Bewertung

Review: #13.15 Ein hochheiliger Mann

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Diese Folge war leider so gar nicht mein Fall. Angefangen von der Hommage an Film Noir, über die viel zu auffällige Musik, bis hin zur verworrenen und merkwürdigen Handlung, bei der Sam und Dean sinnlos und passiv von Person zu Person geschickt werden. Das wirklich Positive an #13.15 A Most Holy Man war eigentlich der Priester Camilleri, der der einzig aussagekräftige neue Charakter war und auch tatsächlich etwas zur Story beitragen konnte.

"So this is what we've come to - thieves?"

Wie bereits zu erwarten war, machen sich die Winchesters jetzt auf die Suche nach den Zutaten für den Zauber, mit dem sie das Tor zur anderen Welt öffnen können. Von allen Zutaten war das Blut des allerheiligsten Menschen wohl das mysteriöseste. Ihre Idee mit dem Heiligen hat auf jeden Fall Sinn gemacht – zumindest mehr als die eigentliche Lösung. Immerhin ist dieser Zauberspruch schon seit Ewigkeiten auf der Dämonentafel niedergeschrieben gewesen und man will uns weißmachen, dass der allerheiligste Mensch ausgerechnet ein Pfarrer ist, der vom Papst genau so genannt wurde? Das erschien alles schon sehr zusammengedoktort, damit die Brüder nach ihrem Mafiaabenteuer doch noch einen Sieg einfahren.

Apropos, was war das denn für eine skurrile Geschichte? Der Anfang klang ja noch ganz gut. Sam und Dean suchen einen Spezialisten auf, um an das Blut zu kommen. Solche kennen wir schon, zum Beispiel Bela oder aber auch der aktuellere Sammler aus #13.08 The Scorpion and the Frog. Nur verhalten sich die Gestalten in dieser Folge doch sehr merkwürdig. Klar, das sollte alles ein Film-Noir-Feeling rüberbringen, aber dann wäre es wohl am einfachsten gewesen, das Ganze in die Vergangenheit zu legen. So waren die altmodischen Klamotten und skurrilen Verhaltensweisen nämlich einfach nur komisch. Aber als dann auf einmal auch noch die Mafia aus Seattle mitgespielt hat, war es für mich dann endgültig zu viel des Guten.

Währenddessen werden Sam und Dean von A nach B zu C geschickt. Erst machen sie einen Deal mit der Sammlerin, dann einen anderen mit Greenstreet, dann mit dem Mafiaboss. Irgendwann hat man da den Überblick verloren, nach was die Winchesters gerade überhaupt suchen – dem Blut? Dem Schädel? Einem sinnvollen Plot? All das wurde ungewohnt stark musikalisch untermalt, ja fast schon von der Musik erschlagen. "Supernatural" spielt ganz gerne mal mit der Musik und hat mich im Laufe der Jahre schon auf einige neue Lieder gebracht. Aber in dieser Folge wurde damit meinem Geschmack nach einfach etwas zu extrem umgegangen.

The most holy man

Der einzige, der mich in dieser Folge so richtig überzeugt hat, war der Priester Camilleri. Nur er möchte aus aufrichtig guten Gründen an den Schädel kommen und er kann auch noch tatsächlich etwas zur Hauptstoryline beitragen, ganz im Gegensatz zu dem restlichen verwirrenden Haufen, die wohl als Ablenkung dienen sollten. Einerseits stellt sich am Ende der Folge heraus, dass Camilleri der allerheiligste Mann ist und die Winchesters ihre Zeit somit nicht völlig vergeudet haben. Aber Camilleri hilft auch noch an ganz anderer Stelle. Durch seine ziemlich philosophische Ansicht auf Gott und sein Wirken auf die Welt scheint er doch etwas bei Dean bewirkt zu haben. Nachdem Dean Gott bzw. Chuck begegnet ist, ist es nicht weiter verwunderlich, dass er seitdem nur noch weniger Glauben an ihn hat. Aber Camilleri zeigt ihm hier eine Alternative auf: Er soll nicht an Gott an sich, sondern an das Gute glauben. Und mit Gut und Böse kennen sich die Winchesters nur allzu gut aus.

Deswegen kann Dean Sam am Ende der Folge auch aufrichtig sagen, dass er Glauben hat. Vielleicht werden sie es nicht schaffen, alles Böse auf der Welt zu vernichten, aber jeder Sieg bringt sie ein Stückchen näher und macht die Welt zu einem besseren Ort. Hier haben wir wieder die verschiedenen Standpunkte der beiden gesehen, wie sie sich schon durch große Teile der Staffel ziehen: Sam als Zweifler, der den Sinn und Zweck ihres Handeln hinterfragt, und Dean, der Hoffnung hat und optimistisch bleibt.

Fazit

Das war eine eher enttäuschende Episode, bei der vor lauter künstlerischen Elementen kaum noch Platz für eine sinnvolle Handlung blieb. Zumindest aber haben es Sam und Dean geschafft, an eine der Zutaten für den Zauber zu gelangen, was sie ihrem Ziel, Mary und Jack zu retten, ein Stück näher bringt.

Denise D. - myFanbase

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