Bewertung

Review: #2.10 Monster

Foto: Marie Avgeropoulos, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Marie Avgeropoulos, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

#2.10 Survival of the Fittest beschäftigt sich mit einem Thema, welches sich wie ein roter Faden durch "The 100" zieht, denn die Serie hat schon einige Opfer gefordert, welche durchaus nicht immer schwach waren. In dieser Episode bleiben die Verluste überschaubar, denn neben Major Byrne, die als Nebencharakter bisher nicht viel zu tun hatte, sterben zwei weitere Statisten. Trotzdem wird in vielen Szenen der Kampf ums Überleben deutlich, welchen die Charaktere auf verschiedene Art und Weise angehen.

"What doesn't kill you makes you stronger."

Zum einen durch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gruppen, doch jene funktioniert alles andere als einwandfrei. Vor allem Indra lässt zu Beginn alle Beteiligten spüren, dass sie nur Befehle ausführt, aber nicht hinter diesen steht. Ihre Männer trainieren also von den anderen abgeschieden und eine wirklich Vermischung zwischen den Gruppen findet nicht statt, auch wenn Kane sich bemüht die Krieger einzubeziehen. Durch diese Interaktion erfährt der Zuschauer wieder ein wenig mehr über die Kultur und das Leben der Grounder, was langsam auch dringend notwendig ist. Es erscheint durchaus logisch, dass die Leute aus Mount Weather bisher verhindert haben, dass die Clans mit Schusswaffen hantieren. Wie genau die Überwachung funktioniert, ist dabei noch unklar, denn jene kann keinesfalls lückenlos sein, da ein großes Gebiet abgedeckt werden muss. Wie weit die technische Entwicklung der Bewohner von Mount Weather genau ist, bleibt schwer abzuschätzen, da viele Ressourcen über die Jahre sicherlich aufgebraucht wurden. Dennoch wissen Cage und seine Leute über die Allianz Bescheid, was eine zusätzliche Gefahr für die sowieso brüchige Verbindung darstellt.

"I need you to be my eyes and ears." - "You're asking me to be a spy?" - "I'm asking you to look out for your people." - "I am."

Octavia beweist schließlich nicht nur, dass sie durch Lincoln wirklich einen besseren Einblick in die Kultur der Grounder hat, sondern auch bereit ist dieses Wissen einzusetzen. In ihrem typischen Tatendrang provoziert sie einen Kampf, der Indra und auch ihren Kriegern schließlich Respekt abfordert und dafür sorgt, dass sich die Stimmung verbessert. Dies liegt vor auch daran, dass Indra sich zu einer großzügigen Geste entschließt, als sie die Jagdbeute nicht für sich behält, sondern diese mit ihren Gastgebern teilt. Ein Schritt in die richtige Richtung, doch inwieweit dies nach nach dem Sieg über Mount Weather wirklich von Bedeutung ist, lässt sich schwer einschätzen, denn das Misstrauen auf beiden Seiten und die Geschehnisse der Vergangenheit könnten jedoch wirklich leicht dafür sorgen, dass die Allianz nach dem Sieg nicht fortbesteht. Auf welche Seite sich dann Octavia schlägt, dürfte eine interessante Storyline werden. Während starke Bande zu ihrem Bruder bestehen und sie auch unter den anderen Jugendlichen Freunde gefunden hat, stehen ihr die Erwachsenen der Ark wenig nahe. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob Octavia wirklich Kane Bericht erstatten wird. Viel eher bindet Octavia die Zusammenarbeit mit Indra noch enger an die Clans, ein Prozess, welcher bereits mit ihrer Liebesbeziehung zu Lincoln begonnen hat.

"The world has been trying to turn me into a monster for as long as I can remember."

Obwohl ich durchaus an Lincolns Vergangenheit interessiert bin, welche noch viele Rätsel aufwirft, ist die Geschichte, die er Bellamy schließlich erzählt, doch ein wenig zu passend und ließ von Anfang an böses für die Mission der beiden erahnen. Denn während Lincoln es schafft, die erste Ampulle mit Red noch zu zertreten, schwindet seine Widerstandsfähigkeit, nachdem sich erneut die Möglichkeit ergibt eine Injektion zu erhalten. Nachdem der Plan der beiden von Anfang an seine Schwachstellen hatte, weiß ich noch nicht, ob ich über diese Wendung wirklich glücklich bin. Zwar ist es realistisch betrachtet logisch, dass Lincoln einen Rückfall hat, doch hätte ich eine andere Storyline für ihn gewünscht. Potential war genug vorhanden, schließlich gilt er für seine Leute als Verräter, was viele Möglichkeiten für Konflikte schuf. Als Reaper ist er nur wieder eine Gefahr für sich und andere, außer seine Konditionierung bleibt so gebrochen, dass er auch nach der Einnahme noch seinen eigenen Willen besitzt. Wie sich das Red nun auf ihn auswirkt, werden die nächsten Episoden zeigen, eine große Hilfe dürfte er Bellamy allerdings nicht sein. Jener wird es sicherlich in die Käfige zu den anderen Groundern gesperrt und dürfte aus diesen nicht so leicht entkommen können, was vor allem für Clarke bald ein Problem darstellt.

"I'm serious, Clarke. To lead well, you must make hard choices."

