Bewertung

Review: #2.04 Spiel nicht mit toten Dingen

Nach zwei schwächeren Folgen findet "Supernatural" jetzt langsam wieder den Weg in die richtige Richtung. Denn zum ersten Mal seit dem Auftakt der zweiten Staffel schaffen es die Autoren endlich, wieder die goldene Mitte zwischen einem guten Fall und der Beziehung zwischen den Jungs zu finden.

Diese goldene Mitte findet sich bereits in der Anfangssituation am Friedhof. Während Sam versucht, mit dem Verlust Johns umzugehen, schiebt Dean alles von sich weg und stößt auf einen, aus meiner Sicht, ziemlich gruseligen Fall, einfach weil dieses Zombie-Mädchen ein echt kaltschnäuziges Luder war. Ihr eigener Tod ganz am Anfang zeigte schon die Liebe des Teams zu Filmblut, die wir ja schon kennen, und auch ihre Angriffe später sind nicht übel. Dem Exfreund schlitzt sie die Kehle durch, bis das Blut auf den Fernseher spritzt, die falsche Zimmernachbarin schleppt sie mit Leichtigkeit quer durch das Zimmer, während sie mit einer Schere versucht, sie ins Jenseits zu befördern, und ihrem Retter bricht sie kurzerhand mit bloßen Händen das Genick. Und dass die Silberkugeln bei ihr nichts bewirken, außer ein paar hässliche Wunden, trägt genauso wenig dazu bei, sie sympathisch zu machen, wie das Verrotten der Blumen in ihrer Gegenwart. Außerdem ist es schön, die Jungs wieder tricksen zu sehen. Es wäre ja auch langweilig, wenn Sam und Dean nie nachdenken müssten, wie sie etwas zur Strecke bringen können. Dass diesmal Dean den ausgeklügelten Plan hat, obwohl Sam das eigentliche kluge Köpfchen im Gespann ist, wirkt ungewohnt, aber ich könnte durchaus mehr davon sehen. Es gab zwar schon gruseligere Fälle, aber ein wenig eklig ist der Zombie schon, was nach den netten Vampiren aus der letzten Episode eine schöne Abwechslung ist.

Keine Abwechslung allerdings im Gemütszustand des älteren Winchester-Bruders. Nur dass Dean mit seiner obsessiven Art nicht mehr so nervt wie beim letzten Mal, weil er ein wenig glaubwürdiger wird. Ganz im Gegensatz zu Sam, der es jetzt mit seinen Versuchen, Psychiater zu spielen, ein wenig übertreibt. Allerdings bleiben die Szenen zwischen den beiden Jungs durchwegs dynamisch und "echt". Perfekte Beispiele wären die beiden Streitgespräche im Hotelzimmer, oder die Diskussion, nachdem Dean beim Vater des Zombies ausgerastet ist. Dass Sam Angst um Dean hat, gibt der Beziehung zwischen den Brüdern einen neuen Aspekt. Definitiv eines der Highlights der Folge war die Auswahl, die Sam bei seinem Fernsehprogramm getroffen hat, und Deans unterschwellige Reaktion darauf.

Absoluter Höhepunkt der Episode war ganz klar der Schlussakkord. Einerseits, weil Dean endlich sagt, was ihn wirklich so fertig macht und das ziemlich direkt und bewegend. Andererseits, weil die Aussprache der Brüder endlich darauf hoffen lässt, dass es weitergeht und die Zuschauer sich nicht ewig mit zwei vollkommen abgehobenen Hauptcharakteren zufrieden geben müssen. Die Winchesters sind also auf dem besten Weg zurück in die Normalität, oder was man eben bei zwei Jägern des Übernatürlichen unter "Normalität" verstehen kann.

Fazit

Wenn auch keine perfekte Folge, geht es nach der enttäuschenden Episode #2.03 Blutrausch wieder bergauf. Für die Folge insgesamt gäbe es eigentlich nur sechs Punkte, einen ganzen Extrapunkt gibt es aber für die perfekt gespielte und absolut glaubwürdige letzte Szene zwischen Dean und Sam, die definitiv einen der schönsten Momente zwischen den Brüdern darstellt.

Eva K. - myFanbase

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