Bewertung

Review: #2.09 Zeichen

Man hat es sich doch nicht getraut, zwei Hauptdarsteller für ein/zwei Wochen aus der Serie zu nehmen und schreibt stattdessen einen kleinen Zeitsprung sowie ein Ereignis in die Serie, was fast eine Art Neustart zur Folge hat.

Autounfall

Dass der Tod von Mona Canatti den Einstieg in die Episode macht, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Man kann eigentlich nur spekulieren, ob das wirklich so geplant war oder externe Gründe dafür sorgten, dass man sich diese extreme Variante ausdenken musste. Für Johnny Durant ist es jedenfalls brutal, dass sein gerade erlangtes Glück so fies aus seinen Armen gerissen wird. Da war es fast überfällig, dass Johnny nach einem niedlichen Gespräch mit Derrick Westerly (der eine schreckliche Frisur hat) in Tränen ausbricht. Der Ärmste ist nur noch zu bemitleiden. Da ist es doch schön, dass wenigstens das Restaurant offenbar gut vorwärts kommt und Johnny somit im Berufsleben positive Meldungen hat, wenn sein Privatleben schon durch Hiobsbotschaften und Enttäuschungen bestimmt ist.

Aneinander vorbei

Durch Monas Tod ist eine Frage in Richtung Staffelfinale ziemlich plump beantwortet worden. Dem Traumpaar Johnny/Ava Gregory steht jetzt von außen nichts mehr im Wege. Einzig das ständige Durchdenken und Zerreden der beiden Liebenden macht noch Probleme, die sich womöglich noch zwei, drei Episoden hinziehen. Man muss den Autoren aber zugute halten, dass sie alles logisch und nachvollziehbar aufbauen und nicht gekünstelt das Happy End verzögern. Dass es ungünstig ist, direkt nach dem Tod von Mona zusammen zu kommen, ist völlig klar und schon gefährlich für die Dynamik der Beziehung. Insofern kann man sowohl Ava als auch Johnny verstehen, dass ihnen der Mut für den entscheidenden Schritt in dieser Phase fehlt. Dass sie sich am Ende der Episode dann auch verfehlen, ist dafür zwar wieder eher überdramatisiert und wird gewiss als Schicksal (Es soll halt nicht sein) ausgelegt, was dann doch den Anschein der unnötigen Verlängerung der Geschichte nahe legt. Da muss man aber schauen, wie es in der nächsten Episode weiter geht.

Manager

Bradin Westerly hat den Zeitsprung der Serie genutzt, um der Shootingstar der Surfsaison zu werden, was irgendwie ein zu großer Satz ist, war er vor ein paar Monaten noch nicht mal gut genug für die Schulmannschaft. Das muss man aber offensichtlich einfach mal so hinnehmen, damit die nächsten Geschichten aus der Surfwelt erzählt werden können. Bradin kann sich durch die erlangte Popularität kaum noch vor Terminen und Anfragen retten. Da ist es eigentlich folgerichtig, dass auch seine Betreuung weiter professionalisiert wird. Damit scheidet Jay Robertson als Hobby-Manager aber aus. An der Stelle geht es jetzt aber auch Bradin zu schnell, der seinem Freund gerade in der letzten Zeit einfach viel zu viel zu verdanken hat, als dass er ihn jetzt reinen Gewissens mal eben ersetzen könnte. Jay will eigentlich auch nicht einfach rausgekantet werden. Dass es natürlich einen Mittelweg gibt, den man verhandeln kann, wird Bradin und Jay dann glücklicherweise auch noch rechtzeitig klar, sodass man die Storyline dann doch nicht als lächerlich bezeichnen kann. Vielleicht ist der Umgang mit den Leuten in den USA in der Branche auch wirklich so und natürlich versuchen geldgeile Manager und Sponsoren ihren Teil am Geschäft zu verdienen. An der Stelle ist die Sportart dann aber einfach zu weit von meinem Horizont entfernt, als dass ich richtig Lust hätte auf die Storyline. Da es dann eben den ein oder anderen Haken gibt, fällt es schwer, sich richtig darauf einzulassen. Interessanter fand ich da sogar die Rolle von Erika, die aber nicht intensiv genug betrachtet wurde, als dass man da schon eine Tendenz für die Zukunft ableiten könnte. Nur eins scheint klar. Gegessen ist das Thema mit Bradin und Erika noch nicht.

Zurückgezogen

Nikki Westerly freut sich schon richtig auf Cameron, weil die Pause auch für das frisch verliebte Paar eine räumliche Trennung bedeutete. Doch Cameron ist vollkommen abwesend und alles andere als ein Freund. Ich finde es sehr schade, dass man den beiden jetzt noch keine glückliche Zeit gönnt, sondern gleich eine bedrückende Storyline gibt. Nikki hat eigentlich die ganze Episode über dafür sorgen können, dass man sich nichts Schlimmes dabei denkt und Cameron vielleicht wirklich nur daran zweifelt, ob es so gut war, mit Nikki zusammen zu kommen. Das hätte mir zwar nicht gefallen, aber dass er sich so zurück zieht, weil sein Vater zum Alkoholiker geworden ist und ihn in den Rauschphasen schlägt, ist mir dann doch zu plötzlich für einen Charakter, den wir schon lange kennen. Immerhin hat man es zwar mit schwierigen aber eher harmlosen Problemen zu tun gehabt, die die Familie betreffen. Jetzt eröffnet sich hier ein heftiges Problem für Cameron, dass fast schon den Eindruck vermittelt, man wollte sich an "Eine himmlische Familie" orientieren. Das ist nicht das, was ich von der Serie erwarte und erzählt bekommen will. Man muss mal schauen, wie das in der nächste Folge behandelt wird, aber diese Woche wurde ich noch nicht wirklich überzeugt. Was mir immerhin sehr gut gefallen hat, war Camerons Verteidigung seines Vaters, weil es gut gespielt war und seine Verzweiflung zum Ausdruck bringt. Zudem ist es ein sehr diskussionswürdiges Thema, den die Tat ist eigentlich nicht verzeihlich, auch wenn der Schläger sagt, dass es ihm leid tut und er eigentlich nur Liebe für den anderen übrig hat. Und doch flüchtet man sich als Opfer in diese Argumentation, um es zu verstehen und somit zu ertragen.

Fazit

Wirklich überzeugend war die Episode nicht, weil es doch einige Momente gab, die nicht so geschickt gewählt wurden. Trotzdem käme es mir nie in den Sinn, die Serie nicht weiter zu gucken. Dafür gefällt mir die Grundstimmung der Serie mit seinen Darstellern zu gut.

Emil Groth - myFanbase

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