Bewertung

Review: #3.03 Die Erde bebt

Diesmal bekommen wir weniger von Taras Versuchen zu sehen, im College zu überleben, sondern dürfen uns wieder an mehreren Szenen mit verschiedenen Spaltpersönlichkeiten erfreuen. Außerdem lernen wir das erste Mal Max' Mutter kennen – und sie ist viel merkwürdiger, als man bisher hätte ahnen können.

Ein Erdbeben und das Weihnachtszimmer

Max trat bisher immer als nachvollziehbarer und noch normalster Charakter der ganzen Serie auf. Er war also das komplette Gegenstück zu Tara und auch ihr Ruhepol. Dass dann gerade seine Mutter auf ihre eigene Art aus dem Rahmen fällt, hat mich mehr als überrascht. Sandi Gregson hat ihre ganze Wohnung mit allen möglichen alten Sachen zugestellt und wurde schon vor einiger Zeit von ihrem Ehemann verlassen. Sandi wird dabei von Frances Conroy sehr überzeugend verkörpert und einem wird klar, dass diese Frau ihr Handwerk durch und durch beherrscht. Von ihr hätte man eigentlich eine starke Persönlichkeit erwartet, doch hier bekommen wir sie als leicht verletzbaren Messie zu sehen. Außerdem hat Sandi in ihrem Haus ein eigenes Weihnachtszimmer, was sowohl genial als auch in gewisser Weise skurril ist.

Einerseits kann man Max verstehen, wieso er die Wohnung und seine Mutter meidet, aber andererseits ist auch Tara alles andere als gewöhnlich und somit widerspricht er sich ein wenig selber. Wieso macht er zwischen beiden Frauen einen Unterschied? Liegt es womöglich daran, dass er denkt, Tara könne er noch helfen, seiner Mutter aber nicht mehr? Erschreckend fand ich dann die darauffolgende Unterhaltung mit Marshall, als dieser Max fragt, ob er auch schon einmal daran dachte, seine Frau zu verlassen. Der bedeutungsschwere Blick, den Max daraufhin seinem Sohn zuwirft, gefällt mir gar nicht. Ich hoffe doch, dass man das nicht besonders ernst nehmen darf, denn das wäre so eine Sache, die Max nicht ähnlich sehen würde.

Auch Kates Geschichte mochte ich wieder sehr. Es passt zu ihr, sich ohne Abschied von ihrer Familie auf den Weg nach Japan zu machen. Zwar ist es schon schade, dass ihre Pläne schließlich durch ein Erdbeben vereitelt werden, aber mit so etwas mussten wir eigentlich schon rechnen. Der Bezug zu aktuellen Ereignissen ist dabei wohl eher Zufall, macht aber die Geschichte glaubhafter. Wäre die Episode nicht schon lange vorher abgedreht worden, könnte man fast denken, die Wendung wäre Absicht gewesen.

Und obwohl Kate eine weitere Chance bekommt, nach Japan zum Unterrichten zu reisen, lässt sie sich in letzter Minute von dem Kommentar einer Stewardess abhalten. Jetzt steht sie also wieder ohne einen Plan da, aber ich hoffe, sie wird bald eine Lösung für sich finden. Die Suche war bisher zwar interessant, jetzt sollte sie aber langsam zu einem konkreten Ergebnis kommen, beziehungsweise sich etwas suchen, womit sie sich die kommende Staffel beschäftigen kann.

Die unheilvolle Babyparty

Bei Tara ist in der Zwischenzeit die Hölle los, da sie sich nicht nur um die Babyparty von Charmaine, sondern auch um ihr Studium kümmern muss. Das überfordert sie im Verlauf der Episode immer mehr, so dass von Zeit zu Zeit eine Alternativpersönlichkeit das Ruder übernimmt. Am meisten interessant fand ich dabei, dass Buck noch immer auf der Suche nach Bryce Craine ist, der vermutlich Schuld an Taras multipler Persönlichkeitsstörung ist. Also versucht er in gewisser Hinsicht, auf Tara aufzupassen, obwohl es ihr letztendlich nichts bringt, wenn sie übermüdet eine Babyparty vorbereiten muss. Das ist der Zeitpunkt, in dem T alles an die Wand fährt und das sogar fast im wahrsten Sinne des Wortes.

T macht es im Moment der Familie nicht gerade einfach. Nachdem sich Kate in der letzten Folge gegen sie gestellt hat, kommt sie jetzt um ein großes Stück trotziger zurück. Da Kate sonst immer bei Ts verrückten Aktionen mitgemacht hat, ist sie vermutlich ziemlich gekränkt gewesen und stellt bald darauf Charmaines Welt auf den Kopf. Sie entwendet das Auto und regt Taras Schwester damit so auf, dass bei ihr die Fruchtblase platzt, während T selbst einen Autounfall verursacht. Natürlich liegt da der Gedanke nahe, dass es sich bei dem ganzen Ärger von ihr in dieser Folge um eine Retourkutsche gegenüber Kate handelt, auch wenn Charmaine mit Kates Zurückweisung nichts zu tun hat. Immerhin war T fast in der gesamten zweiten Staffel abwesend gewesen und nicht gerade mit offenen Armen zurückbegrüßt worden. Doch für diese Folge beschert sie uns einen recht spannenden Cliffhanger und ich bin schon sehr neugierig auf die nächste Folge.

Fazit

Offenbar ist es das Ziel der Serienmacher, die Episoden der aktuellen Staffel in den letzten paar Minuten noch einmal richtig interessant zu machen, denn so geht es nun schon die dritte Woche in Folge. Aber auch die Begegnung zwischen Max und seiner Mutter fand ich sehr gelungen und vor allem auch Kates Geschichte verspricht weiterhin gut zu bleiben.

Luisa Schmidt – myFanbase

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