Bewertung

Review: #1.02 Zweite Chance in der ersten Mannschaft

Foto: Dylan O'Brien, Teen Wolf - Copyright: Dewey Nicks/MTV
Dylan O'Brien, Teen Wolf
© Dewey Nicks/MTV

Die zweite Episode "Teen Wolf" besticht durch ihren Fokus auf Scott und die Konsequenzen, die seine neuen Fähigkeiten mit sich bringen. Im Zentrum steht auch Derek, obwohl man ihn so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommt und er noch weniger spricht.

Scotts neue Probleme

Mit der Akzeptanz seiner Situation eröffnen sich für Scott neuerliche Probleme, die er irgendwie bewältigen muss. Zum einen ist das sicherlich der Umgang damit, dass er sich unwillentlich verwandelt und damit andere in Gefahr bringt, zum anderen die etwas verzwickte Situation mit Allison, in die er offensichtlich Hals über Kopf verliebt ist. Doch sein größtes Problem ist Derek. Er befiehlt ihm, auf keinen Fall im anstehenden Spiel zu spielen. Die Szene mit dem Coach ist herrlich. Ich finde den Coach gleichzeitig sehr faszinierend und extrem witzig, auf der anderen Seite würde ich ihm nie begegnen wollen. Der hat schon gewaltig einen am Zaunpfahl. Aber gerade das macht die Figur, die vom Komiker Orny Adams gespielt wird, so wundervoll gruselig.

Generell gefällt mir, wie langsam das eine Problem auf dem anderen aufbaut. So entsteht eine Komplexität, die ich der Serie niemals zugetraut hätte. Doch trotz der Storyline, die der Charakter Scott in dieser Episode bekommt, kann er mich nicht vollends überzeugen. Die Szenen, in denen der Darsteller Tyler Posey einfach mit ausdruckslosem Gesicht dasteht und wie ein Trottel aus der Wäsche schaut, sind einfach zu zahlreich, um noch witzig zu sein. Dafür wird man ganz am Ende, nach dem Kuss zwischen Scott und Allison mit einer wirklich toll gefilmten und witzigen Szene entlohnt. An der Stelle erkennt man die schauspielerischen Fähigkeiten, die in Tyler Posey irgendwo schlummern. Er schafft es dem Moment Magie zu verleihen, und man muss als Zuschauer nur Schmunzeln, weiß man doch genau, wie es sich anfühlt, wenn man seinen großen Schwarm zum ersten Mal küsst.

Stiles

Mein Favorit aus der ersten Episode wird in der zweiten nun nicht mit so viel Screentime gesegnet, wie ich es gerne gehabt hätte, doch das ist gar nicht schlimm. Denn das, was man von Stiles sieht, entlohnt dafür ungemein. Die Darstellung des Charakters gelingt Dylan O'Brien so perfekt, dass ich ihm am liebsten einen Orden verleihen würde. Mein persönliches Highlight war, als er den Eisenhut in den Wald schleudert und danach entsetzt feststellen muss, dass Scott verschwunden ist. Wie niedlich verzweifelt er einfach den Namen seines besten Freundes an dieser Stelle krächzt und sich völlig bewusst darüber ist, welche Konsequenzen die Verwandlung Scotts am helllichten Tage haben kann. Die Interaktion von Stiles mit den anderen Charakteren, sei es Lydia oder sein Vater, stimmt einfach. Die Chemie ist gut und so kann man den Charakter im Grunde nur lieben.

Kleine Schwächen

Der Tiefpunkt der Episode war meiner Auffassung nach auf jeden Fall das Lacrosse-Spiel. Zu viel Pathos, zu viel Gehampel. Das Spiel war zwar unterhaltend, trug aber leider nicht im geringsten dazu bei, dass man daraus irgendeinen Schluss ziehen konnte. Für den Zuschauer war klar, dass Scott sich im Spiel verwandeln wird, da es die zentrale Handlung der Episode ist. Doch alleine schon als er auf dem Feld stand und wie ein Stier atmete, musste ich die Augen verdrehen. Hier hat man viel zu sehr übertrieben. Ich hätte es schön gefunden, wenn sch Scott erst nach dem Spiel verwandelt hätte. So aber war es einfach zu einfallslos und vorhersehbar. Einzig überraschend war Allisons Dad Chris Argent beim Spiel. Da ist etwas im Busch, auch wenn mir das an dieser Stelle schon etwas zu schnell geht. Wenn Chris Scotts Geheimnis zu früh herausfindet, geht ein wichtiges, spannendes Element verloren, das ich noch nicht missen möchte.

Fazit

Einmal abgesehen von dem viel zu übertrieben Lacrosse-Spiel konnte die zweite Episode #1.02 Second Chance at First Line sogar noch mehr glänzen als die erste. Besonders Scott steht im Zentrum des Geschehens, was ein kluger Schachzug ist, ist er ja der Titelheld. Da man aber in der Pilotepisode alle wichtigen Figuren vorgestellt hat, hat man nun Zeit, sich auf Scott und seine Beziehungen zu den Personen zu konzentrieren, ohne dass der Zuschauer das Gefühl bekommt, dass jemand vernachlässigt wird. Einzig Dereks mysteriöses Auftreten ist neben dem Lacrosse-Spiel recht eigenartig und mag nicht so recht in die Handlung passen. Trotzdem ist diese Episode als wirklich gut zu bewerten.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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