Review: #2.06 Trennungsschmerz
Die Nachwirkungen der letzten Episode müssen natürlich betrachtet werden und Ava Gregory versucht sich mit Arbeit und aufgesetzter guter Laune aus der Affäre zu ziehen. Nur ist es eben doch keine Lösung, ein Problem einfach zu negieren, weil es damit nicht verschwunden ist.
Alles ist gut
Ava stürzt sich verständlicherweise in Arbeit und natürlich ist es mehr als offensichtlich, dass sie damit ihren Kummer überlagern will. Auch Colby und Susannah Rexford erkennen das sofort, doch ihr nun einzureden, dass sie trauern sollte, ist natürlich auch keine Lösung. Dass sie Ava also lieber wieder unterstützen und ihr zur Seite stehen, ist ein notwendiger freundschaftlicher Dienst, der wieder zeigt, wie loyal die beiden sind. Zudem ist auch klar, dass Ava noch selbst erkennen wird, dass es eben nicht so einfach geht. Jay Robertson ist da etwas direkter oder besser gesagt eher sarkastisch, weil er Ava die Probleme aufzeigt, die sie zunächst nicht sehen will. Es ist klar, dass die Episode im Verlauf auch Ava so entwickelt, dass sie aus ihrer Einstellung heraus muss und wahre Stärke zeigen wird. Dass sie dies über Dr. Simon O'Keefe macht, schließt eigentlich schön den Kreis der gesamten Storyline, denn das ist das zentrale Thema. Dass es zudem auch noch um Derrick Westerly geht, zeigt auch, dass sich die Autoren wirklich Gedanken über den gesamten Teil gemacht haben und bis zum Ende eine klare Linie gefahren sind. Ava kommt insgesamt ziemlich gut aus der Geschichte heraus. Sie überwindet sich, stellt sich dem Problem und schafft es letztlich ohne Hilfe. Wahrscheinlich sieht sie auch selbst langsam ein, dass Simon recht hatte und Ava ihn nur als bestmögliche zweite Wahl auserkoren hatte und das einfach nicht reicht. Es ist allerdings noch zu erwarten, dass Ava noch in ein richtiges Tief fällt, denn so locker kann sie das doch nicht wegstecken.
Derricks Wechselbad
Wirklich leidtragend unter dem Hochzeitsdesaster ist Derrick, der einfach nur einen Vater haben möchte und immer wieder enttäuscht wird. Der Junge kann einem nur leid tun und seinem Alter entsprechend ist es nur völlig logisch, dass er in Nikki Westerly den Sündenbock sucht, immer noch an Simon fest hält und auf ihn baut und auch keinen anderen in die Rolle schlüpfen lassen will. Immerhin hat er das schon mit dem Wechsel von Johnny Durant zu Simon durch. Das kann er nicht verstehen. Es macht da auch keinen Sinn, auf ihn einzureden. Wie damals Johnny kann es dieses Mal nur Simon erledigen, ihn mit dieser Situation klar kommen zu lassen. Dass Simon den Mut und die Größe hat, zeigt nur wieder, dass er schon irgendwie ein perfekter Mensch ist, den man einfach mögen muss. Das macht es nicht leichter, aber es ist auch mal schön, wenn eine Geschichte so harmonisch zu Ende geht und man Simon einfach schön in Erinnerung hat. Vielleicht ist er sogar auch noch mal zu sehen. Derrick würde es gewiss freuen.
Und Johnny?
Bewusst habe ich die Überschrift genau so wie in der letzten Review gewählt, denn der Betroffene Johnny steht wieder eher außen vor und macht sein eigenes Ding um mit allen Ereignissen klar zu kommen. Johnny versucht sich auch mehr auf die Arbeit als auf das Privatleben zu konzentrieren. Immerhin ist die Restauranteröffnung in Reichweite. Letztlich hat er auch wirklich recht, denn Ava hatte "Ja" gesagt, also ist der Zug für ihn abgefahren. Mona kommt das im Prinzip gerade recht, denn ihr haben die letzten Wochen mit Johnny gefallen und streckt nun ihre Fühler aus. Ich glaube, dass sich jeder in Johnnys Situation wohl genau so wie er verhalten hätte. Wenn da eine attraktive Frau kommt und über eine längere, herbe Enttäuschung hinweghelfen kann, dann ist er wohl schwer, das abzulehnen. Auch Johnny braucht Zuspruch und den hat er von Ava überhaupt nicht mehr bekommen. Jetzt ist er verwirrt und nicht unbedingt vollends glücklich, aber das kann noch werden. Die langfristige Richtung scheint aber auch hier sehr klar zu sein. Mona kämpft um Johnny und wahrscheinlich gegen Ava und Johnny steht dazwischen und kann seine Gefühle für Ava letztlich nicht unterdrücken. So in etwa wird es laufen, aber das wäre nicht unbedingt enttäuschend. Die Serie erzählt ihre Geschichten gut und zumeist nachvollziehbar. Johnny und Ava waren von Beginn an Thema und werden immer wieder umkreist. Die Serie nicht auf ein glückliches Ende für die beiden hinauslaufen zu lassen, ist eigentlich keine Lösung, weil das irgendwie jeder gerne hätte. Da lässt es sich kaum vermeiden, den Weg dorthin nicht schon vorzuzeichnen, weil man nie den Eindruck hatte, dass die Autoren ein anderes Ziel hätten. Es ist eben wie in einer typischen Romanze. Das Ende soll schön sein und die Zeit bis dahin wird mit einigem Hin und Her gefüllt, aber Zweifel kommen dadurch nicht auf. Interessant kann hier erst mal vor allem werden, wie sich Mona verhält, die schon erste Besitzansprüche deutlich gemacht hat.
Beziehung und Sex
Deutlich offener ist die Beziehung zwischen Bradin Westerly und Callie. Die beiden hatten in der letzten Episode ihren glücklichsten Moment und nun mit den Folgen zu kämpfen. Bradin ist regelrecht sexsüchtig, was Callie nicht gefällt, weil sie sich zu sehr aufs Körperliche reduziert fühlt. Das ist eine typische Problematik zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht. Bradin hat lange darauf gewartet und will nun offenbar ganz viel nachholen. Damit schießt er aber weit über das Ziel hinaus. Man wird den Eindruck nicht los, dass Bradin vielleicht doch nicht nur aus Liebe gehandelt hatte, sondern all die romantischen Momente auch funktional gesehen hat. Ich kann Callie, auch aufgrund ihrer Vergangenheit jedenfalls gut verstehen. Allerdings muss sie auch wissen, was sie wirklich will, und dafür dann vielleicht auch in den sauren Apfel beißen. Bradin entfernt sich jedenfalls schon wieder von ihr und es scheint keine gute Aussichten zu geben. Dass Bradin sich auch noch an Erika wendet und mit ihr rumschäkert, lässt schon eine neue Richtung erkennen, in die Bradin wieder gehen könnte. Als noch pubertären Jugendlichen muss man ihm die wohl auch lassen. Möglicherweise ist er für Callie noch nicht reif genug.
Fazit
Auch diese Episode kann vor allem durch ihre geradlinige Erzählweise überzeugen, die sinnvolle Emotionen darbietet und dabei vielleicht Überraschungen vermissen lässt, aber trotzdem gute Unterhaltung bietet.
Emil Groth – myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The PleiadesErstausstrahlung (US): 04.04.2005
Erstausstrahlung (DE): 11.09.2010
Regie: Robert Duncan McNeill
Drehbuch: Joan Binder Weiss
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