Bewertung

Review: #2.02 Das Walross von Playa Linda

Kaum tritt das Thema Ava/Johnny oder Ava/Dr. Simon O'Keefe in den Hintergrund, wartet die Serie zu einer überraschenden Erzählvielfalt mit hoher Dynamik auf und zeigt, dass sie doch noch Begeisterung hervorrufen könnte.

Abschied mit Komplikationen

Für meinen Geschmack zieht sich der Abschied von Susannah Rexford schon viel zu lange hin und man wurde das Gefühl nicht los, dass sich doch noch mal etwas in den Plänen ändert. Diese Episode hat dann man einer überraschenden Wendung dafür gesorgt, dass sich das eigentlich unnötige Hinauszögern tatsächlich gelohnt hat. Dass das FBI plötzlich vor der Tür steht und Susannah gefangen nimmt, war nun wirklich nicht zu erwarten. Das stellt wirklich erst mal alles auf den Kopf, denn die Nachrichten haben auch Auswirkungen auf Avas Geschäfte. So gut die Überraschung auch gelungen ist, so nervend waren dann aber die Gespräche zwischen Ava Gregory und Susannah, die sich im ständigen Selbstmitleid und unnötigen Entschuldigungen verliefen. Dass Ava sogar die Schuld bei sich sucht, weil sie Susannah nicht angefleht hat, den Job nicht zu machen, ist wirklich zu dick aufgetragen, immerhin hatte sie ihren Frust zu Genüge zum Ausdruck gebracht. Natürlich reagiert man mit all solchen Ausflüchten, wenn solch ein Ereignis passiert, mit dem man auch anderen Menschen Umständen macht. Aber die Fakten liegen auf der Hand. Susannahs Entscheidung war trotzdem richtig und das sieht sie schließlich sogar selbst ein. Sie will also auch trotzdem nach New York, obwohl Ava sich dagegen zu wehren versucht. Wie es letztlich weiter geht, bleibt dann doch wieder offen. Insofern ist es wieder wie vor der Episode. Man glaubt nicht so richtig daran, dass Susannah noch dazu kommt, tatsächlich mal zu gehen, weil es sich schon so lange hinzieht. Immerhin hat diese Episode mal gezeigt, dass Susannah auch eine Bereicherung sein kann.

Maskottchen

Susannah erfüllt nämlich auch ihre Rolle als wichtige Stütze für die Kinder, in diesem Fall Nikki Westerly. Diese hat es nicht in die Cheerleadermannschaft geschafft und wird nun vom Amber nicht wirklich freundschaftlich behandelt. Amber tut zwar so, als wäre sie die große Samariterin, dass sie Nikki ins Walrosskostüm steckt, aber schon die Art und Weise der Nachfrage, ob sie alles tun würde um ins Team zu kommen, war wirklich fies. Amber schien es wichtiger zu sein, jemanden für den Job zu finden, sonst hätte sie Nikki auch gleich sagen können, worum es geht. Dass sie dann auch nicht zu bemerken scheint, dass Nikki von allen ausgelacht wird, ist ebenso seltsam. Freundschaft ist jedenfalls etwas Anderes und unter Umständen hier nicht richtig dargestellt, falls die Autoren nicht wirklich beabsichtigen, zu zeigen, dass Amber in erster Linie um ihr eigenes Wohl besorgt ist. Nikki dann auch noch Vorwürfe zu machen, dass sie den aufgezwungenen Maskottchenjob nicht mehr machen will, ist ebenso unfair gewesen. Vielleicht trifft es das Wort pubertär aber auch. Erst weitere Episoden werden zeigen, wie man die Geschichte werten kann. Die Auflösung war jedenfalls klasse. Susannah kann der unglücklichen Nikki die Möglichkeiten des Jobs offenbaren, gestaltet das Kostüm so um, dass es auch etwas her macht und bringt Nikki dazu, ihr Cheerleadertalent in die Maskottchenauftritte zu integrieren. Gibt dir das Leben eine Zitrone, so mache Zitronensaft daraus.

