Bewertung

Review: #7.02 Böse neue Welt

Foto: Mark Pellegrino, AECON - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Mark Pellegrino, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Die Vergangenheit hat mich gelehrt, bei Prognosen für "Supernatural" vorsichtig zu sein. Also werde ich jetzt nicht sagen, dass diese Staffel gut wird. Ich sage nur, dass sie gut werden könnte…

Der Junge im Trench

Misha Collins hat in den vergangenen Staffeln großartige Arbeit geleistet und mit Sicherheit auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Serie überhaupt noch beim Publikum ankam. Als Castiel hat er in Windeseile die Fans im Sturm erobert, und aus diesem Grund kann ich verstehen, warum viele jetzt aufschreien und nicht wahrhaben wollen, dass Cas tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat. Aber im Grunde war diese Entwicklung unausweichlich und obwohl ich eine Rückkehr des Engels im Trenchcoat nicht vollkommen ausschließen will, so bezweifle ich doch, dass wir ihn noch einmal in seiner menschlichen Hülle zu sehen bekommen werden. Alles andere würde ich ein wenig überzogen finden und obwohl Misha Collins' Ausstieg ein echter Wermutstropfen ist, muss ich den Serienmachern dazu gratulieren, hier die richtige Entscheidung getroffen zu haben und den übermächtigen Verbündeten der Winchesters endgültig aus dem Spiel zu nehmen.

There's Something In The Water…

Brook Fraser hat es uns den ganzen Sommer über vorgeträllert und jetzt ist tatsächlich etwas im Wasser. Leviathane. Eve hat sich ja bekanntlich als Mutter aller Monster als wahre Nullnummer präsentiert und die große, alttestamentarische Seeschlange soll es wieder richten. "Supernatural" hat aus einem Monster gleich eine ganze Herde gemacht und diese hat es in sich. Die Leviathane können mit schwarzem Schleim aufwarten, ernähren sich von menschlichen Organen und für den gehörigen Gruselfaktor kommen sie aus dem Wasser und nehmen menschliche Gestalt an, um unerkannt zu bleiben. Die dunkle Schöpfung aus dem Fegefeuer hat also genauso viel Potential wie seine Vorgänger. Jetzt muss man nur noch begabtere Nebendarsteller finden, dann kann sich die neue Endgegner-Storyline wirklich sehen lassen.

5150'd

Sams Wahnvorstellungen hatten für mich bislang das vielleicht größte Potential dieser Staffel, weil man nicht hundertprozentig sagen konnte, ob es Lucifer nicht vielleicht doch irgendwie geschafft hat, mit Sams Psyche zu spielen. Diese Möglichkeit hat sich nun relativ schnell in Luft aufgelöst und Sam ist tatsächlich einfach nur verrückt geworden. Gut, damit kann ich auch leben, allerdings frage ich mich, ob eine Wahnvorstellung – selbst wenn sie sehr brillant von Mark Pellegrino verkörpert wird – nicht relativ schnell langweilig und nervig wird. Man wird es sehen. Bislang ist Satan auf jeden Fall so amüsant und auf eine sympathische Weise sadistisch, dass man ihm recht gerne zusieht.

Abgesehen davon scheint Sams Wahnsinn auf merkwürdige Weise zu schaffen, wozu weder Himmel noch Hölle in den letzten Staffeln in der Lage waren – Dean wieder als großen Bruder auf den Plan zu rufen. Die beiden Brüder scheinen endlich zu der Ausstrahlung zurückgefunden zu haben, die die Fans recht lange vermissen mussten. Die Familie ist bei dieser Serie schon die halbe Miete und offenbar haben das auch die Autoren endlich wieder begriffen.

Schrottreif

Zu Bobby werde ich nicht viel sagen, denn ich weigere mich schlichtweg, mir Sorgen zu machen. Das Haus ist weg, damit kann ich leben und ich vermute, dass das der Grund war, warum man schon in der letzten Staffel Grandpa Samuels Bibliothek eingeführt hat. Bobby selbst wird wahrscheinlich noch in seinem Camaro durch die Gegend tuckern und sich um Sherriff Mills kümmern, deren erneuten Auftritt ich übrigens besonders toll fand. Immerhin muss sich ja auch irgendjemand um die Jungs kümmern, wenn sie jetzt ins Krankenhaus des Grauens eingeliefert werden und da man fast alle anderen Charaktere aus dem Weg geräumt hat, bleibt im Grunde nur Bobby, um das Ruder noch einmal rumzureißen.

Fazit

Die Staffel könnte gut werden. Diese Folge war es auf jeden Fall. Ein wenig mehr Disziplin bei den schauspielerischen Leistungen könnte nicht schaden und auch die Special Effects Crew hat schon bessere Arbeit geleistet, aber im Großen und Ganzen geht es ja um die Atmosphäre und die hat seit Langem wieder einmal gepasst.

Eva Kügerl - myFanbase

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