Review: #2.05 Das Ende der Träume
Diese Episode fokussiert sich im Wesentlichen wieder auf die Dreiecksbeziehung Johnny Durant, Ava Gregory und Dr. Simon O'Keefe und dieses Mal schafft es der deutsche Titel, bereits eine sehr konkrete Vorstellung über das Ende der Episode zu geben, die dann auch eintrifft. Gut, zugegeben waren die deutschen Titel bisher häufig so absurd, dass es auch vieles Andere hätte bedeuten können. In diesem Fall ist die Wahl sogar mehrdeutig und daher eigentlich auch gelungen.
Simon als beste Alternative
Gleich zu Beginn der Episode hat Simon mal wieder das Gefühl nur das fünfte Rad am Wagen zu sein, weil er wieder nicht der erste am Ort des Geschehens ist. Spontan will er Ava sofort heiraten, was man durchaus als besitzergreifende Maßnahme ansehen kann. Er will irgendetwas haben, woran er sich festhalten kann, weil ihn die gesamte Personenkonstellation immer wieder verunsichert. Es soll also bereits in dieser Episode zur Hochzeit kommen, dabei ist noch nicht einmal Halbzeit der Staffel. Doch diese plötzliche Dynamik macht auch eine Stärke der Episode aus. Nachdem es die letzten Episoden eben einfach nur mit kleineren Konflikten vorwärts ging, wird das Tempo nun schlagartig angezogen. Simons Entscheidung bringt Trubel, denn jeder ist betroffen. Derrick Westerly freut sich riesig. Bradin Westerly hat sich damit abgefunden und möchte, dass Ava glücklich wird. Susannah Rexford ist eigentlich nicht überzeugt, will aber als gute Freundin agieren und hinterfragt nur dezent Avas Wunsch, bis diese sich überzeugt gibt. Nikki Westerly hingegen will das überhaupt nicht wahrhaben, weil sie die Seelenverwandtschaft von Johnny und Ava schon längst als Gesetzmäßigkeit erkannt hat. Sie mimt dann aber wieder alles andere als eine gereifte Jugendliche. Wie eine zickige Göre macht sie ihrem Unmut Luft, weil alle so tun, als würden sie Avas Entscheidung als richtig ansehen. Für sie ist der Traum Johnny/Ava zerstört, doch sie klammert sich weiter an diese Idealvorstellung und bringt in diese intensiven Stimmung noch mehr Misstrauen hinein. Irgendwie musste man aber die Wende noch hinbekommen, denn eine Hochzeit und eine Scheidung wäre vielleicht doch zu viel des Guten gewesen und in der Kürze der Zeit sicherlich auch zu konstruiert daher gekommen.
Doch es soll nicht Ava sein, die den entscheidenden Impuls gibt. Sie hatte zwar durchaus ihre Zweifel, summiert aber all die guten Seiten von Simon und erkennt, dass dieser durchaus der Inbegriff ihrer Traumvorstellungen ist. Doch manchmal ist der perfekte Mann trotzdem nicht derjenige, für den das Herz am meisten schlägt. Simon spürt das, denn all die Worte, die Ava für ihn übrig hat, sind letztlich nur rationale Fakten, die man auch negativ auslegen kann. Simon ist die beste, unkomplizierteste und schönste zweite Wahl, die es geben kann, aber er ist eben nur die zweite Wahl. Ava redet sich das zwar schön und versucht ihn zur ersten Wahl zu rationalisieren, doch die wenigen Momente, in denen Johnny und Ava ihre Blicke wechseln, spürt man, dass die beiden füreinander bestimmt sind. Simon erkennt das und zieht im letzten Moment die Reißleine. Der Widerstand im Freundeskreis und die Gespür, dass Avas Herz für einen anderen Menschen stärker schlägt, lässt ihm keine andere Wahl. Ava weiß auch im tiefsten Inneren, dass er recht hat, auch wenn sie es nicht wahrhaben will, weil der Traum mit Simon auch sehr schön war. Insgesamt hat die Geschichte eine sehr emotionalen Verlauf genommen, wurde schlüssig ausgearbeitet und auch wenn es das erwartete Ende nahm, so war der Verlauf nicht so simple gestrickt, dass man sich gelangweilt hätte. Vielmehr hat die gesamte Dynamik, die vielen Diskussionen und verschiedenen Argumente für eine sehr kurzweilige und dramatische Episode gesorgt, die wohl nicht viel besser hätte gestaltet werden können.
Und Johnny?
Auch Johnny versucht sich Dinge einzureden, die er eigentlich gar nicht glaubt, aus Selbstschutz aber wahrhaben will. Begeistert ist er natürlich nicht von der baldigen Hochzeit, aber er will nicht der Spielverderber sein und tut alles dafür, dass Ava glücklich wird. Er gibt sich als Gastgeber, tut so, als wenn es ihn nicht stört und er sich für Ava freut. Dabei sieht man schön, wie er in jeder Szene die Hoffnung hat, dass von Ava doch ein Impuls kommt, der ihn dazu bringt, einzuschreiten und um Ava zu kämpfen. Doch der bleibt aus. Ava fährt die beste Freund-Schiene und so traut sich Johnny nicht, irgendeinen Versuch zu starten und versucht seinen Kummer so gut es geht zu verstecken und zu verdrängen. Mit Mona hat er da eine Gleichgesinnte gefunden, mit der wohl noch was gehen könnte. Immerhin sieht Johnny auch in der abgesagten Hochzeit keine neue Hoffnung sondern nur den zerplatzten Traum, weil Simon die Entscheidung getroffen hat. Der Impuls kam also auch nicht von Ava, was Johnny logischerweise als Argument nimmt, seine Traum nicht wieder aufleben zu lassen. Das heißt in erster Linie wohl, dass Ava die Leidende in den nächsten Episoden sein wird. Sie hat sich so gut weis machen können, dass Simon der Richtige ist, und steht nun mit leeren Händen da. Zu Johnny kann sie jetzt auch nicht rennen, wenn sie zurechnungsfähig bleiben will. Eine verzwickte Situation, die sich gewiss erst Richtung Finale lockern wird.
Sonstiges
Ein paar Szenen widmet man dann aber auch noch einem glücklichen Pärchen. Callie ist wieder zurück und Bradin überglücklich darüber. Was so ein paar Wochen Zwangstrennung doch ausmachen. Bradin hat viel durchgemacht und weiß jetzt, wie wichtig im Callie ist. Mit einem überaus romantischen Geschenk kann er seiner Verliebtheit so viel Glaubhaftigkeit mitgeben, dass auch Callie hin und weg ist. Ob das schon mal jemand für sie getan hat? Callie lässt sich auf Bradin ein, endlich lässt sie sich fallen und erfüllt ihm quasi einen großen Wunsch. Sie schlafen miteinander und sind sich soh nah wie noch nie. Der ganze Tag war wirklich perfekt, doch das ist unter Umständen auch eine große Gefahr. So viel Glück und Erfüllung kann in einer Serie kein Dauerzustand sein. Bis dahin wünsche ich mir aber noch einige glückliche Momente für das schöne Paar, denn in jeder Episode braucht es auch positive Momente wie diese.
Fazit
Das war eine überaus gelungene Episode, weil sie in all ihrer Dramatik nicht übertrieben hat, ereignisreich war und der Serie auf sorgfältige und durchdachte Art und Weise den nicht zu vermeidenden Richtungswechsel gegeben hat.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Mr. & Mrs. WhoErstausstrahlung (US): 28.03.2005
Erstausstrahlung (DE): 04.09.2010
Regie: Harry Winer
Drehbuch: Linda McGibney
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