Träume

So ähnlich versucht auch Johnny Durant gerade zu leben. Er steigert sich in den Traum seiner Bar richtig hinein, was ihn mir noch sympathischer macht. Ich mag Menschen, die mit einer großen Leidenschaft an eine Sache heran gehen und eine Erfolgsaussicht besteht auch. In dieser Episode muss Johnny aber mit einem herben Rückschlag leben, denn das Gebäude gehört ihm nicht wirklich und die Eigentümerin Mona will den Schuppen eigentlich nur schnell loswerden. Johnny sieht seinen Traum schon platzen, denn Mona ist sehr stur in ihrer Entscheidung, verbindet sie doch allerlei schlechte Erinnerungen mit dem Laden. Johnny gibt aber zu keinem Zeitpunkt auf und nimmt immer wieder, teilweise sehr verzweifelten Anlauf, um Mona doch noch dazu zu bringen, seiner Idee eine Chance zu geben. Die Art und Weise war rührend und der Eifer hat auch Mona überzeugen können. Werden sie aber nur Geschäftspartner sein oder ist da noch mehr zwischen den beiden. Nach den Strapazen und Enttäuschungen ist Johnny Glück in jeder Hinsicht zu gönnen, auch wenn Mona noch nicht ganz zu durchdringen ist. Nun ist es schwierig, nicht auch ein bisschen Carmen Elektra hinter dem Charakter zu sehen und so Neutralität zu gewähren, aber das kann ja noch werden.

Rückschläge

Während Johnny auf dem aufstrebenden Ast ist, muss Bradin Westerly richtig leiden. Das ewige Warten auf Sex mit seiner geliebten Freundin Callie frustriert ihn mehr und mehr und er wird regelrecht ungeduldig und zum Teil aufdringlich. Als er dann erfahren muss, dass Callie "nicht die Frau ist, für die er sie hält" ist die Enttäuschung natürlich riesig, zumal er bei Sarah Borden auch schon auf Geheimnisse stoßen musste. Er öffnet sich den Frauen, hat Respekt und Verständnis und bekommt es mit Geheimnissen zurück gezahlt. Große Liebesgeständnisse sind ihm da eigentlich zu wenig, was völlig verständlich ist. Man kann allerdings auch nachvollziehen, dass Callie nicht gerade stolz auf ihre Vergangenheit ist und daher verschwiegen war. Allerdings hätte man ihr mehr Weitsicht zutrauen können. An einer High School spricht sich so etwas immer irgendwann rum und auch wenn Bradin nicht begeistert gewesen wäre, hätte er sicherlich Verständnis gezeigt. Er hatte erstens auch schon Sex und zweitens lebt es sich mit einer Begründung besser, als wenn es einfach nur heißt, man sei noch nicht so weit. Als wenn die Beziehungskrise aber noch nicht ausreichen würde, bekommt er auch auf der sportlichen Ebene die volle Breitseite ab. Sein Surftrainer hält nicht viel von ihm und setzt ihn unter Druck. Jay Robertson will Gutes tun, redet mit dem Trainer und macht es damit nur noch schlimmer. Ein typischer Jay wird das von seinen Freunden genannt. Ihm fehlt es eben auch noch an Reife. Immerhin sieht er seinen Fehler ein und beweist am Ende Größe. Die Frage ist, ob das etwas helfen wird, denn der Trainer machte nicht den Eindruck, als wenn er Bradin wieder ins Team holen würde. Bradin ist jedenfalls zurecht gefrustet und da Ava nur dezent ihre Hilfe anbietet, versucht er mit Pillen zumindest das Surfproblem zu beheben. Unterbewusst hat er aber wohl einfach nur gehofft, dass er so etwas wie Freude empfindet, wenn er ein paar Tabletten nimmt. Das geht durch den Mix völlig in die Hose. Das Ende war dann richtiggehend romantisch, obwohl es erst wie das Trennungsgespräch aussah. Bradin fühlt sich aber derart verloren, dass er den Halt bei Callie braucht. Ob das immer so sein wird und er Callie für ihr Lüge wirklich vergeben kann, bleibt aber zu bezweifeln. Das wird wohl auf immer zwischen ihnen stehen und aus Bradins Sicht kaum wirklich gutzumachen sein.

Fazit

Diese Episode konnte mit großer Abwechslung überzeugen und nachdem Ava in den letzten Episoden zu sehr im Mittelpunkt stand, hat es gut getan, all die anderen Charaktere wieder mehr im Fokus zu erleben. Dass dabei auch noch sinnvolle und überraschende Geschichten erzählt wurden, hebt sie von den letzten Episoden deutlich ab.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Summerland Beach" ansehen:


Vorherige Review:
#2.01 Er liebt mich, er liebt mich nicht ...
Alle ReviewsNächste Review:
#2.03 Mit dem Kopf durch die Wand

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Summerland" über die Folge #2.02 Das Walross von Playa Linda diskutieren.