Review: #10.04 Schuld oder Liebe
Nun ist es so weit und die 200. "Smallville"-Folge ist am Start. Während in der 100. Episode damals Jonathan gestorben ist (#5.12 Was ich tat, tat ich aus Liebe...), ist es diesmal zumindest in dieser Hinsicht nicht ganz so dramatisch. Trotzdem ist diese Folge hier eine der besten, die je in der Serie zu sehen war.
Brainiac Returns
Der beste (und wahrscheinlich teuerste) wiederkehrende Gastdarsteller, den die Serie je gesehen hat, ist wieder mit dabei und ich habe einen innerlichen Freudensprung gemacht, als ich ihn gesehen habe: Ex-Vampir James Marsters als Brainiac 5. Die "5" hinten dran ist deswegen so wichtig, weil es nicht der böse Brainiac aus der fünften Staffel ist, sondern genau das Gegenteil. Brainiac 5 ist nämlich aus der Zukunft, genauer gesagt dem 31. Jahrhundert und ist dort Mitglied der Legion der Superhelden. Wie Brainiac 5 selbst sagt, hat man ihn geheilt und deswegen sei er jetzt einer der Guten.
Und wieder einmal ist er der totale Hingucker und sein Auftritt hat mich riesig gefreut. Dass gerade er derjenige ist, der Clark an seine Vergangenheit erinnert und ihm zeigt, was in der Todesnacht wirklich mit Jonathan war, ist eine grandiose Idee. Und nicht nur das: Er ist indirekt auch derjenige, der Clark begreiflich macht, dass er diese Vergangenheit ruhen lassen muss, um zu dem zu werden, was er sich erhofft. Und was dies ist, sieht man ebenfalls in #10.04 Homecoming.
Clark meets Clark
Nun ist es so, dass Clark durch ein Versehen an Brainiacs Ring herumfummelt und so in der Zukunft landet. Dort trifft der Gegenwarts-Clark auf sein Ebenbild der Zukunft. Und ja, der macht Augen! Zukunfts-Clark sieht so nerdig aus, dass der Gegenwarts-Clark sich echt fragt, wie er zu so einem Aussehen kommt. Aber gerade das ist es doch, was wir an Clark, wie wir ihn aus den "Superman"-Filmen kennen, lieben.
Okay, zugegebenermaßen sieht Tom Welling mit diesen Brillengläsern doch noch sehr ungewohnt aus und ob ich mich je daran gewöhnen werde, steht noch in den Sternen. Aber es geht in Clarks Zukunftsvision ja auch erstmal nur um die Tat von Superman und das Wissen für Clark, dass alles in Ordnung kommt und er sich im Moment einfach zu viele Gedanken macht, zu versagen.
"So what are you, man or Superman?"
Kennt ihr noch diesen Spruch, den Lana im Pilotfilm #1.01 Nicht von dieser Welt zu Clark gesagt hat? Damals ging es noch um Nietzsche, weil er den Übermenschen, in Englisch Ubermensch oder Superman, in seinem Werk "Also sprach Zarathustra" mehrfach angesprochen hat. Nun nach zehn Jahren könnte man Clark die Frage nochmal stellen und er würde schon viel, viel mehr in die Richtung Superman als in die des normalen Mannes gehen. Auch wenn er immer noch Selbstzweifel hegt, doch er ist in seinen Entscheidungen viel reifer geworden.
Dies merkt man zum Beispiel auch daran, dass er seinen verstorbenen Erdenvater Jonathan endgültig "begräbt", was er emotional bisher nicht geschafft hat. Nun kann er sich von den Nachwirkungen von Jonathans doch recht frühen Tod befreien und seine eigenen Entscheidungen treffen. Und er scheint auch verstanden zu haben, dass man nie "richtig" liegen wird, denn auch als späterer Superman wird er einige knifflige Dinge zu entscheiden haben und das oft in Bruchteilen von Sekunden.
