Bewertung

Review: #15.15 Zuflucht

Nach der letzten Woche folgt hier nun die zweite Filler-Episode. Grundsätzlich ist das nichts Neues, aber in Anbetracht der wenigen Zeit, die der Serie noch bleibt, wäre es dann doch mal angemessen, dass es vorwärts geht. Immerhin hat #15.15 Gimme Shelter dieses Mal den Fokus auf die Beziehung von Castiel und Jack gelegt, nachdem zuvor die Winchesters dran waren.

Der Fall der Woche war ausnahmsweise merkwürdig normal. Keine schrecklichen Monster, sondern nur eine junge Frau, die sich rächt. Ganz nebenbei: Falls jemandem der Pastor merkwürdig bekannt vorkam: Der Schauspieler war bereits schon einmal in der Serie zu sehen – als Dr. Sexy in #5.08 Changing Channels. Andererseits ging es bei dem Ganzen ja sowieso mehr darum, Castiel und Jack nochmal gemeinsam bei einem Fall in Aktion zu sehen. Alleine der wortlose Austausch zwischen Castiel und Dean, als es darum ging, Jack zu babysitten, war herrlich. Im Laufe des Falles bekommen wir noch ein paar Erinnerungen an frühere Jagden zu sehen: Jack, der den FBI-Ausweis falsch herum hält, ihre gefälschten Popstar-Namen, die ungetrübt ehrlich-direkte Art der Engel, ein klassischer Kreuzungsdämon und viele nette familiäre Szenen zwischen Jack und Castiel. So bekommen wir von beiden nochmal zu hören, wie sehr sie alle eine Familie sind. Für Jack und Castiel ist das inzwischen der Hauptantrieb. Während Jack Vergebung von Sam und Dean erfahren möchte, ist es bei Cas vor allem die Sorge um Jack.

Messengers of destruction

Sam und Dean spielen heute nur eine Nebenrolle. Sie sollen Amara ausfindig machen, damit die dann zusammen mit Chuck sterben kann, um das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Amaras anfängliche Reaktion auf ihren Vorschlag, dass sie bei Chucks Vernichtung helfen könnte, war wenig überraschend. Immerhin war sie ihrem Bruder trotz allem, was zwischen den beiden im Laufe der Äonen vorgefallen ist, doch immer treu gewesen.

Tatsächlich ist es Dean, der die interessanteste Szene dieses Handlungsstrangs für sich beanspruchen kann. Natürlich, er und Amara haben eben ihre besondere Beziehung. Und so wird es in ihrem Gespräch sofort um einiges persönlicher. Wieso hat sie ihm Mary zurückgegeben? Eine große Frage, die für mich eine befriedigende Antwort bekommen hat. Dean hat seine Mutter schon immer auf ein Podest gestellt, gewissermaßen eine Traumversion von ihr entstehen lassen. Ein Ideal, dem die echte Mary Winchester nicht so ganz gerecht werden konnte. So waren die letzten Staffeln von Überraschung, Enttäuschung und Entwicklung geprägt, während sich Dean von seiner Fantasie verabschieden musste und langsam die Realität akzeptierte. Das hatte etwas Ähnlichkeit mit der Beziehung zu seinem Vater; die anfängliche Heldenverehrung, die im Laufe der Zeit nachgelassen hat.

Dean gibt es Amara ähnlich zurück und lässt sie wissen, dass sich Chuck nicht für sie interessiert. Das war hart, aber sicher auch wahr. Dass er sie niemals verletzen würde, war geschickt ausgedrückt. Letztlich wird es wohl wirklich nicht Dean sein, sondern eher Jack, der sich um Amara kümmert. Hier ist aber, glaube ich, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

"At least this time it’s not you and me."

Eines ist in dieser Folge erneut verdeutlicht worden: Es wird wohl auf die Entscheidungen von Cas und Jack ankommen, wie das große Ganze enden wird. Es gibt zwei Deals, gewissermaßen zwei Seiten einer Münze, die einander ziemlich ähneln: Auf der einen Seite Castiels Deal mit der Leere; Jacks Leben für das seine, sobald er wahres Glück erlebt. Auf der anderen Jack, der sein Leben für die Rettung der Welt opfern will. Beide haben einander ihr Wort gegeben, gegenüber den Winchesters Stillschweigen zu wahren. Im Gegensatz zu Jack scheint es gegen Ende der Folge aber fast so, als würde Castiel sein Wort brechen und Dean eben doch aufklären. Denn es geht um Jack und Castiel hat heute nur mal wieder klargestellt, wie wichtig er für ihn ist.

Die große Frage ist nun, wie es jetzt weitergeht. Zwei übernatürliche Spielfiguren in Chucks großem Endspiel. Beide gesteuert von fast ebenso mächtigen Gestalten, dem Tod und der Leere. Ich bleibe nach wie vor zähneknirschend bei meiner Einschätzung, dass es für Castiel wohl nicht gut ausgehen wird. Letztlich ist er eben nur ein Engel, sein Deal mit der Leere und sein heutiges Geständnis, dass er gewissermaßen durch Jack seinen Existenzgrund wiedergefunden hat und seine Bereitschaft, alles für Jack zu tun, lassen mich vermuten, dass Castiel sich irgendwie für Jack opfern wird.

Fazit

Noch einmal verdeutlicht die Serie, dass es am Ende wohl auf die Entscheidungen von Castiel und Jack ankommen wird. So sind es eher die Untertöne und Geschehnisse im Hintergrund, die dieser Folge Bedeutung verleihen. Gleichzeitig sollte man aber auch die Winchesters nicht unterschätzen. Schließlich geht es in der Serie um ihre Geschichte. Sie waren es, die Apokalypse und Co. immer wieder bekämpft haben und nachdem sie von Chucks Beeinflussung erfahren haben, werden sie es sicher nicht auf sich sitzen lassen, dass ihre übernatürlichen Freunde hier die Führung übernehmen.

Denise D. - myFanbase

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