Bewertung

Review: #1.01 Wolfsmond

Foto: Tyler Posey, Teen Wolf - Copyright: MTV
Tyler Posey, Teen Wolf
© MTV

Mit der ersten Episode "1.01 Wolfsmond" von "Teen Wolf werden alle Weichen für das weitere Geschehen gesetzt. Grundlegende Züge der einzelnen Figuren werden ausgiebig gezeichnet und viele weitere Entwicklungen durch das Geschehene möglich.

Die Figuren

Besonders beeindruckt bin ich nach dieser ersten Episode schon von "Stiles" Stilinski, der es mit seinem Charme direkt schafft, mich voll und ganz zu überzeugen. Der etwas tollpatschige, aber herzensgute beste Freund von Scott McCall kristallisiert sich schon in dieser ersten Episode als wohl spannendster Charakter heraus. Der sehr geheimnisvolle Derek Hale hingegen kann bisher noch keine all zu großen Erwartungen wecken. Er bleibt einfach zu sehr im Hintergrund, obwohl er eine zentrale Rolle inne zu haben scheint. Das ist sehr schade und man bekommt schnell den Eindruck, dass man sehr viel Zeit damit verplempert, alle weiteren Figuren einzuführen. Da fällt mir als erstes das typische High-School-Pärchen Jackson Whittemore und Lydia Martin ein. Sie kommen so stereotypisch herüber, dass ich nur hoffen kann, dass sich dieser Eindruck nicht festigt, denn dann könnte ich auch auf beide verzichten.

Als letzte Figur möchte ich noch auf Allison Argent eingehen. Die altbekannte Geschichte: Mädchen zieht viel mit der Familie um. Mädchen kommt an neue Schule. Mädchen fällt sowohl der Cheerleaderin (Lydia), als auch dem völlig unauffälligen Schüler (Scott McCall) auf. Mädchen und unauffälliger Schüler beginnen sich zu treffen. Nach genau diesem Schema verläuft die erste Episode bezüglich Allison. Ich bin davon überzeugt, dass hinter der Figur mehr stecken muss, als nur diese abgelatschte Storyline. Doch leider wird sie so nicht sympathischer, sondern erzeugt tatsächlich noch Abstand vom Zuschauer, der einfach keinen Draht zu ihr bekommt.

Scott McCall

Es ist schon witzig, Scott zu beobachten. Irgendwie scheint er nicht gerade der schnellste zu sein, aber trotzdem ist er einfach herrlichst sympathisch und witzig. Gerade die Szene mit den Katzen in der Tierklinik war ein Highlight. Doch ich nehme dem Schauspieler auch seine Wut in dem Gespräch mit Derek ab, gleich nachdem er sich zum ersten Mal verwandelt hat. Scott ist der perfekte Hauptcharakter, denn die Mädchen werden auf ihn fliegen. Für mich persönlich ist es schön, endlich einmal High-School-Schüler zu sehen, die auch wie welche aussehen. Mittzwanziger können einfach keine sechzehnjährigen darstellen - das wirkt immer falsch. Doch hier sind einfach alle fünf in den Fokus gerückten Schüler tatsächlich auch optisch noch irgendwo Schüler. Doch gerade Scotts Darsteller Tyler Posey kann in dieser Rolle voll und ganz überzeugen.

Die Reise beginnt ...

Natürlich zweifelt der neue Werwolf erst einmal daran, überhaupt einer zu sein. Sehr schön ist in dieser ersten Episode von "Teen Wolf" aber, dass das Thema nicht zu Tode gequatscht wird. Stiles pocht zwar sehr intensiv darauf, doch das macht ihn liebenswert und zeigt seine Fürsorge. Irgendwie bleibt das alles im Hintergrund, was andernfalls ja auch recht überflüssig wäre. Hätte das Thema Werwolf zu sehr im Vordergrund gestanden, hätten die Figuren sicherlich gelitten, außerdem ist es überflüssig, es über zu betonen, weiß doch der Zuschauer schon alleine vom Titel her, worauf es hinaus laufen wird. Es wurde ein sehr schöner Mittelweg gefunden, der Spannung kreiert und Lust auf die zweite Episode macht.

Das wohl größte Rätsel ist das um Derek. Wer ist der Kerl überhaupt? Das ist die große Frage, die am Ende der Episode im Raum steht. Die zweite Frage ist: Wie geht das wohl mit Mr. Argent und seiner Jägertruppe weiter, jetzt wo deutlich ist, dass Allisons Vater in der Nacht auf Werwolfjagd geht. Die einzige Frage, die man am Ende irgendwie vergessen hat, ist die nach der Leiche. Dieser Handlungsstrang geht irgendwo verloren und ich möchte kurz noch einmal daran erinnern: Wer ist sie? Und vor allem, wo zum Teufel ist sie hin?

Fazit

"Teen Wolf" Episode 1 kann jede Erwartung erfüllen und zeigt sogar noch eine eigene Art und Weise, die Dinge zu erzählen. Sie werden nicht überanalysiert, sondern finden ihren Weg in die Storyline, wundervoll subtil, manchmal penetrant, aber dann kreativ mit einer Eigenschaft eines Charakters verbunden. Ich habe selten einen Mystery-Piloten gesehen, der gleich in der Pilotepisode ein solches Tempo vorlegt, dabei aber keine all zu großen Lücken hinterlässt. Jedenfalls keine Lücken, die nicht zu Fragen werden, die hoffentlich im Laufe der Staffel geklärt werden. Die Personen sind gut eingeführt worden und versprechen in Verbindung mit der Geschichte eine spannende Storyline. Insgesamt eine sehr solide Episode.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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