit, um Kryptons Zerstörung zu verhindern? Wozu soll Brainiac Kara brauchen? Wo sind Jor-El und Lara, die müssten in diesen Minuten bei Baby-Clark sein?! Kara war nun schon länger der roten Sonne ausgesetzt, müsste demnach so schwach sein wie ein Mensch. Trotzdem schafft sie es, wie eine Gewichtheberin einen riesigen Steinklotz in die Luft zu heben.

Als Kara wieder auf der Erde ist, bekommt sie plötzlich Kopfschmerzen und man fragt sich nur noch: "Was ist denn jetzt mit ihr los?" Ich denke, diese Geschichte könnte in der Zukunft noch spannender werden.

Fazit

#7.18 Apocalypse, Tom Wellings dritter Job als Regisseur, ist von Unlogik geprägt, die die ganze Episode in ein schlechteres Licht stellt. Es gab zwar einige gute Augenblicke wie die Anspielungen an die Christopher-Reeve-Filme, doch insgesamt war es nur eine mittelmäßige Episode, in der kein einziges Wort über Veritas verloren wurde.

Elsa Claus - myFanbase

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