Bewertung

Review: #6.05 Vampire weinen nicht

Foto: Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Folge brachte einige Storylines voran, doch man kommt nicht drumherum sich zu fragen, ob es von den Autoren wirklich so ein guter Schachzug ist, wenn man Sam immer drastischer handeln lässt. Dass dieser sich generell verändert hat, ist seit Beginn der Staffel deutlich geworden, und das war bisher auch größtenteils verständlich. Nichtsdestotrotz kam er einem nie so fremd vor wie jetzt.

What's wrong with you?

Dieser Satz drückt so ziemlich alles aus, was man während der Folge im Bezug auf Sam gedacht hat. Noch nie zuvor musste man einen der Brüder so in Frage stellen, wie es bei Sam jetzt der Fall ist. Die Serie hat sich verändert und auch die Charaktere haben sich stetig weiterentwickelt, doch selbst der Sam aus der vierten Staffel - der einem Dämon mehr vertraut hat als seinem Bruder - war nicht so Besorgnis erregend. Erneut zweifelt man an der Frage, wie viel ihm Dean überhaupt noch bedeuten kann, wenn er sogar fähig ist, diesen zu benutzen, nur um Information über den Alpha-Vampir herauszufinden. Es war schon immer so, dass man bei Dean stärker spürte, wie sehr er seinen Bruder liebt. Sams Gefühle zu beurteilen, ist jetzt noch einmal schwieriger geworden.

Die ganze Angelegenheit wird noch drastischer, da Sam allen Menschen in seiner Nähe was vormacht. Dass er Dean gegenüber nicht ehrlich ist, war von vornherein erkennbar, aber dass er sogar Samuel täuscht, damit habe ich nicht gerechnet, weil ich dachte, dass die beiden die Sache mit Dean geplant hätten. Zuvor war Samuel immer derjenige gewesen, der am meisten mysteriös erschien, doch diesen Rang hat ihm Sam nun abgelaufen.

Zum Schluss hat es ja den Anschein gehabt, als hätte Dean während seiner Zurückzuverwandel-Phase mitbekommen, dass Sam ihm nicht geholfen hat. Es war gut, dass Dean noch am Ende dieser Folge davon erfahren hat, da es viel schlimmer gewesen wäre, wenn die Katze erst später aus dem Sack gelassen worden wäre. Auf der einen Seite hat man dann gebannt darauf gewartet, dass Dean Sam damit sofort konfrontiert, doch auf der anderen Seite ist es nur verständlich, wenn Dean das erstmal verarbeiten muss. Die Enttäuschung stand ihm, wie üblich, ins Gesicht geschrieben. Nach alldem, was die Brüder durchgestanden haben, bringt es Sam noch einmal fertig, seinen Bruder zu hintergehen. Wird das denn niemals enden?

Bite

Neben der zwischenmenschlichen Beziehung von Sam und Dean handelte die Folge hauptsächlich von Vampiren, die man zuletzt in der dritten Staffel zu Gesicht bekam. Wie schon in #6.02 Two and a Half Men ging man dabei aber durchaus intensiver auf die Kreaturen ein und nebenher bekam man es mit einigen lustigen Anspielungen zu tun. Es ist erfrischend zu sehen, dass der Vampir-Hype nicht überall auf Begeisterung stößt und die Autoren bewiesen ein gutes Händchen dabei, diesem Hype entgegenzuwirken.

Am meisten wurde wohl "Twilight" auf die Schippe genommen, was wirklich amüsant war, obwohl ich selbst die Bücher gelesen und die Filme geschaut habe. Mittlerweile wird man aber mit dieser Thematik förmlich erschlagen und deswegen konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als zu Beginn der Folge das Mädchen sich an einem Blatt Papier geschnitten hat. Sofort musste man an den zweiten Teil der "Twilight"-Saga denken. Natürlich ist einem aufgefallen, dass man sich auch im Bezug auf die Namensgebung an dem Film orientiert hat. An vielen Stellen bekam man einen Grund zum Lachen geboten, und es ist nichtmal notwendig die Filme zu kennen, um die meisten Anspielungen zu verstehen. Dafür ist das Thema einfach zu populär.

Auf Grund dessen, dass die Vampire stärker beleuchtet wurden, hat man außerdem erfahren, dass der Alpha-Vampir eine Armee gründen möchte. Das klingt schonmal vielversprechend, und auch die Tatsache, dass der Anführer anscheinend über telepathische Fähigkeiten verfügt, sollte nicht vergessen werden. Langsam aber sicher sollte man sich Sorgen machen, da sich die Monster und Kreaturen der "Supernatural"-Welt rüsten und auch vor den Jägern keine Furcht mehr haben. Es bleibt abzuwarten, wie viele Armeen letztlich rekrutiert werden und ob sich die Monster gegenseitig besiegen wollen oder "nur" die Menschen auf der Speisekarte stehen werden.

Randnotizen

Über das Wiedersehen mit Lisa und Ben habe ich mich sehr gefreut und auch wenn es nur wieder kurze Szenen waren, so hat man dennoch gemerkt, dass Dean während des Telefonats mit Lisa glücklich aussah. Lisa ist schließlich im Gegensatz zu seinem eigenem Bruder vertrauenswürdig. Es tut einem Leid, dass Lisa und Ben von Dean als Vampir so erschreckt wurden, und hoffentlich bekommt dieser noch die Gelegenheit dazu, die Situation zu erklären.

Übrig bleibt da noch Samuel, der jetzt zwar im Schatten von Sam steht, aber immer noch eine Bedrohung darstellt. Dieser Mann hat bestimmt einige Leichen im Keller vergraben. Nichtsdestotrotz muss man ihm kurzzeitig danken, da Dean ohne seine Hilfe aufgeschmissen gewesen wäre.

Fazit

Ein Urteil muss man mit sehr gemischten Gefühlen fällen, da man sich nicht sicher ist, was man über Sam denken soll. Selbst als Zuschauer hat man das Vertrauen in diesen Charakter verloren, was zunächst fast schon tragisch klingt, aber auf der anderen Seite vielleicht doch noch einen vielversprechenden Plot verspricht. Da ich mein Vertrauen in die Autoren nicht verloren habe, besitze ich noch die Hoffnung, dass diese einfach wissen, was sie schreiben. Ansonsten wurde die Mythologie über die Monster vorangebracht, und Jensen Ackles war ein überaus überzeugender Vampir.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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