Bewertung

Review: #2.03 Mit dem Kopf durch die Wand

Die Ereignisse der letzten Episode haben natürlich noch ihre Auswirkungen, die Bradin Westerly nicht so recht akzeptieren will. Nikki Westerly versucht unterdessen an der Schule passiv aktiv zu werden und Johnny Durant arbeitet weiter an seinem Traum.

Vergangenheitsbewältigung

Es wird wohl noch ein längerer Weg für Johnny sein, um den Traum eines Restaurants wirklich zu vollbringen. Immerhin hat er es in dieser Episode geschafft, Mona Canatti etwas mehr für das Projekt zu gewinnen. Dies gelang in erster Linie daher, weil Ava Gregory kurz zu Besuch gekommen ist und Mona ganz schnell eins und eins zusammen zählen konnte. Es ist eben nicht nur für sie eine Verarbeitung bei schmerzhaften Erfahrungen. Dass sie Johnny über diese Schiene näher kommen wird, ist nicht so überraschend, aber die schlagkräftige Inszenierung hatte durchaus Unterhaltungswert. Ich fange auch an, Carmen Elektra in dieser Rolle richtig anzunehmen. Die Gespräche zwischen Mona und Johnny hatten durchaus Gehalt und man hat immer wieder sehr schön gesehen, wie sehr Johnny um seine Chance kämpft. Dass Mona Johnny durchschaut hat, weil er sie nicht so anschaut wie 90% der Männer, passt dann wohl auch sehr gut zu Mona. Das Frühstück am nächsten Morgen gibt ihr aber eine richtig sympathische Komponente. Aus den beiden kann natürlich noch etwas werden, aus dem Restaurant auch und da man Johnny das Glück auch mal gönnt, ist das gut so, auch wenn schon jetzt klar ist, dass Ava sicherlich nicht aus der Welt ist. Wenn ihre Hochzeit naht, wird die jetzt erarbeitete Basis sicherlich für viel Drama sorgen.

Wahlkampf

Nikki ist nicht nur sehr intelligent, sie ist auch voller Visionen mit ihrem Gerechtigkeitsverständnis und naiven Glauben an den strebsamen Menschen. Diesem will sie nur zu gerne an der Schule Ausdruck verleihen und die bevorstehende Schulsprecherwahl scheint wie geeignet dazu, zumal die Favoritin nicht gerade zu Nikkis Lieblingen gehört. Doch trotz der erfolgreichen Maskottchenwendung traut sie sich noch nicht so richtig in die Öffentlichkeit. Als Neue ist man an einer Schule auch nicht gerade in einer beneidenswerten Situation. Da Amber direkt ablehnt, versucht Nikki es bei Cameron, der sich dank einer abfälligen Bemerkung von Carrie überzeugen und kandidiert. Nur ist er nicht gerade der charismatische Politiker, sondern eben der charmante Sunnyboy. Entsprechend kann er mit Nikkis Plänen nichts anfangen, fühlt sich unwohl und bricht logischerweise aus dem Programmzwang von Nikki aus, weil es überhaupt nicht seine Wünsche sind. Man muss selbst überzeugt sein um überzeugen zu können. Nikki ist natürlich sauer und lässt wieder das bockige Mädchen heraushängen. Dabei ist hier schon deutlich, dass sie ihre Vorstellungen selbst in den Wahlkampf einbringen muss. Die ganze Geschichte diente also der Ermutigung für Nikki, sich der Schule zu präsentieren. Aus dieser Funktion hat sie nicht viel geleistet. Sie war weder kreativ oder originell noch besonders witzig. Da konnte die Maskottchengeschichte letzte Episode deutlich mehr punkten. Da Nikki den Mut nun gefasst hat, muss die nächste Episode daran anknüpfen. Auch wird sich zeigen, ob der Wahlkampf die Freundschaft von Cameron und Nikki nicht doch belastet, obwohl die Konkurrenzsituation jetzt noch belacht wird.

Gerechte Strafe?

Der Hauptteil der Episode widmet sich Bradin, der unbedingt wieder ins Surfteam will und die strengen Regeln von Ava dafür unterwandert. Natürlich verhält sich Bradin hier wie ein typischer Jugendlicher, der alles für die Sache gibt, die ihm die größte Freude bereitet. Schule ist entsprechend bestenfalls zweitrangig und die Noten sind unwichtig, weil man die Surfkarriere auch mit schlechten Noten schaffen kann. Diese typische Denkweise kann einen nur zum Verzweifeln bringen. Avas Regeln waren zwar hart aber völlig gerechtfertigt. Nachdem sie sich dann überreden lässt, diese aufzulockern, wurde sie auch noch prompt enttäuscht. Jugendliche können aber auch dämlich sein. Statt den Kompromiss anzunehmen, reizt man es gleich wieder auf und riskiert alles. Mit einem Entschuldigung soll sich das dann wieder erledigen. Ich konnte Ava am Abendbrottisch absolut verstehen. Sie ist ihm entgegen gekommen und er hat es sofort vermasselt (auch wenn der Coach schon fies reagiert hatte). Ich war voll auf ihrer Seite.

Trotzdem oder gerade deswegen ist die Rolle von Jay Robertson in diesem Konflikt enorm interessant gewesen. Er ist als Kumpel und vor allem Vorbild nicht ganz so entschlossen wie Ava, versteht die Lust von Bradin, war seine Biographie doch recht ähnlich. Zudem glaubt er auch an das Talent von Bradin und ist sich sicher, dass Bradin surfen sollte. Er ist also nicht Avas Meinung, macht dann aber eine enorme Entwicklung durch, indem er Avas Haltung auf sein eigenes Leben reproduziert und endlich selbst versteht, warum sein Vater so agierte, wie er es tat. Das Gespräch mit Bradin am Strand war unglaublich intensiv und ehrlich und sollte volle Überzeugungsarbeit geleistet haben. Natürlich hatte Bradin noch seinen Sturkopf und wollte den Nachhilfezettel wegschmeißen, besinnt sich dann aber doch. Was dann passiert, stellt aber Vieles auf den Kopf. Erika ist zurück, die andere Person, die Bradin im Surfen unterstützt und der er vertraut. Allein schon die Freude über die Rückkehr in Bradins Augen verspricht eine turbulente nächste Episode. Hoffentlich wird sie es auch, denn diese war nur guter Durchschnitt.

Fazit

Der Konflikt um Bradin konnte vor allem aus pädagogischer Sicht überzeugen, die anderen beiden Geschichten war in Ordnung, ihnen fehlte aber der letzte Pepp, um mehr als nur Beiwerk zu sein. Daher kommt diese Episode nicht über sechs Punkte hinaus.

Emil Groth – myFanbase

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