Bewertung

Review: #6.13 Erbarmungslos

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"What're you watching?" - "Just trying to catch up"

In dieser Episode "Supernatural" geht es um zwei Dinge: Was passierte in der Zeit als Sam alleine mit Samuel unterwegs war? Und hält die Barriere, die Tod um die Erinnerung von Sams Höllenzeit gelegt hat? Auf die erste Frage bekommen wir eine recht zufriedenstellende Antwort. Die zweite Frage wird mit einem Cliff-Hanger "beantwortet".

Komme ich zuerst einmal zu dem Monster: Eine Arachne. Eine Spinne in Form eines Menschen. Beziehungsweise eine Spinne, die einmal menschlich war, es jetzt aber nicht mehr ist. Was sie so gefährlich macht, ist nicht klar, denn die einzige Sache, die das Vieh macht, ist Menschen sammeln, um sich zu vermehren. Es isst sie nicht, sondern verwandelt sie nur in ihresgleichen. Aber anscheinend haben sie Hunger, sobald sie verwandelt werden. Schusswaffen und Feuer können ihnen nichts anhaben, lediglich Köpfen bringt sie um. Im Grunde sehr interessant. Auch die Masken der Arachnen haben mir sehr gut gefallen. Endlich mal wieder ein spannendes Monster nach all den Dämonen und Engeln und weiß der Geier.

"Sam, there is a reason hunters don't hit the same town over again. Because we have a habit of leaving messes behind."

Der Fall beginnt mit einer einfachen SMS, die Koordinaten enthällt. Nach einer kurzen Diskussion beschließen Sam und Dean dorthin zu fahren, da dort mehrere Frauen vermisst werden. Schnell stellt sich heraus, dass Sam Visionen über den Ort hat. Obwohl diese Story so ähnlich klingt wie in #2.14 Unter einem schlechten Stern, als Sam schon einmal das Gedächtnis verloren hatte, ist sie trotzdem gut. Sam erinnert sich an Teile der vergangenen anderthalb Jahre. Gut, dass die Autoren damit nicht noch drei Folgen warten und vor allem, dass Sam seinem Bruder direkt davon berichtet und es nicht geheim hält, wie Dean nachdem er aus der Hölle zurück kehrte.

Die Erinnerungen helfen den Brüdern den Fall zu lösen. Gleichzeitig sind sie Quelle Nummer eins für alles, was wir über die Zeit nach Sams Auferstehung und vor dem Zusammentreffen mit Dean lernen. Es ist erstaunlich, dass Samuel Campbell seinen Enkel selbst als unheimlich und kalt betitelt. Ein Zug, dem ich ihm nie zugetraut hätte. Gleichzeitig erhalten wir Einblick dahinein, wie Sam war, als er keine Seele hatte und niemanden an seiner Seite, dem er Rechenschaft schuldig war. Er war kalt, grausam und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Er schläft mit unzähligen Frauen und hat keine Skrupel, Hilflose zu töten oder generell Anhnungslose als Falle aufzustellen. Erinnerungen an den Sam der ersten zehn Folgen der sechsten Staffel kommen herauf und geben der Folge einen Knacks.

Sams und Deans Wandlung

Nachdem er jetzt seine Seele zurück hat, ist Sam wieder der Sam, den ich liebe. Ein Mensch, der auf andere achtet. Aber wie so oft, wenn es eine Veränderung im Charakter eines der beiden Brüder gibt, zieht der andere nach - zum Nachteil. Dean ist übervorsorglich, bedacht, vorsichtig und das alles zusammen ist sehr nervtötend. Obwohl ich großer Fan von Jensen Ackles bin, kann ich nicht sagen, dass er mich als Beschützer in dieser Episode überzeugen konnte. Ganz besonders zum Schluss hin, als er Sam fragt, wie es ihm geht.

Diese Veränderung nimmt jegliche Illusion, dass es auch eine Folge aus der 2. oder 3. Staffel sein könnte. Staffeln, in denen die Monster, wie hier, einfallsreich und überaus geschickt dargestellt waren. Folgen, in denen nicht alle zwei Sekunden die Erinnerung an andere Ereignisse auftaucht. Schade, so wird in meinen Augen eine sehr einfallsreiche Episode verhunzt und zum Zweck manipuliert. Was der Folge den Rest gegeben hätte, wäre Humor. Doch den gab es zum Glück nicht.

Der Cliff-Hanger

Nachdem man uns schon in der zehnten Folge der Staffel einen Cliff-Hanger biblischen Ausmaßes aufgetischt hatte (der für mich leider damals eher störend als spannend war), ist es hier nicht anders. Sam liegt krampfend auf dem Boden, Dean bekommt Panik und wir sehen Sams Erinnerung: Wie er in dem Käfig ist, umgeben von Feuer, wie er selbst Feuer fängt, wie er schreit, wie er leidet. Bumm, Ende. Es ist ein gelungenes Ende dieser Folge. Es rundet das vorher geschehene ab und birgt die Hoffnung, dass es auf diesem Niveau bleibt.

Fazit

Eine einfallsreiche Folge, die durch einen schrecklichen Dean und die Überpräsenz der Erinnerungen Sams leider etwas an Charakter verliert. Sie wirkt dadurch sehr zusammengeschnitten, als müsse man diese Ereignisse ganz dringend schnell erzählen, um zu versuchen, die zehn Folgen, in denen man Sams Seele suchte, gutzumachen, und um die Story der Staffel endlich voran zu treiben. Es wirkt wie ein Flickenteppich. Aber zum ersten Mal wird mir klar, was die Introsequenz bedeutet. Es ist die zerbrochene Seele Sams. Mann, das ist wirklich gut. Besser als alle Intros zuvor. Gerettet wird die Folge durch die Arachnen und einen Samuel Campbell, der mehr als überrascht.

Jamie Lisa H. - myFanbase

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