Review: #1.17 Spukhaus

Eine Horrorlegende zu erfinden, ist nicht sonderlich schwer und Menschen zu finden, die diese Legende glauben oder zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, wohl auch nicht. Das Internet ist dafür die ideale Plattform: eine gut gestaltete Webseite, geschickt manipulierte Bilder oder Videos, dazu ein gut formulierter Text – fertig ist eine neue Horrorlegende, die unter Millionen von Internetusern sicherlich einige Tausend Gläubige findet. Und wenn ausreichend Menschen daran glauben, dann steckt auch schnell ein Kern Wahrheit in der Legende...

Die Grundidee dieser "Supernatural"-Folge, dass eine im Internet verbreitete Legende durch den Glauben der Menschen real wird, gefällt mir wirklich gut. Wir alle, die wir mit dem Medium Internet vertraut sind, wissen, wie leicht sich Informationen verbreiten und Geschichten erfinden lassen. Ist eine Legende im Internet erst einmal verbreitet, lässt sie sich nie mehr vollständig löschen.

Somit können Sam und Dean einen Geist zum ersten Mal nicht endgültig vernichten, sondern nur versuchen, der Legende die Grundlage zu entziehen, indem sie das Haus, in dem die Spukgeschichte spielt, niederbrennen. Dies ist natürlich auch eine schöne Metapher für die Macht der Worte, für die Kraft einer solchen Legende, die sich in den Köpfen der Menschen festsetzt.

Diese Episode setzt zudem mal wieder stärker auf den Faktor Humor und zeigt, wie sich Sam und Dean gegenseitig Streiche spielen. Auch die beiden Betreiber der Webseite waren ganz eindeutig als humorvolle Charaktere angelegt. Ich persönlich fand jedoch die lachende Fischerfigur zum Aufziehen am witzigsten, da sie so richtig schön nervig und grässlich war, sich jedoch letztlich als nützlich erwiesen hat, um die Polizisten wegzulocken und abzulenken. Diese Art von Improvisation ist genau nach meinem Geschmack und gefällt mir weit besser als die K.O.-Schlag-Methode.

Das große Ganze, die Suche nach dem Oberfeind der Winchesters, wurde fast zwangsläufig nicht vorangetrieben, doch immerhin hat Sam noch einmal daran erinnert, dass sie gerade ihren Vater nach einem kurzen Wiedersehen gehen lassen mussten. Sicherlich beschäftigt dies die Brüder noch, doch dass sie sich in dieser Episode Streiche spielen wie früher als Kinder, ist vielleicht auch ein Ausdruck einer gewissen Gelöstheit, nachdem sie ihren Vater wieder gesehen haben.

Maret Hosemann - myFanbase

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