Review: #2.09 Croatan
Croatoan
Gehört hatte ich von der ersten englischen Kolonie Amerikas vor Jahren einmal. Meine damalige Englisch- und Erdkundelehrerin erwähnte Roanoke Island in einer ihrer wirklich gut erzählten Geschichten. Das Einzige, was mir davon in Erinnerung blieb, war nicht der geschichtliche Hintergrund, sondern die Gruselgeschichte, die mir diese Frau erzählte. Ich war keine Leuchte in Englisch und verstand so gut wie nichts, doch nachdem ich nun #2.09 Croatoan gesehen habe, fällt mir das Ganze wieder ein. Eine Insel wird kolonialisiert und nach einem Winter sind alle Einwohner spurlos verschwunden. Das Einzige, was übrig bleibt, ist das Wort "Croatoan", geritzt in die Planken des Palisadenzauns.
Die Story
Sam hat wieder eine Vision, in welcher Dean einen jungen Mann erschießt. Die Brüder machen sich auf den Weg in die Kleinstadt River Cove. Dort geben sie sich als Marschalls aus, um den Jungen zu finden, da es offensichtlich keinen Grund gab, dass Dean diesen hätte erschießen müssen. Natürlich finden sie ihn, doch davor geht ein Virus in der Stadt um, das alle Menschen aggressiv macht und sie dazu bringt, andere mit ihrem Blut anzustecken. Das in einen Telefonmast geritzte Wort "Croatoan" lässt die Brüder hellhörig werden. Sie verschanzen sich mit einem Ex-Soldaten, der örtlichen Ärztin und ihrer Assistentin in der Praxis. Durch einen ungeschickten Zufall kommt die Assistentin mit dem Blut der Infizierten in Berührung. Sie versucht, Sam zu infizieren. Und an dieser Stelle wird es wirklich interessant. Das Blut weist Schwefelspuren auf, was natürlich auf "Yellow-Eye" hindeutet.
"Supernatural" touches emotions
Die gesamte Geschichte erinnert mich ein wenig an "28 Days Later", was der Story aber keinen Abbruch tut. Sam wird in den nächsten drei Stunden sterben. Wenn er sich nicht selbst richtet, soll es Dean erledigen. Und es passiert, wie erwartet: Er kann es nicht. Die Szene, in der Sam darum bettelt, von Dean getötet zu werden, ist in meinen Augen das absolute Highlight. Endlich wieder Emotionen zwischen den Brüdern! Es ist wirklich herzergreifend, wie Sam mit zusammengesunkenen Schultern dasitzt und Dean mit tränenfeuchten Wangen um ein schnelles Ende anfleht. Er möchte die anderen nicht gefährden, was seinen Charakter absolut wiederspiegelt. Gleichsam lässt sein Verhalten die starke Ähnlichkeit zu John erkennen. Er opfert sich auf, um seine Söhne zu retten. Sam will sich opfern, um seinen Bruder und sogar Menschen, die er nicht kennt, zu schützen. Wie gesagt, eine sehr emotionale Szene. Dean kontert nicht mit Witz, was den geübten Dean-Fan aufhorchen lässt. Der Mann, der seine Gefühle möglichst unterdrückt und lieber den Impala schrottet, redet über das, was ihn bewegt. Er sagt, dass er es müde ist zu jagen.
Die Wendung
Das Gespräch wird unterbrochen, als die anderen hineinkommen und feststellen, dass kein Mensch mehr in der Stadt ist. Ein wenig plötzlich, das Ende. Sam ist nicht infiziert, wie auch immer. Die Ärztin fährt in die nächste Stadt und der Junge fährt mit dem Ex-Soldaten nach Süden. Die nächste Szene ist absolut cool. Wie Meg schon zuvor, ist er besessen. Der Dämon schlitzt dem Ex-Soldaten die Kehle auf – mal eben "nach Hause telefonieren". Wirklich eine atemberaubende Sache. Das Virus war ein Test vom gelbäugigen Dämon und laut des Jungen hat Sam ihn bestanden, wie erwartet. Was das auch immer heißen mag...
Never Ending?
Damit ist die Folge jedoch nicht zuende. Sam und Dean stehen an einem See, biertrinkend, und Sam fragt Dean, was es mit seiner mangelnden Lust zu jagen auf sich hat. Dean weicht aus, sagt, er möchte das Leben genießen. Irgendwie mal wieder absolut unpassend für Dean. Er, der harte Jäger, sehnt sich nach Ruhe? Alles sehr ungewöhnlich für ihn. Doch dann stellt sich heraus, dass er das wegen seines Vaters tut. Endlich rückt er mit der Sprache raus, dass John ihn hat schwören lassen. Sam will wissen, was er seinem Bruder über ihn erzählt hat. Und genau an dieser Stelle des Schweigens ist die Folge zuende. Das nenne ich einen Cliffhanger! Soetwas erlebt man selten in einer in sich eigentlich geschlossenen "Supernatural"-Folge! Ein offenes Ende. Kein Impala, der einen einsamen Highway hinunterjagt, nur begleitet von einem AC/DC-Song.
Fazit
Eine wirklich starke Folge, die in keiner Art und Weise Abzüge von mir bekommt. Das ungewöhnliche, aber durchaus realistische Verhalten Deans, die coole Geschichte und natürlich die "nach Hause telefonieren"–Szene machen aus #2.09 Croatoan eine Folge voller Höhen ohne Tiefen. Einwandfrei!
Jamie Lisa H. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: CroatoanErstausstrahlung (US): 23.11.2006
Erstausstrahlung (DE): 03.11.2008
Regie: Robert Singer
Drehbuch: John Shiban
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