Bewertung

Review: #7.20 Verblendung, Verliese und Drachen

Foto: Felicia Day, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Felicia Day, FedCon 2012
© myFanbase/Nicole Oebel

Zur Zeit macht "Supernatural" wieder Spaß. #7.20 The Girl With The Dungeons and Dragons Tattoos ist nicht nur unterhaltsam, sondern schafft es auch noch, die Storyline rund um die Leviathane erträglicher zu gestalten.

"Is this real life?"

Es gibt einen Grund dafür, weswegen die ganze Umsetzung dieser Folge so gut funktioniert hat, und dieser ist Charlie (Felicia Day). Von der ersten Minute an sorgte sie mit ihrem Tanz im Fahrstuhl, ihrer Vorliebe für "Star Wars" (ihr T-Shirt), "Herr der Ringe" (Desktop-Hintergrund) und natürlich "Harry Potter" für Humor, und sie ist auch ein bestens ausgefeilter Charakter. Die Serie hat ein Talent dafür, skurrile Charaktere einzuführen, wie zum Beispiel Garth, die überaus sympathisch sind. Vor allem Charlies einseitige Gespräche mit einer Hermine-Granger-Figur aus "Harry Potter" entlockten einem jedes Mal ein Schmunzeln.

Sam und Dean brauchen Charlies Hacker-Fähigkeiten, um einerseits dafür zu sorgen, dass die Informationen von Franks Festplatte nicht in Dick Romans Finger geraten, und andererseits um sich in dessen Computer einzuhacken. Dick und die Leviathane sind wahrlich nicht meine Favoriten, doch in dieser Folge hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass diese Storyline erträglich umgesetzt wurde und ich tatsächlich interessiert zugeschaut habe. Dicks Vorhaben, die Menschen zu Frischfleisch zu verarbeiten und die Population der Erde gegen Leviathane auszutauschen, ist garantiert kein Knüller und entlockt einem nicht mal ein anerkennendes Kopfnicken, allerdings fällt das jetzt nicht so stark ins Gewicht.

Alles erinnerte ein bisschen an einen Spionage-Film, denn selbst die Kameraführung war zwischenzeitlich anders und auch der Splitscreen, während Charlie in Dick Romans Enterprise agierte und die Brüder im Transporter saßen, hat zu diesem Eindruck beigetragen. Unter anderem kamen dabei herrlich komische Szenen heraus, als Charlie zum Beispiel mit dem Wachmann flirten sollte, doch keinen blassen Schimmer hatte, wie sie das anstellen sollte, da sie auf Frauen steht. Nach Deans Verwunderung darüber, ist er dann heldenhaft eingesprungen und hat ihr über ein Headset die Worte in den Mund gelegt, was früher oder später zu Versprechern führen musste. Charlies anschließendes "I feel dirty" und Deans "You and me both, sister" markierten dann das i-Tüpfelchen dieser ganzen Situation.

Bobby als Geist weiß nach wie vor zu überzeugen, und es ist sehr interessant mitanzusehen, wie er langsam die Kontrolle über sein Handeln verliert. Er möchte einfach nur mit einbezogen werden und als Geist kann er wirklich nützlich sein, doch Sam und Dean haben natürlich recht mit dem, was sie sagen. Bobby muss aufpassen, dass er nicht zu einem jener rachsüchtigen Geister wird, die schon des öfteren von den Brüdern gejagt worden sind. Ohne Bobbys Hilfe zum Schluss wäre Dick nicht so leicht aufzuhalten gewesen, doch es stimmt ebenso, dass durch sein Eingreifen Charlie erst überhaupt verletzt wurde. Das alles kann sich noch dramatisch zuspitzen.

Das Interessante an der Folge ist, dass sie ohne Charlie nie so positiv herausgestochen wäre. Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon bedenklich. Es ist unbestreitbar, dass die Serie ohne Sam und Dean nicht funktioniert, aber so langsam frage ich mich, ob die nicht doch mal Unterstützung brauchen. "Supernatural" wurde sogar schon um eine achte Staffel verlängert, und wenn man die Serie schon so weit über ihr eigentliches Ablaufdatum überzieht, dann muss auch frischer Wind her. Fünf Jahre lang wurde die Serie bestens nur von Sam und Dean getragen, deren Entwicklungspotenzial ist allerdings limitiert und erreichte eigentlich schon in der letzten Staffel seine Grenze. Vielleicht muss man dann mehr Charaktere über einen längeren Zeitraum einbeziehen und diesen mehr Raum zur Verfügung stellen, denn Bobby und Castiel reichen nicht unbedingt aus, vor allem da sie nicht in jeder Folge eine Rolle spielen. Über ein Wiedersehen mit Charlie würde ich mich sehr freuen und im Kampf gegen die Leviathane wäre sie sicherlich von Nutzen, doch das wird vermutlich nicht passieren.

Fazit

"Supernatural" bleibt in letzter Zeit auf einem konstant guten Niveau. Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Umso schöner wäre das Ganze, wenn man auf das Ende der Serie hin fiebern könnte, anstatt dass das Wissen um eine nächste Staffel einem wieder Grund zur Sorge liefert.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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