Review: #2.04 Mode im Wahlkampf
Ava Gregory und Dr. Simon O'Keefe verkünden offiziell ihre Verlobung und wie sich die Gedanken daran manifestieren, entstehen auch neue Probleme, denn die Veränderung betrifft wirklich alle Charaktere. Erikas Rückkehr rundet die Episode voller Probleme und Zankereien ab.
Call Me
Erika ist einfach verschwunden und da es eher im Streit passiert ist, hat Jay Robertson durchaus berechtigt das Gefühl gehabt, dass sie ihn nicht sehen will. Nun sind drei Monate definitiv eine lange Zeit, in der man sich mal hätte melden können, aber das Erika das einfach auf Jay abwälzt und selbst keinerlei Schuld sieht, ist ein schönes Ausdruck der "Du hättest dich ja auch melden können"–Diskussion, die so viele Familien und Bekanntenkreise durchzieht. Letztlich kann ich aber beide Seiten nicht ganz verstehen. Jay und Erika haben eine solch lange Vergangenheit zusammen und keiner schafft es, sich, nach dem Streit, der auch eher in die Kategorie harmlos fällt, zu überwinden und wenigstens mal einen Anruf, einen Brief oder eine SMS zu schicken (gab es damals auch schon). In Playa Linda kann man sich natürlich nicht verstecken und so laufen sich die beiden zwangsläufig über den Weg. Kommunikation kann so viel bewirken. Sie reden miteinander, erklären, was sie dachten und damit hat sich das im Prinzip erledigt. Trotzdem merkt man, dass es für eine Beziehung wohl nicht wirklich reichen wird, weil beide zu stolz sind und sich inzwischen damit abgefunden haben, dass sie trotz ihrer Liebe nicht richtig zusammen passen. Das ist vor allem deswegen schade, weil es unnötig ist. Mal schauen, ob die Autoren den beiden noch mal eine Weg öffnen oder ob Erika jetzt einfach nur der neue Coach der Surfer ist. Das ist auf jeden Fall gut für Bradin Westerly und man kann erwarten, dass das Surfen mehr in den Mittelpunkt rückt.
Wahlkampf
Wie schon durch die letzte Episode vermutet, widmete sich diese Episode auch der Schulsprecherwahl. Nikki Westerly hatte so ihre Probleme, sich an der Schule richtig zu präsentieren und holte sich Hilfe bei Ava, Susannah Rexford und Colby. Die Suche nach einem Slogan war witzig, aber alles andere konnte man vergessen. Dass sie Klamotten zur Werbung produziert, ist wirklich unrealistisch, der Konflikt mit Simon war ebenso dämlich, weil er gar keine andere Wahl hatte und Nikki immerhin nicht ausgeschlossen hat. Nikki hat also völlig übertrieben reagiert und wechselt immer wieder zwischen der jungen Erwachsenen mit guten Ratschlägen und der unreifen Jugendlichen, die keinen Blick für ihre eigenen Situationen hat. Das wechselt mir einfach zu viel. Warum dann noch jemand auf die Idee gekommen ist, die Episode im Deutschen nach dieser kurzen Szene zu benennen, lässt sich auch nicht erklären. Das waren die unwichtigsten Minuten in der Episode. Das ist wirklich traurig.
Die neue Familie
Hauptthema der Episode waren Simon und Ava, die versuchen, sich auf eine einheitliche Linie bei der Erziehung zu einigen. So etwas ist immer schwierig und in diesem Falle noch mal komplizierter, weil sich auch Avas Freunde herzlich um die Kinder gekümmert haben. Simon fühlt sich da schnell in die Ecke gedrängt, zumal er da nicht die Laissez-Faire-Haltung hat. Er versucht sich als Vater zu profilieren und verlangt, dass sich Jay und Co nicht mehr einmischen. Das ist zwar verständlich, aber zum Scheitern verurteilt. Warum es unbedingt die schöne neue Familie werden muss, statt Simon als weiteres Mitglied in die Gemeinde aufzunehmen, lässt sich zwar nachvollziehen, aber von Null auf Hundert funktioniert das nicht, weil man die Welt der Kinder damit einfach zu abrupt erneut grundlegend ändert. Das kann nicht funktionieren, allein schon aufgrund der Konstellation der Hauptcharaktere. Man wird also den Eindruck nicht los, als wenn die offizielle Verlobung auch der Anfang vom Ende ist. Zwar kann man die Probleme im Laufe der Episoden mit vielen Diskussionen und kleineren Auseinandersetzungen regeln, aber eine Grundanspannung wurde trotzdem angelegt. Das Problem ist grundsätzlicher Natur und nicht nur auf ein Vater-Sohn-Rennen oder ein Schulleiterverhalten runterzubrechen. Simon steht ziemlich alleine da und musste in dieser Episode viel einstecken, obwohl er gar nicht so viel falsch gemacht hat. Das kann nach interessante und dramatische Geschichten zur Folge haben.
Fazit
Insgesamt waren es zwar die passenden Geschichten im Gesamtkontext, doch das Verhalten der Einzelnen wirkte manchmal zu konstruiert, als dass man sich richtig involviert fühlen könnte. Aus der Problematik lässt sich bestimmt noch mehr rausholen.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Life Goes OnErstausstrahlung (US): 21.03.2005
Erstausstrahlung (DE): 28.08.2010
Regie: Janice Cooke-Leonard
Drehbuch: Katie Botel
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