Übrigens sind in der Folge auch die Spezialeffekte keineswegs zu kurz gekommen. Schaut euch mal die Szene mit Clark an, in der er Lois aus einem Hubschrauber befreit, während Superman zur gleichen Zeit eine Reaktorexplosion verhindert. Für eine TV-Serie, die wöchentlich ausgestrahlt wird und ein viel, viel geringeres Budget als ein Blockbusterfilm hat, ist das eine Glanzleistung. Vor allem grandios dabei ist es, die Parallele zu "Superman: Der Film" zu sehen. Die Szene, in der Lois dort aus dem Hubschrauber zu fallen droht und von Superman gerettet werden muss, hat so viel mit dieser Szene in "Smallville" gemeinsam, aber ein großer Unterschied ist trotzdem zu sehen: im Film kennt Lois noch nicht Clarks Geheimnis!
Wer bist du?
Die lustigsten Szenen der Episode hat wohl wieder einmal Lois, denn wie sich herausstellt, kennt sie noch jeden aus der Schule, in der sie 23 Tage war, von denen sie überhaupt nur fünf Tage anwesend war. Lois selbst wird aber von niemandem wiedererkannt. Die beiden neuen Torch-Redakteure allerdings erkennen sie doch. Das aber leider nur, weil sie mal mit Oliver, der sich in der letzten Episode ja bekanntlich öffentlich als Green Arrow geoutet hat, zusammen war.
Lois und Clark
Es ist soweit und die beiden gestehen sich gegenseitig ein, dass sie sich lieben. Der Tanz, den die beiden am Ende der Episode statt beim Klassentreffen haben, ist schön anzusehen und hat bei mir tatsächlich kleine Tränchen hinterlassen. Es ist aber immer noch so, dass Lois Clark nicht sagt, dass sie sein Geheimnis bereits kennt, obwohl sie es ihm bestimmt vor dem Tanz schon gesagt hätte. Und Clark ist noch nicht ganz bereit, ihr sein Geheimnis anzuvertrauen, aber das wird bestimmt bald so weit sein und darauf freue ich mich besonders.
Clark hat nun mitbekommen, dass er sich mehr um die Probleme der Welt kümmert als um die seiner Freunde. Oliver erwartet von seinem Buddy einen Telefonanruf, der aber nicht kommt. Und Lois ist auf dem Klassentreffen letztendlich doch wieder allein, weil Clark mit Brainiac durch die Zeit reist bzw. reisen muss. Nach dem Tanz zwischen Lois und Clark kann es eigentlich nur besser werden. Wenn Clark schon mit schweben beginnt, kann das doch nur heißen, dass es mit großen Schritten zum Flug geht, oder? Hoffentlich nichts mehr mit der "No flights, no tights"-Politik von Alfred Gough und Miles Millar.
Chloe
Wie wir nun erfahren, scheint es Chloe doch nicht allzu schlecht zu gehen. Immerhin kann sie an die neuen Torch-Redakteure eine SMS schreiben. Dies würde aber auch bedeuten, dass sie ihrer Spionage-Leidenschaft immer noch nicht entkommen kann. Was wirklich mit ihr geschehen ist und wo sie gerade ist, sollen wir in dieser Staffel noch erfahren. Allison Mack soll nochmal ein letztes Mal zum Set zurückkehren, um die Storyline um Chloe zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Hoffen wir, dass dies den Autoren so gut gelingen wird wie diese Episode hier.
Fazit
Mit dieser Episode ist den "Smallville"-Machern eine der besten Episoden, wenn nicht gar die beste Episode überhaupt gelungen. Die Szenen aus der Zukunft sind wunderbar anzusehen und die Spezialeffekte sind die besten, die die Serie bisher hatte. Da ist es echt traurig, wenn man sich überlegt, dass nach diesem Jahr Schluss ist.
Elsa Claus - myFanbase
Die Serie "Smallville" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: HomecomingErstausstrahlung (US): 15.10.2010
Erstausstrahlung (DE): 13.07.2015
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: Brian Peterson & Kelly Souders
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