Jene wächst zwar immer mehr in ihrer Führungsrolle hinein, stößt aber auf weitere Schwierigkeiten, als Lexa und deren Krieger ihren Plan mit Bellamy als Mann im Inneren von Mount Weather nicht als gut erachten. Womit sie keinesfalls falsch liegen, was aber zunächst nicht weiter thematisiert wird, stattdessen konzentrieren sich die kommenden Szenen mehr auf die Verbindung zwischen Lexa und Clarke. Das Zusammenspiel von Alycia Debnam-Carey und Eliza Taylor gefällt mir immer noch sehr gut, jedoch konnte ich die Gefahr, welche den beiden in den Weg gestellt wird, nicht wirklich ernst nehmen. Ein Gorilla, welcher scheinbar kugelsicher ist und noch nicht von den Clans getötet wurde? An sich war es interessant den vermutlich ehemaligen Zoo aus Schauplatz auszuwählen, doch war die Gefahr für die beiden Charaktere in keinem Moment wirklich greifbar und fühlte sich mehr an wie eine Überbrückung, bis Lexa und Clarke sich wieder ihren Plänen für Mount Weather zuwenden.

"We're going to the City of Light."

Jaha hatte nach seiner spektakulären Reise zur Erde kaum noch etwas zu tun, was für mich während der ersten Staffelhälfte die Frage aufwarf, warum der Charakter in der Show gehalten wurde. Nun haben wir die Erklärung gefunden, denn die in #2.04 Many Happy Returns erwähnte Stadt des Lichts wird erneut aufgegriffen. Einerseits freue ich mich auf diese Storyline, da durch sie die Möglichkeit besteht irgendwann erneut auf Zoran und Sienne zu treffen, jedoch dürfte sich das noch ein wenig hinziehen, da sicherlich zunächst die Mount Weather Storyline abgehandelt wird. Zumindest hoffe ich das, da ansonsten die Handlungsschauplätze zu unübersichtlich werden. Durch Jahas neue Storyline entsteht jetzt schon ein weiterer Handlungsstrang, der nur von einem Hauptcharakter und Murphy als Nebencharakter getragen wird. Die zwei zusammen haben zwar eine interessante Chemie, da Jaha nach seiner Begegnung mit seinem toten Sohn mehr und mehr zum religiösen Führer wird und Murphy sich nicht zu schade ist, ihm seine ehrliche Meinung zu sagen. Dieses Gespann bietet also fast schon den Garant bis bissige Dialoge, wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum Murphy sich entscheidet ihm zu folgen. Zwar hält ihn in Camp Jaha wenig, doch seine Meinung von Jaha ist ebenfalls nicht die beste, auch wenn da wirklich gewisse Parallelen existieren. Inwiefern die Charaktere der zehn weiteren Reisegefährten ausgebaut werden, bleibt erstmal offen, auf den ersten kurzen Blick konnte ich kein einigermaßen bekanntes Gesicht in der Gruppe ausmachen.

Randbemerkungen und Notizen

  • Wer musste bei der blonden Clarke und dem Gorilla nicht kurz an "King Kong" denken?
  • Während Ravens Abwesenheit dadurch erklärt werden kann, dass sie sich von ihren Verletzungen erholt, fällt es durchaus auf, dass Paige Turco keine Screenzeit hat. Nachdem Kane anscheinend nun der Vermittler zwischen Groundern und Arkern ist, sogar das Training überwacht, hätte ich zumindest erwartet, dass Abby Indra und ihre Krieger begrüßt. Während Jaha für seine Mission nun eine kleine Gruppe um sich scharen konnte, wäre es durchaus interessant zu sehen, wie Abby sich momentan als Anführerin schlägt, oder hat sie diese Position inzwischen doch an Kane abgetreten?
  • Die Geschehnisse in Mount Weather wurden wie bereits öfter diese Staffel komplett vernachlässigt, aber die Zuschauer dürfen davon ausgehen, dass dies nach Bellamys Ankunft ändert.
  • Die Grounder glauben also an Reinkarnation, wobei ich mir noch nicht vorstellen kann, wie genau der nächste Anführer ausgewählt wird. Lexas Aussage "When I die, my spirit will find the next commander." lässt sich unterschiedlich interpretieren. Ist das nächste Kind, das geboren wird, der Commander? Dann müssten sie jedoch lange darauf warten, dass ihr Anführer erwachsen wird. Sollte der Geist in einem bestimmten Ritual den nächsten Commander wählen, bleibt ungewiss, ob da nicht jeder behaupten kann, der nächste Anführer zu sein.
  • Warum Michael Rogers als Gaststar aufgeführt wird, nachdem er nur einen Satz spricht, ist mir ein Rätsel, aber vielleicht spielt die Wache in den kommenden Episoden noch eine wichtige Rolle.

Fazit

Die Episode stellt zwar die Weichen für die weiteren Geschehnisse und bietet interessante Charakterkombinationen, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück, da vor allem die Ereignisse um Clarke und Lexa zu konstruiert wirken. Wieder konnte nicht der gesamte Hauptcast involviert werden, weshalb ebenfalls der Eindruck aufkommt, dass die Autoren momentan zu viele Süppchen am köcheln haben und sich lieber auf bestimmte Handlungsstränge konzentrieren sollten, anstatt weitere einzuführen.

Charleen Winter - myFanbase

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