Bewertung

Review: #6.13 Erbarmungslos

Foto: Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ach du Schande. Was war denn diese Woche mit "Supernatural" los? So eine abgrundtief nervige und schlecht inszenierte Folge gab es ja seit ...hm, seit wann eigentlich nicht mehr? Auf jeden Fall liegt eine solche Episode schon viel zu lange zurück, um noch irgendwelche Erinnerungen an diese zu haben. So wird es wohl auch dieser Folge gehen, denn die kann sich diese Woche weinend unter dem Bett verstecken.

Sam seelenlos – die Zweite

Wo soll ich anfangen? Am besten erst einmal mit meinen Erwartungen zur Episode. Vorab hieß es, man würde sehen, wie Sam das erste Jahr nach seiner Rückkehr aus dem Käfig verbracht hatte. Wie spannend, dachte ich und stellte mir vor, dass wir so auch erfahren würden, wie sich Opa Campbell und unser Sam überhaupt gefunden haben. Aber nichts, nada. Stattdessen bekommen wir nun zum gefühlt millionsten Mal vorgesetzt, wie kaltherzig und erbarmungslos Sam ohne seine Seele doch war. Buhu. War denn so ein großes Augenmerk auf diesem Faktor unbedingt notwendig? Haben wir das mittlerweile nicht schon längst begriffen? Um meine Frage selbst zu beantworten: Ja, das haben wir. Schon allein deswegen fühle ich mich als Zuschauer ziemlich verkohlt und ich habe sogar den Verdacht, dass an unser aller Intelligenz gezweifelt wird. Doch das war in dieser Episode noch nicht alles.

Kommen wir zum Fall der Woche. Ich muss sagen, dass ich mich bei diesem an die erste Staffel erinnert gefühlt habe – bei der Präsentation des Monsters kam in mir schon fast Nostalgie auf, die aber auch ihre Kehrseite hat. Einmal muss man bedenken, dass die Serie seit der ersten Staffel weitaus besser geworden ist und somit diese Darstellung eher ein Rückschritt als alles andere ist. Außerdem ist so eine Arachne schon ziemlich ekelhaft, auch für Fans von griechischer Mythologie. Kurios fand ich an der Inszenierung aber vor allem, dass mich dieses Wesen sehr stark an "Heroes" erinnert hat. Dort hatte der Forscher Mohinder Suresh einmal versucht, bei sich synthetische Fähigkeiten herzustellen und schloss irgendwann auch wahllos irgendwelche Menschen in Netze ein. Wer die Geschichte noch nicht vergessen hat, wird wissen, dass diese der totale Reinfall war und dass so auch hier nicht gerade viel herauskommen kann. Dem Fall den Todesstoß gegeben hat dann aber Sam, dem, wie bereits erwähnt, alles egal war. Bei dieser Geschichte hätte man mit ihm, aber vor allem auch mit dem Arachne in spe, Roy, Mitleid haben sollen. Die Geschichte war davon abhängig, aber irgendwie wurde daraus nichts. Da Sam so unglaublich kaltherzig war, war man es als Zuschauer auch und so konnte man einfach bei dem Geschehen nicht mitfühlen. Klar, dass man sich da sehr schnell langweilt und so 80% der Folge verhunzt wurden.

Alles hat ein Ende...

Die anderen 20% waren aber durchaus anschaubar. Die Erinnerungsflashbacks an das Jahr von Sams Rückkehr wurden gut in das Gesamtgeschehen eingebunden, auch wenn sie selber öde wie ein Pappkarton daherkamen. Wenigstens die Schnittabteilung hat ihre Arbeit wieder gut gemacht, das hat doch einen Applaus verdient. Der zweite gute Teil der Folge war aber auf jeden Fall das Ende. Damit meine ich zwar auch das Beenden der Episode, aber eigentlich möchte ich auf die spannende Minute kurz davor eingehen. Nun ist die Mauer um Sams Gedanken an die Hölle eingestürzt und er erinnert sich wieder an den Käfig, in dem seine Seele über ein Jahr gefangen war. Ein sehr spannender Cliffhanger, vor allem wenn man bedenkt, dass Sam nun durchaus richtig im Eimer sein könnte. Aber wer weiß, ob es auch so kommt. Möglicherweise sieht es schlimmer aus, als es ist und schon nächste Woche sehen wir ihn wieder unbeschwert über unsere Bildschirme hüpfen. Bei diesem Ausgang der Geschichte würde ich aber gnadenlos schmollen.

Deans Darstellung hat bereits auch schon Kritik erfahren, aber ich muss sagen, dass ich verstehen kann, wieso er so übervorsichtig ist. Er weiß, was seinem Bruder wiederfährt, wenn dieser die Mauer in seinem Kopf durchbricht und davor muss dieser bewahrt werden. Sam wird immer sein kleiner Bruder bleiben, den er versuchen wird zu beschützen, und dann kommt noch dazu, dass Dean ihn gerade erst wiederbekommen hat. Für mich klare Motive, auch wenn wir diese Seite an Dean schon zur Genüge kennen. Aber zumindest Sam müsste doch schon in der letzten Folge gelernt haben, dass er nicht mal versuchen darf sich zu erinnern. Nun ja, das war wohl ein Schuss in den Ofen.

Fazit

Diese Folge wurde nicht nur einmal, sondern ganz oft an die Wand gefahren. Anders lässt sich die fehlende Qualität nicht erklären, von der ich wirklich überrascht wurde. Von daher gibt es von mir für diese Episode auch die erbarmungslosen drei Punkte, doch zumindest ist Besserung in Sicht, wenn der Cliffhanger hält, was er verspricht. Hoffen wir, dass diese Katastrophe wieder für lange Zeit ein einmaliger Ausrutscher war.

Luisa Schmidt – myFanbase

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