Bewertung

Review: #10.17 Die Comic-Con-Konfusion

Foto: The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Comic Con ist wieder ein zentraler Aufhänger für diese Episode und in der Regel freut man sich da auf einen hohen Nerd-Faktor und beste Unterhaltung. In Ansätzen ist das auch auf jeden Fall erfüllt, doch die Schwerpunkte liegen dann doch woanders.

"Oh, Double Stuf Oreos, I remember when I could afford you."

Ein wesentlicher Schwerpunkt ist das neue Geldproblem von Raj. Mir gefällt, dass er sich von seinem Vater lösen möchte und auf eigenen Beinen stehen möchte. Auch finde ich es sehr nobel von ihm, dass er auf das Geld von Bernadette und Howard verzichtet, denen er über die Maßen geholfen hatte. (In Vergleich dazu musste Stuart ja wieder den Idioten spielen, der nun auch Geld haben will und zurecht Widerworte von Bernadette bekommt). Allerdings ist mir die Storyline in dieser Form dann doch zu sehr übers Knie gebrochen. Es ist einfach unrealistisch, dass Raj jetzt direkt schon solchen enormen Geldsorgen hat. Laut seiner Aussage aus der letzten Episode hat sein Vater wirklich alles bezahlt. Da ist nun wirklich nicht mehr viel übrig, was Raj zu zahlen hätte. Selbst wenn er keinen gutbezahlten Job hat und er auch ein paar regelmäßig Sinnlosausgaben hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass da so viel Sorge entstanden sein könnte. Er muss doch sehr hohe Rücklagen haben. Wo wäre denn das Problem gewesen, die Geldsorgen ein paar Monate nach der Loslösung vom Vater zu behandeln, weil dann der Suchtfaktor eine größere Rolle spielen würde. Aber man darf an solchen Stellen eben nichts von "The Big Bang Theory" erwarten. Es ist eben immer so kurz gedacht. Hoffentlich zieht sich die Problematik jetzt wenigstens eine Weile hin und wird immer wieder mal thematisiert. Denn wenn sich das jetzt schnell regelt, ist das noch ärgerlicher, als einfach nur die Voraussetzungen etwas sehr einfach darzustellen.

"So they're both trying to make each other happy, and the end result is they make each other sad?"

Inhaltlich überzeugt hat mich auch der erneute Zwist zwischen Penny und Leonard nicht, der wieder mal auf schlechter Kommunikation beruht. Sheldon und Amy wollen sich nicht einmischen und so geht das ein wenig Hin und Her. Prinzipiell ist die Intention beider absolut nachvollziehbar und vor ein paar Jahren wäre das bestimmt auch noch richtig niedlich gewesen. Zum jetzigen Zeitpunkt der Beziehung ist es aber wieder total kindisch und eigentlich belanglos. Der eigentliche Vertrag, den sie für Konflikte geschrieben haben, spielt auch wieder gar keine Rolle, obwohl er an solchen Stellen greifen sollte. Was beabsichtigen die Autoren mit diesen ständigen Konflikten? Wollen sie das Paar wieder auseinander treiben? Muss es immer Streit sein um ein paar Gags zu fabrizieren? Es wirkt so, als wenn man selbst nicht weiß, wohin es gehen soll bzw. als ob man erst mal wissen will, wie viele Staffeln die Serie noch haben wird, bevor man konkrete Schritte geht.

"I'm a big boy, and if I missed one, I'd throw a big-boy tantrum."

Der Rest der Episode handelt dann natürlich auch von den Planungen zur Comic Con. Hier kann ich der Episode dann doch noch einige positive Aspekte abgewinnen, weil hier wirklich mal erkenntlich wurde, dass sich die Charaktere in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt haben. Ok, in erster Linie sind sie alt geworden, was dazu führte, dass sie andere Dinge im Leben für wichtiger erachten. Das ist, auch wenn es etwas lange gedauert hatte, bei Howard besonders nett, weil ein Kind eben einiges verändert und auch wenn man ein paar Dinge nicht aufgeben sollte, um eben nicht nur das Leben des Kindes zu führen, sondern auch noch eigenständig zu bleiben, so hatte es in diesem Moment nichts Verwerfliches, mal zu verzichten. Das ist genau eine der Sachen, die ich mir als Vorteil von einem Kind in der Serie erhofft hatte. Auch die Reaktion der anderen machte Sinn, Raj aus der aktuellen Situation heraus, Leonard, weil er für Penny alles aufgeben würde, und Sheldon, weil er eben genau das nicht tun würde. Noch nicht zumindest. Es passt aber zu allen Charakteren und so war das dann quasi gelungen.

Fazit

Inhaltlich war auch diese Episode wieder insgesamt eher unbefriedigend. Die Ideen sind nicht ausgereift, haben ihre Logiklöcher und können so nicht zufriedenstellen, auch wenn das Endergebnis dieser Episode passte. So bleibt "The Big Bang Theory“ im Moment einfach nur eine nette Unterhaltung ohne klares Konzept. Wenn ich da an die zehnte Staffel von "Friends" denke, liegen da Welten dazwischen.

Emil Groth - myFanbase

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