Bewertung

Review: #3.01 Rosarote Träume

Wer sich so wie ich schon vor Beginn dieser Folge gnadenlos verspoilert hat, hat ungefähr gewusst, was in der Episode auf einen zukommen würde. Alles beginnt hier aber erst einmal mit einem riesigen Zeitsprung, der uns etwa fünf Monate nach Charmaines Nicht-Hochzeit hin katapultiert.

Grüppchenbildung

Kate wohnt mittlerweile überraschenderweise bei Charmaine in dem Nachbarhaus von den Gregsons und sucht erfolglos nach einem Job. Dabei kommen ihr ihre vergangenen Aktionen mit Prinzessin Valhalla mächtig in die Quere, da im Internet nun kompromittierende Videos von ihr zu finden sind. Da ich die ganze Geschichte um die Prinzessin nie wirklich mochte, freut mich das nun schon ein bisschen. Doch sonst scheint sie recht zufrieden bei Charmaine zu sein. Ihre Tante ist hochschwanger, so halb mit Neil zusammen und will ihre ungeborene Tochter ganz allein aufziehen, lässt sich aber trotzdem täglich von dem Vater ihres Babys umsorgen. Das klingt doch mal herrlich skurril. Bilde ich mir das nur ein oder hatten wir das so schön seit der ersten Staffel nicht mehr?

Sehr verändert hat sich Charmaine in den paar Monaten aber nun wirklich nicht. Sie will noch immer ein an "Reich und Schön" erinnerndes Leben und somit lehnt sie auch den Heiratsantrag von Neil ab, den dieser ihr in der Folge macht. So ganz sicher, ob sie ihn wirklich zurückweisen soll, war sie nun aber auch nicht, das wird in der Szene ganz klar. Schließlich mag sie Neil, kann sich aber trotzdem nicht als seine Frau vorstellen. Ich finde das ein wenig oberflächlich von ihr, aber wenn man sich an ihre Eltern zurückerinnert, wundert einen das nun nicht mehr. Da ist es eher ein Wunder, dass Tara dem Rest der Craine-Familie nicht viel ähnlicher ist. Zumindest scheint Neil die Niederlage recht gut wegzustecken, so als hätte er eigentlich nichts anderes erwartet. Natürlich ist es klar, dass ihn die Sache doch noch wurmt, aber bis auf die Attacke an einer unschuldigen Hochzeitstorte kommt von seiner Seite eigentlich nicht so viel. Gegen Ende besteht er sogar darauf, mit Charmaine zusammenzuziehen. Das wird sicher noch interessant.

Von Marshall sieht man in der Folge fast nichts. Er ist noch immer mit Lionel zusammen, auch wenn der sich nicht so recht als Marshalls festen Freund sehen will. Doch zumindest wollen sie sich zusammen eine Kamera anschaffen, da sie nun unter die Filmemacher gegangen sind. Viel mehr erfährt man leider nicht. Schade, da Marshall in den Monaten ein wenig erwachsener geworden zu sein scheint und man nun richtig Lust bekommen hat, mehr von ihm zu sehen.

Gruppenzusammenhalt

Bei Tara ist zumindest zu Beginn der Folge alles beim Alten. Ihre anderen Persönlichkeiten kehren immer mal wieder zurück und so bekommen wir auch eine höchst amüsante Szene mit Buck zu sehen, der einem Mann eine Pistole an den Kopf hält. Sehr schön war aber vor allem, dass das in den Vorspann mit integriert wurde, der so eigentlich kein richtiger Vorspann war. Ich freue mich über die Änderungen bei diesem und bin gespannt, ob der neue Beginn in Zukunft so beibehalten wird.

Im Verlauf wird jedoch langsam klar, dass Max nach und nach arbeitslos wird und Tara außerdem wieder auf das College gehen will. Das hatte sie bei ihrem letzten Versuch abgebrochen, weil sie versucht hatte, sich selbst umzubringen. Das ist zunächst erst einmal nur ein kleines Stückchen der neuen Entwicklung für diese Staffel, die scheint aber ganz interessant zu werden. Trotzdem vergeht einem in der Folge nach und nach die Lust daran, weil so gar nichts passiert. Gäbe es nicht die starke Schlussszene, wäre die Episode wohl mit weitaus weniger Punkten weggekommen, aber die letzten Minuten reißen die Folge noch einmal richtig heraus.

Irgendeine unbekannte Persönlichkeit von Tara übernimmt die Kontrolle des Körpers, als sie eine Hausarbeit zu schreiben versucht, und macht ihr klar, dass sie sie hindern wird zu studieren, und drückt ihr eine Schere auf die Pulsadern am Handgelenk. Spannend, wer könnte diese Persönlichkeit wohl sein? Und bestimmt ist nicht nur mir klar, dass diese an Taras erstem Selbstmordversuch auch Schuld war. Noch viel genialer fand ich an der Szene aber, dass die präsenten Spaltpersönlichkeiten sofort eingreifen und ihr dann bei ihrer Arbeit helfen, damit diese rechtzeitig fertig wird. Einen so starken Zusammenhalt in der Gruppe haben wir, denke ich, bisher noch nie gesehen und so sitzt man am Ende der Episode sogar richtig zufrieden vor dem Bildschirm. Ein paar Sachen werden wohl in der Staffel erst einmal schlechter werden, aber vieles wird auch besser.

Fazit

Alle Charaktere können durch die Bank weg mit Geschichten aufwarten, die wirklich sehenswert erscheinen und viel Potential haben. Nach der etwas düsteren zweiten Staffel habe ich mir um die dritte Staffel schon ein wenig Sorgen gemacht, aber wenn es mit dem Humor und der angedeuteten Leichtigkeit in den Dramen weitergeht, dürfte eigentlich nichts schief laufen. Ich denke, das ist der Beginn einer wunderbaren Staffel.

Luisa Schmidt – myFanbase

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