Bewertung

Review: #1.18 Eine Hexe kehrt zurück

Die Story vom unheimlichen Wesen, das Kindern die Lebensenergie entzieht, erinnert sehr stark an die "Buffy"-Episode #2.18 Der unsichtbare Tod, zumal Buffy dem Wesen, wie man in jener Folge erfährt, schon als Kind begegnet ist, als es ihre kleine Cousine anfiel. Ebenso hatte in "Supernatural" auch Dean schon früher mit dem Kinderschreck zu tun, da dieser einst Deans kleinen Bruder Sam angegriffen hat. Ob diese Parallelen nur Zufall oder beabsichtigt sind, kann ich nicht beurteilen, aber angesichts der Tatsache, dass die Serie "Supernatural" gerne bekannte Horrormotive aufgreift, würde mich letzteres nicht unbedingt wundern.

Weiterhin findet sich in dieser Episode eine Anspielung auf "Die Simpsons", denn die Städte North Haberbrook, Ogdenville und Brockway, die Sam als Orte nennt, in denen das Wesen schon zugeschlagen hat, wurden in einer Episode der "Simpsons" als Orte genannt, in denen es zur Katastrophe durch die verhängnisvolle Erfindung der Einschienenbahn kam.

Wie dem auch sei, bekommen wir in dieser Episode einen weiteren interessanten Einblick in Deans und Sams Kindheit. Wir alle waren mal Kinder und hatten Angst vor möglichen Monstern unterm Bett, im Schrank oder auf dem Dachboden. Jedes Kind hat mal Albträume und fürchtet sich im Dunkeln, doch die meisten Kinder werden von ihren Eltern getröstet und lernen, dass es keine Monster gibt und man keine Angst im Dunkeln haben muss. Dean und Sam jedoch mussten lernen, dass es sehr wohl Monster gibt und dass in der Dunkelheit eine Menge Dinge lauern, vor denen man Angst haben sollte. Die beiden Winchester-Jungs haben in dieser Hinsicht sehr früh jede Naivität und Unschuld verloren. Beneiden kann man sie darum nicht.

Recht interessant ist natürlich auch, dass es durch die Verzerrung der Legende, durch die verbreitete Vorstellung von der bösen, kinderessenden Hexe, zunächst schien, als sei das Wesen weiblich. So sind Sam und Dean erst einmal auf die falsche Fährte gelangt und hätten fast eine unschuldige Oma abgeknallt. Freilich hatte die gute Dame ein leicht diabolisches Aussehen, doch was ungewohnt aussieht, ist nicht gleich bösartig. Eine wichtige Lektion, die sich jeder merken darf!

Nicht sehr überzeugt hat mich dagegen die Tatsache, dass man das Wesen nur töten kann, während es frisst. Wie genau soll man das verstehen? Besitzt es ein Schutzschild, das es nur runterfährt, wenn es sich über ein Opfer hermacht? Auf mich wirkt das Wesen außerhalb des Fressvorgangs nicht anders, weder stärker noch schwächer. Das hätte man vielleicht ein bisschen besser und überzeugender verkaufen können, doch alles in allem ist diese Episode wieder sehr unterhaltsam und sehenswert.

Maret Hosemann - myFanbase

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