Bewertung

Review: #11.13 Die Sehnsucht nach Finsternis

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wieder präsentiert man uns mit Episode #11.13 Love Hurts eine Filler-Folge, nur diesmal mit einem sehr durchschnittlichem Fall und ohne bekannte Gesichter wie in Episode #11.12 Don't You Forget About Me. So konnte die Valentinstags-Episode leider weder ihr Potential ausschöpfen, noch wirklich mitreißen. Daran konnten auch die Brüder mit einigen lustigen Sprüchen nicht viel ändern, obwohl ihr Gespräch am Ende der Folge doch noch einiges herausgerissen hat.

"The Art of Dyeing. Well, can't say she didn't warn ya."

Schon im Rückblick am Anfang der Folge hat man uns an die früheren Feiertags-Episoden erinnert, die "Supernatural" im Laufe der Jahre gezeigt hat und die eigentlich immer sehr unterhaltsam waren. Mein persönlicher Favorit ist da nach wie vor Episode #3.08 A Very Supernatural Christmas, die ich mir bis heute jedes Weihnachten anschaue. Daher hatte ich schon einige Erwartungen an eine richtige Valentinstags-Folge. Bisher hatten wir es ja zumindest schon einmal mit Cupid zu tun bekommen. Was erwartet uns also diesmal? Leider nicht allzu viel.

Zunächst einmal hatte man echte Probleme, das Thema Valentinstag überhaupt in der Folge erkennen zu können. Okay, das Ehepaar geht zur Feier des Tages schön aus und Dean nimmt seine typische Jagd nach einsamen Frauen wieder auf ("You don't have to be Mr. Right, just Mr. Right Now"). Das war's dann aber auch schon. Als richtige Feiertagsfolge ist mir das einfach zu wenig. Dafür hätte man das Thema einfach viel aktiver einbauen müssen und Gelegenheit dazu hätte es ja allemal gegeben.

Dabei hat der Fall noch so vielversprechend angefangen. Ein mysteriöses Monster, das die Herzen seiner Opfer herausreißt (wer hat sich da noch an "Vampire Diaries" erinnert gefühlt?). Vielleicht irgendeine alte Gottheit, die sich von den Herzen unglücklich Verliebter ernährt? Oder doch Deans ironischer Werwolf? Die Auflösung mit der Hexe, die falsche Sprüche verteilt, hätte auch Potential gehabt, hätte man ihr nur nicht so ein komisches Motiv gegeben. Frauen Zaubersprüche zu verkaufen, die nicht nur ihre fremdgehenden Männer umbringen, sondern auch noch sie selbst und alle anderen Beteiligten ist dann doch etwas sehr übertrieben. Immerhin haben wir dadurch ein neues Monster kennengelernt: Eine Qareen. Die hat in die Folge noch das nötige Bisschen an Action (und Blut) gebracht, sei das nun in Form von wirklich beeindruckenden Faustschlägen, oder bei ihrem Auftritt in Gestalt von Dan, als sie die Haustür der Familie ganz nach "The Shining"-Manier eingeschlagen hat. Ja, das Monster war gut. Die ganze Geschichte mit dem Fluch, der durch einen Kuss übertragen wird, auch. Nur der Grund für die Morde war wirklich unoriginell für eine Serie, die aus einem ganzen Kessel an übernatürlichen Begründungen hätte schöpfen können.

"When it comes to this, you can't help yourself. So why fight it?"

Natürlich konnte man sich schon denken, wer sich hinter Deans "deepest, darkest desire" verbirgt (und es war nicht Cas, wie man schon aus enttäuschten Fankreisen hören konnte). Nein, es ist wieder Amara. Irgendwie scheint es langsam für Dean zur Gewohnheit zu werden, dass ihm das Monster der Woche frei heraus ins Gesicht sagt, dass er von Amara abhängig ist. Man erinnere sich an die Sirene aus "Episode #11.11 Into The Mystic, die sich immer den schwächsten der Gruppe als Opfer sucht. Zu schade, dass sich Dean gegen die echte Amara nicht genauso gut wehren kann, wie gegen die Qareen-Version. Immerhin wurde in dieser Folge klargestellt, dass die Verbindung zwischen den beiden nicht romantischer Natur ist. Zum Glück. Ich bin ja mal gespannt, ob sich im Laufe der Staffel noch eine Erklärung für ihre Anziehung findet, oder ob sie einfach als Tatsache bestehen bleibt.

"Dean, do you actually think you ever had a choice in the matter?"

Mein persönlicher Höhepunkt ist das Gespräch zwischen Sam und Dean ganz am Ende der Folge (wobei knapp danach Deans Sieg beim Schere-Stein-Papier kommt. Endlich!). Sam fragt Dean, wen er gesehen hat und der blockt nicht einfach nur ab, wie ich es schon fast erwartet hätte. Nein, Dean legt die Karten auf den Tisch und sagt Sam die Wahrheit. Wie es um seine Beziehung mit Amara wirklich steht und wie er sich damit fühlt. Auch wenn es ihm schwer fällt. Endlich, endlich scheint der Teufelskreis der Brüder mit den ewigen Lügen durchbrochen zu sein. Schon die ganze Staffel über konnte man diesen Trend beobachten, aber Deans Anziehung zu Amara war bis jetzt wohl das größte Geheimnis zwischen den Brüdern und gerade, weil es Dean so unsicher gemacht hat, war ich mir nicht sicher, ob er auch hier ehrlich sein würde. Normalerweise hätte Dean das Ganze weiter verheimlicht, Sam hätte es dann irgendwie doch rausbekommen und die beiden hätten sich wieder mal zerstritten. Aber glücklicherweise halten die Serienmacher an ihrem neuen Trend fest, die Brüder als Einheit zusammen stehen zu lassen. Sam spricht Dean seine Unterstützung zu, was den sichtlich überrascht und erleichtert. Und uns bleibt es erspart wieder folgenlang den Brüdern dabei zuzusehen, wie sie einander verbittert aus dem Weg gehen. Was für eine positive Charakterentwicklung.

Fazit

Eine etwas durchwachsene Filler-Episode, die jedoch durch ihre guten Charakterszenen zwischen Sam und Dean punkten kann. Nachdem Dean jetzt also ausgesprochen hat, was man sich schon denken konnte, nämlich, dass er Amara nicht töten kann, werden sich die beiden wohl bald Hilfe suchen müssen. Nur gut, dass sie da ja auf ihren Engel (naja Teufel) zurückgreifen können. Allmählich wird es nämlich mal wieder Zeit, dass es mit der Haupthandlung voran geht.

Denise D. - myFanbase

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