Bewertung

Review: #3.14 Morgenröte

Foto: Eliza Taylor, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Eliza Taylor, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #3.14 Red Sky at Morning müssen die Charaktere in Polis, Arkadia und auf der ehemaligen Ölbohrinsel erneut schwere Entscheidungen fällen, die weitreichende Konsequenzen haben. Die große Verbindung zwischen all den Geschehnissen ist A.L.I.E., welche die Freunde versuchen aufzuhalten, aber die künstliche Intelligenz scheint ihnen dabei immer einen Schritt voraus zu sein.

"I'm serious. I look at A.L.I.E.'s code and I see physics subroutines and collision meshes. But Raven sees the City of Light."

In Arkadia treten Ravens neue Fähigkeiten weiter in den Vordergrund, während ihr Verhalten an sich nicht überrascht. Raven ist und bleibt eine ungeduldige Person, der es einfach nicht liegt die Dinge anderen zu überlassen. Da können Montys Argumente noch so vernünftig sein, als sie eine Chance sieht A.L.I.E. zu schaden oder eventuell sogar zu vernichten, ergreift Raven sie. Zu ihrer Verteidigung muss gesagt werden, dass der Plan auch hätte funktionieren können, schlussendlich wohl aber nur dadurch in Erinnerung bleibt, dass Monty erneut gezwungen war sich für seine Freunde und damit gegen seine Mutter zu entscheiden, welche nun endgültig fort ist. Zudem können sie Beccas Passwort nicht mehr bei einem Überraschungsangriff nutzen und A.L.I.E. befindet sich nun komplett außerhalb ihrer Reichweite. Dabei spielen auch die Ereignisse in Polis eine wichtige Rolle, wo sich ein sehr ungewöhnliches Team aus Indra, Murphy und Pike gebildet hat. Spannend an dem Part war vor allem die Konfrontation zwischen Murphy und Emori. Ihm liegt wirklich etwas an Emori und dies weiß die künstliche Intelligenz geschickt einzusetzen, da es Emori gelingt Murphy lang genug aufzuhalten, bis der Transfer zu einem Überbleibsel der Ark im Weltall endgültig abgeschlossen ist. Zwei gute Chancen A.L.I.E. erheblich zu schaden, verpuffen damit im Nichts und auch an der dritten Front sieht es nicht gut aus.

"You believe that to defeat an enemy who will stop at nothing, you must stop at nothing. How is that different than blood must have blood?"

Luna schien bisher die beste Chance auf einen Sieg darzustellen, jedoch ist sie wie bereits vermutet nicht bereit auf diese Art und Weise zu helfen. Durch diesen Charakter, der zuvor innerhalb der Serie bereits erwähnt wurde, lernen wir die Aussteiger kennen, welche dem kriegerischen Pfad der Clans den Rücken zugekehrt haben. Nicht weil sie alle schwach oder feige sind, sondern sich das Leben anders vorstellen. Dies beweist insbesondere Luna, indem sie Clarke sehr anschaulich verdeutlicht, dass sie damals nicht vor der zweiten Runde der Konklave nicht geflohen ist, weil sie glaubte den Kampf gegen Lexa zu verlieren. Die Ankunft der Skaikru bringt den Krieg jedoch auch zu Luna, da eine Drohne scheinbar A.L.I.E.s Gefolgsleute ebenfalls zum Strand geführt hat und infolgedessen auch Cap und seine Kumpanen den Chip genommen haben. Warum es dann überhaupt in der vorherigen Episode so dringend war Kane zu bekehren, wenn eine Drohne Clarke und die anderen bereits im Blick hatte, dass dürfen sich die Zuschauer wohl nicht fragen.

"When the choice is fight or die, there is no choice.", sagte Clarke zu Luna und macht damit ihren Standpunkt mehr als deutlich. Dass Luna, obwohl sie kurz darauf von ihrem Schwur niemanden mehr zu töten abgewichen ist, noch eine andere Wahlmöglichkeit sieht, bietet Diskussionspotential. Erfordert ihre Entscheidung nicht sogar mehr Mut als zu kämpfen oder ist es schlichtweg naiv ihre einzige Möglichkeit A.L.I.E. zu besiegen einfach zu betäuben und am Strand auszusetzen? Denn die künstliche Intelligenz wird Lunas Existenz sicherlich nicht einfach vergessen und sie verfolgen, auch sollten sie die Ölbohrinsel verlassen. "The 100" stellt also vor allem immer und immer wieder diese eine Frage: Was bist du bereit zu tun, um zu überleben? Während zwar Octavia wie von Luna scharfsinnig bemerkt nur noch den Kampf kennt, sieht sie zumindest die Ironie bei dem Plan Luna gewaltsam die Flamme einzusetzen. Clarke nimmt dies in Kauf, während Bellamy nur noch fadenscheinig argumentiert, dass Luna schließlich die falsche Wahl getroffen hat. Wie viele Grenzen können sie noch überschreiten, bis es zu spät ist? Denn in Fall von Bellamy ist dieser Punkt vielleicht sogar schon erreicht.

Randnotizen und offene Fragen

  • Ontari ist nun die letzte bekannte Natblida innerhalb der Serie, ob sich das ohne ein weiteres Armband noch von Bedeutung erweist? Roan zumindest scheint kein allzu guter Fährtenleser zu sein, immerhin konnte er Clarke und ihre Freunde bisher nicht aufspüren.
  • Woher weiß A.L.I.E. eigentlich, dass Sinclairs Tod ist? Beobachtet sie Arkadia mit ihren Drohnen oder sind die Jugendlichen nicht so allein, wie sie glauben?
  • Gut zu wissen, dass Gesellschaftsspiele noch nicht total ausgestorben sind in der Grounder-Kultur.
  • Harper McIntyre und Monty Green? Gibt es einen Namen für diesen Ship? Monper, Harty oder doch lieber McGreen? Harper und Monty haben zwar in Mount Weather einige Zeit zusammen eingesperrt verbracht, aber in Staffel 1 schien Harper ja noch an Jasper interessiert zu sein. Ravens "Finally!" als sie die beiden findet, deutet entweder an, dass es da schon länger Off-Screen knisterte oder sie einfach froh war Monty zu finden. Was das Paar angeht, müssen wir wohl einfach abwarten, was die letzten beiden Episoden noch bringen. Nach dem Tod von Lincoln fehlt der Serie definitiv ein neues romantisches Herz der Serie, aber ich sehe bisher noch keinen würdigen Anwärter für diese Lücke.
  • Es ist immer wieder seltsam die Charaktere in Rückblicken oder auch in der Stadt des Lichts so sauber zu sehen. Emoris Aussage "I would, if I had any" auf Jahas Erinnerung, dass sie ihre körperlichen Defekte korrigieren kann, lässt zudem Spekulationsspielraum offen. Wie Raven bewiesen hat, ist Widerstand durchaus möglich.

Fazit

An sich können die meisten Elemente der Episode durchaus überzeugen, aber im Gesamtkontext wirft #3.14 Red Sky at Morning die Frage auf, wie und ob es überhaupt geschafft werden kann A.L.I.E. innerhalb der noch verbleibenden zwei Episoden zu besiegen. Soll die Storyline etwa in der bereits bestellten vierten Staffel fortgeführt werden? Diese Möglichkeit hinterlässt einen leicht bitteren Geschmack, da der Konflikt mit der künstlichen Intelligenz meiner Meinung nach keine weitere Staffel tragen kann. So ist zwar viel in der Episode geschehen, aber an der wenig aussichtsreichen Ausgangslage hat sich nicht wirklich etwas verändert.

Charleen Winter - myFanbase

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