Review: #1.19 Das Gemälde
Wenn man sich die Folge im Gesamtpaket betrachtet, muss man sagen, dass es eine durchschnittliche Leistung ist, die uns das "Supernatural"-Team präsentiert. Warum nur durchschnittlich? Oder warum schon durchschnittlich? Das hat mehrere Gründe.
Der Fall selbst treibt einem schon manchmal die Haare in Gänsehaut-Stellung, spielt die Folge doch mit der Tatsache, dass alte Gemälde wirklich die meiste Zeit gruselig und düster sind. Hinzu kommt die Geschichte von dem psychopathischen Serienkiller-Kind, welches übrigens sehr an eine Mischung der Mädchen aus "The Grudge" und "The Ring" erinnert, das zuerst seine leibliche, dann seine Adoptivfamilie umbringt und das Ganze auch noch mit einer Rasierklinge des Vaters. Horror-Fans hat es gefreut. Und Leute, die "CSI" mögen, übrigens auch, genauso sah nämlich der erste "Tatort" mit dem Ehepaar aus.
Außerdem ist der Spannungsbogen gut gezogen. Das Gemälde wird verbrannt, taucht aber wieder auf. Der Vater wird verbrannt, was aber nicht hilft. Gut, dass eine alte Frau kein Salz im Haus hat, ist mehr als bedenklich und schon ein wenig überzogen, was aber der Spannung dienlich ist... Ja und dann hätten wir noch Dean, der mit seiner Waffe lieber auf eine Scheibe einschlägt, und erst realisiert, dass er sie auch einschießen kann, als Sam und Sarah, die von dem Serienmörder-Geist in einem Haus eingeschlossen sind, schon fast von diesem getötet werden. Da fehlt nur noch das nicht funktionierende Feuerzeug und schon ist der Spannungsbogen zum Zerreißen gespannt.
Womit wir auch schon bei Sarah wären. Und dieses Mädchen ist nun wirklich das Zuckerl der Folge. Jared spielt genial an ihrer Seite. Man sieht so viel an und vor allem in Sam wie kaum zuvor. Was er kann, was er ist, was aus ihm hätte werden können, wenn nicht alles anders gekommen wäre. Das erste Mal schafft er es, endlich ein wenig über Jessica hinwegzukommen, unterliegt aber dennoch der Tragik, dass er nicht wird bleiben können. Außerdem sieht man ihm richtig an, wie er mit der Angst um sie kämpft, als er beginnt, sich in sie zu verlieben. Sie selbst ist wahnsinnig bezaubernd, hübsch, tough und sympathisch. Und sie geht wahnsinnig gut damit um, dass Sam und Dean übernatürliche Wesen jagen.
Ja, jetzt hätte man dann auch schon auf der Hand liegen, was gut an dieser Folge ist – der Fall, Sarah und Sam, wenn er mit Sarah zusammen ist. Also, was macht #1.19 Das Gemälde jetzt mittelmäßig? Dean. Beziehungsweise das Bild, das von Dean während der ganzen Zeit vermittelt wird. Jeder, der "Supernatural" verfolgt, weiß, dass Sam gebildeter ist als Dean. Aber ihn nun als Universalgenie darzustellen, der wohl eher Kunstgeschichte als Recht studiert haben muss, ist ziemlich übertrieben. Die herablassende Art, die er manchmal Dean gegenüber an den Tag legt, passt nicht zu ihm. Genauso wenig, dass Dean sich über eine Stunde das Wort "Provenances" nicht merken kann. So unterbelichtet ist er nun wirklich nicht.
Wahrscheinlich wollte einfach nur vermittelt werden, dass das ganze Umfeld der Episode nicht Deans Welt ist. Der Schuss geht aber gehörig nach hinten los. Ein ständig Essen in sich hineinstopfender, Frauen hinterher sabbernder und vollkommen ungebildeter Provinzler kommt dabei heraus. In Wirklichkeit isst er nur viel, flirtet gern und oft und ist intellektuell nicht so weit wie Sam. Alles in allem ist also das Bild des älteren Winchester-Bruders komplett überzeichnet, was man aber verkraften kann, weil die Folge ganz einfach auf Sam angelegt ist und sein Hin und Her mit Sarah.
Dennoch gibt es auch lichte Momente zwischen den Brüdern und zwar immer dann, wenn Dean mit seinem kleinen Bruder über seinen kleinen Bruder redet. Da hätten wir wieder die Beziehung zwischen den beiden Jungs, die wir alle so mögen. Und am Schluss, wenn Dean zufrieden zu Sam zurücksieht, nachdem er sich eine ganze Folge lang um ihn gesorgt hatte, vergisst man den Provinz-Grobian schnell wieder.
Fazit
Also alles in allem ein guter Fall mit einem reizenden Mädchen, das wir wahrscheinlich leider nicht wiedersehen werden, obwohl wir gerne würden, und einem Blick auf unsere beiden Helden, den wir schnell wieder korrigieren sollten.
Eva K. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: ProvenanceErstausstrahlung (US): 13.04.2006
Erstausstrahlung (DE): 24.11.2008
Regie: Philip Sgriccia
Drehbuch: David Ehrman
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