Review: #2.13 Ende gut - alles gut!
An die letzte Episode einer Serie hat man, selbst wenn sie kurzlebig war, doch immer besondere Erwartungen. Wirklich enttäuscht wurde ich bisher nicht – bisher...
Zum Ende doch auf Kurs
Seit etwa 20 Episoden hat man darauf gewartet, dass Johnny Durant und Ava Gregory zusammen finden. Es stand eigentlich nie infrage, ob das nach viel Hin und Her geschehen wird. Unbekannt war lediglich das "Wie?", das in dieser letzten Episode noch geklärt werden musste. Doch offenbar wollten die Autoren unbedingt noch mal Spannung in diese Geschichte bringen. Damit haben sie nur leider alles vermasselt. Es gab seit Mitte der ersten Staffel sehr viele Barrieren und Schwierigkeiten, die sowohl Ava als auch Johnny überwinden mussten. Es gab andere Menschen in ihren Leben, die aber immer nur Ersatz waren und das hat man als Zuschauer eigentlich immer gespürt. Nach all den Komplikationen und den ersten Annäherungsversuchen der letzten Episoden wollte ich jetzt eigentlich zum Abschluss der Serie nur noch das Happy End genießen. Doch dieser Gefallen wurde mir nicht getan. Besonders Johnny hatte wieder nicht den Mut und vermasselt beinahe alles. Kurzentschlossen bekommen sie am Ende noch die Kurve und küssen sich. Es geht zwar gut aus, aber man wird das Gefühl nicht los, dass es morgen auch schon wieder völlig anders aussehen könnte. Ein bisschen mehr Glück hätte ich als Zuschauer gerne noch gesehen.
Besonders gestört hat mich dann auch die überaus durchschaubare Deutlichkeit des Kupplungsversuches von Nikki Westerly. Dass sie ihre Finger im Spiel hat, finde ich nicht so problematisch. Auch dass es so dermaßen offensichtlich war, fand ich zunächst nicht weiter schlimm. Dass Johnny und Ava das aber nicht sehen wollten, geht mir nicht in den Kopf. Entweder man macht es simple romantisch und übertreibt dabei so herrlich, wie Nikki es getan hatte, tut nicht so, als wenn man das nicht merken würde und lässt mit dem Tanz dann auch einfach die Geschichte fröhlich weiterlaufen. Oder man gestaltet es gleich dramatischer und nicht so stupide. Das war einfach eine dämliche Lösung, die mich nur geärgert hat. Warum muss Johnny dann das Date wieder leugnen, obwohl er einen tollen Abend hatte. All diese Gedanken gab es schon die Episoden davor. Das brauchte kein Mensch. Da konnte ich das Ende dann gar nicht genießen, zumal ich auch hier dann gerne noch die glücklichen Gesichter aller anderen Beteiligten gesehen hätte, weil der Ausgang nicht nur der erwartete für die Zuschauer war, sondern auch die Hoffnung von Susannah Rexford bis Derrick Westerly war.
