Review: #2.07 Der Popstar
Die Themen Surfen und Mode rücken wieder deutlich in den Mittelpunkt, doch ganz ohne Beziehungsdrama kommt diese Episode trotzdem nicht aus, denn Bradin gibt sich alle Mühe hier Inhalte zu schaffen.
Starallüren
Nikki Westerly liest in einer Zeitschrift, dass eine der angesagtesten Popstars heiraten will und das doch perfekt ist, um die geplante Hochzeitskollektion anzubringen und Gigi einzukleiden. Über die prinzipielle Idee von Nikki kann man nichts sagen, aber dass es auch noch ziemlich problemlos klappt, ist doch sehr märchenhaft. Durch Colby steht Gigi kurz darauf schon vor der Tür und stößt Ava Gregory zu ihrem ungewollten Glück, wie es Susannah Rexford wohl ausdrücken würde. Was nun folgt, ist eine recht plumpe Betrachtung eines Jungstars, der seine Grenzen nicht mehr kennt und mit der eigenen Mutter umgeht wie mit einer Bediensteten. Irgendwie ist die Mutter selbst dran Schuld, weil sie Gigi offenbar nicht so ganz erzogen bekommen hat. Ihr trauriger Blick und die schüchterne, zurück haltende Art sollte zwar gewiss auch Mitleid erzeugen, aber das ist nicht wirklich angekommen. Nicht mal das hoch gehaltene Däumchen, nachdem Ava ihrerseits eine Standpauke hält, konnte ein Lächeln erzeugen. Die Mutter hatte also nichts zur Folge beitragen können und Gigi selbst war insgesamt doch derart aufgesetzt, dass sie auch schnell genervt hat. Bleiben in dem Teil also die ständigen Diskussionen zwischen Ava, Colby und Susannah, ob das überhaupt eine gute Idee ist, die in ersten Linie den Eindruck vermittelten, als sollte der dazugehörige Dialog wie ein Running Gag immer wieder an verschiedenen Stellen eingefügt werden. Auch das war also eher nervend. Einzig überzeugen konnte Ava bei ihrem Rückschlag gegen Gigi, wo die Ode an die Erziehung ihren Beitrag geleistet hat. Warum Nikki dazu aber mitkommen musste, statt ihren Bruder mit anzufeuern, bleibt schleierhaft. Ich habe jedenfalls keinen Sinn ausmachen können. Alles in Allem war der Abschnitt inhaltlich viel zu mager und schauspielerisch zu aufgesetzt, als dass ich hätte begeistert werden können.
Surf-Pläne
Aufgrund eines Surf-Turniers sind Jay Robertsons alte Freunde wieder in der Gegend und wie ich bereits in der ersten Staffel nichts mit der Gruppe anfangen konnte, so haben mir die Charaktere auch dieses Mal einfach nichts gegeben. Die Szenen waren also überwiegend lahm, aber immerhin hat Sun seinen Kumpel Jay mal richtig in Verlegenheit gebracht. Soll er mit ihm mitgehen und von dessen Surf-Karriere profitieren? Es wäre auf jeden Fall ein spannendes Unterfangen und eigentlich hält Jay nicht besonders viel in Playa Linda. Als dann auch noch Bradin Westerly völlig daneben agiert, wäre es kaum überraschend gewesen, wenn Jay sich eine neue Herausforderung gesucht hätte. Allerdings hat er auch in Playa Linda eine schöne Herausforderung, denn Bradin zum Star zu machen, wird auch noch Arbeit machen. Hier muss man aber anmerken, dass es sehr dick aufgetragen ist, dass Bradin den Wettbewerb mal eben gewinnt. Immerhin hat er in der letzten Zeit kaum trainiert, den Kopf hatte er auch nicht frei und angeblich gibt es vor Ort viele gute Surfer. Hier wurde also viel erzwungen, damit die Reaktion von Jay auch sinnvoll ist. Einzig gelungen waren die Gespräche zwischen Jay und Johnny Durant, der in dieser Episode den guten Freund mimte und nur im Hintergrund aufgetreten ist. Es gab schon immer wieder mal Andeutungen, dass Jay und Johnny wirklich gute Freunde sind und zusammen über ihre Probleme reden. Das ist dieses Mal richtig bewusst geworden. Letztlich hat sich aber nichts geändert, denn Jay bleibt, Johnny hatte auch keine Entwicklung und Bradin hat seltsamerweise mal eben das Turnier gewonnen und zumindest sportlich neuen Auftrieb.
Liebespläne
Eigentlich war eh alles sehr seltsam, was im Zusammenhang mit Bradin passiert ist. Er sieht Callie mit Lukas und ist gleich enorm eifersüchtig, obwohl Callie sich noch nie daneben benommen hat und er es eigentlich ist, der in der letzten Episode nicht gerade beziehungsförderlich agiert hatte. Doch statt in sich reinzuhören, macht er Lucas an, stellt Callie zur Rede und beendet dann die Beziehung, weil er nicht mehr glücklich ist. Das ist schon ein starkes Ding gewesen. Zumal Bradin das auch noch mehr auf Callie schiebt, statt zuzugeben, dass er nicht mehr ganz bei der Sache ist. Vielleicht hatte er es selbst noch nicht verstanden, aber die aktuellen Probleme brachte er mit hinein. Dass er dann auch noch Lucas anfährt und Bradin irgendwelche Besitzansprüche geltend machen will, zeigt auch, dass Bradin nicht zurechnungsfähig ist. Wo ist all seine Verliebtheit hin, die er noch vor wenigen Wochen hatte? Jedenfalls hat die eigentlich schöne Beziehung wirklich kein gutes Ende genommen. Callie kann fast froh sein, dass sie diesen Typen los ist. Bradin selbst hat auch schon neue Ziele. Er will es noch mal bei Erika versuchen, nachdem er glaubt, ihr Traummann zu sein. Diese lässt sich von seinem Sunnyboycharme sogar verleiten, geht dem dann aber erwachsen aus dem Weg. Nur bleibt Bradin hartnäckig und Erika wird doch weich. Was soll man davon nun halten? Für mich ist Erika viel zu alt für Bradin und ich kann nicht verstehen, wie sie tatsächlich in diese Situation geraten kann. Dass die Serie diese Richtung einschlägt, war bereits abzusehen, gefallen wird es mir dadurch aber nicht besser.
Fazit
Nur wenige Momente konnten wirklich gefallen. Der Großteil der Episode war leider zu aufgesetzt, und die wenigen Entwicklungen gehen in eine Richtung, die mir noch nicht zusagt. Ansonsten ist auch zu wenig Bedeutsames passiert, sodass man diese Episode auch getrost schnell wieder aus dem Gedächtnis löschen kann.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Where There's a Will, There's a WaveErstausstrahlung (US): 11.04.2005
Erstausstrahlung (DE): 18.09.2010
Regie: Peter O'Fallon
Drehbuch: Tim Davis
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