Medienhype
Ähnlich einfältig ist man auch mit der Geschichte um Bradin Westerly umgegangen. Nach all seinem Getue macht er plötzlich einen auf verantwortungsbewussten Bruder, der die Familie leiten will und Geld dafür sammelt. Wo kommt denn diese Einstellung plötzlich her? Schon der Fotograf war selten dämlich, aber Medien stürzen sich ja leider wirklich auf solche Dinge und machen Stars damit schwer zu schaffen, insofern konnte ich das gerade noch akzeptieren. Die Vergangenheit wird auch hochgeholt und so ist Bradin plötzlich ein Bad Boy und sein Bruder liebt ihn plötzlich. Das ist alles doch sehr oberflächlich, aber wohl irgendwie auch realistisch. Trotzdem wird man den Eindruck nicht los, als wenn die Autoren nie wussten, wohin sie mit Bradin eigentlich wollen. Was ist überhaupt die Aussage? Ruhm macht unglücklich? Lass dich nicht fremdbestimmen? Arbeit soll immer Spaß machen? Irgendwie will man Bradin noch mal schnell erwachsen werden lassen. Er kündigt und ist genau so schnell wieder ein Niemand wie er zuvor ein Star war. Beides ist für meinen Geschmack zu übertrieben und einfach nicht sorgsam genug erzählt. Besser wird es leider auch dadurch nicht, dass Bradin zum Schluss wieder mit Erika herumalbert. Sie passen für mich weiterhin nicht zusammen, doch die Serie endet mit der Intention, dass sie beide noch zusammen glücklich werden. Auch das ist noch schnell raufgeklatscht, um so zu tun, als hätte man sich mal ernsthaft Gedanken um den Charakter Bradin gemacht. Da hatte ich doch gehofft, dass man ihn wenigstens als Star verabschiedet, der den Spagat zwischen Medienwirksamkeit und Privatleben schafft. Das wäre doch auch mal schön gewesen.
Kleinigkeiten
Bevor ich noch zu der einzigen Geschichte komme, die wirklich etwas bieten konnte, will ich noch ein paar Punkte ansprechen, die mir ebenfalls missfallen haben. Warum hat man eigentlich Zac Efron zum Hauptdarsteller gemacht? So häufig war Cameron in der Staffel auch nicht zu sehen und die Geschichte um den alkoholsüchtigen Vater wirkte auch nur reingequetscht. Leider ist die US-Ausstrahlung schon so lange her, dass ich nicht weiß, ob es nicht absehbar war, dass die Serie mit der zweiten Staffel auch schon endet, aber man hätte doch etwas besser vorbereitet sein sollen, zumal es auch als Staffelfinale nicht wirklich überzeugend ist. Hinzu kommt, dass man dadurch Nikki eine Dimension genommen hat, die in Staffel 1 gut funktionierte. Auch das zeigt wieder, dass man verzweifelt eine richtige Linie bei der Charakterarbeit sucht und einfach nicht findet. So ist es einfach nur Mist. Susannah und ihr Freund wurden auch nicht mehr erwähnt, also erscheint auch diese bisherige Geschichte sinnlos.
Lichtblick
Wenn sich diese letzte Episode für irgendwen gelohnt hat, dann für Fans von Jay Robertson. Dieser bekommt zwar erst mal einen riesigen Schock verpasst, weil er Isabel offenbar gleich bei der ersten Interaktion geschwängert hat, doch sein Ehrgeiz, für sie da zu sein und an eine gemeinsame Zukunft zu glauben, hat nicht nur Isabel unglaublich beeindruckt, sondern auch dem Zuschauer gezeigt, dass Jay an den Kindern im Haus gereift ist und zu einem sympathischen, weitsichtigen und zuvorkommenden Mann geworden ist, der immer beste Absichten hat und niemals jemanden verletzen wollen würde. Nicht nur diese Episode hat eine gute Geschichte erzählt. Auch der gesamte Bogen über den Charakter von Anbeginn der Serie erscheint sehr durchdacht und gut ausgearbeitet. Wieso man das nicht auch bei anderen Charakteren geschafft hat, kann man dadurch nur noch weniger verstehen.
Fazit
Das war sie nun also, die letzte Episode der insgesamt nur 26 Folgen umfassenden Serie. Obwohl sie das erwartete Ende hatte, konnte sie alles andere als begeistern und ist für mich ein schwacher Abschluss einer nie begeisternden aber doch immer solide unterhaltenden Serie, die durchaus einige schöne Geschichten zu erzählen hatte. Zu spüren war dies im Finale leider nur selten.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Summerland Beach" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: What's Past Is PrologueErstausstrahlung (US): 18.07.2005
Erstausstrahlung (DE): 30.10.2010
Regie: Janice Cooke, Harry Winer
Drehbuch: Katie Botel
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