Review: #12.01 Der unzufällige Zufallssex
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Bahn frei für Staffel 12 von "The Big Bang Theory", die letzte Staffel der Serie, wie vor ein paar Wochen bekannt wurde. Wenn man weiß, dass es aufs Ende zugeht, erhofft man sich natürlich erst recht eine gelungene Staffel und somit einen guten Abschluss für eine lange Zeit sehr gute Serie. Der Auftakt war leider nicht überzeugend, denn es waren eher Geschichten aus der Konserve.
"Im only recently married. Do I stay here, do I follow? Say something useful."
Natürlich dreht sich auch diese Episode um Amy und Sheldon. Alles andere wäre nach dem Staffelfinale auch absurd gewesen. Doch das junge Eheglück wird direkt auf die Probe gestellt. So schön Flitterwochen im Legoland auch sein können, Amy ist doch recht schnell von Sheldon frustriert. Allerdings verstehe ich nicht so ganz, warum dieser Konflikt so schnell entstehen muss. Natürlich mag es anstrengend sein, dass Sheldon alles durchplant und sogar für Sex Termine festsetzt. Auf der anderen Seite frage ich mich aber, was sie sonst erwartet hat. Sheldon hat sich ja nur unwesentlich verändert. Und das sogar eher im Guten, weil er auf seine Weise alles dafür tun möchte, dass er Amy ein guter Ehemann ist. Er nimmt das also ernst. Amy verzieht sich aber lieber in die Schmollecke und redet nicht mal richtig mit Sheldon. Das fand ich schade, weil ich Amy in diesen Situationen eher souveräner empfinde und sie auch sonst immer die positiven Aspekte von Sheldon gesehen hat. Insofern ist es eher Sheldon, der diese Geschichte trägt, weil er einfach nur niedlich agiert. Ein bisschen überfordert, ein bisschen missverstanden und ganz viel emotional macht er Amy deutlich, was ihm wichtig ist und warum er sich so verhält, wie er es tut. Das war wirklich schön. Das es auch noch in spontanem Sex endet, weil Amy wieder dirty talk im Sheldonschen Sinne betreibt, schließt diese Storyline dann immerhin hervorragend ab.
"Blondie here is gonna chew you up and spit you out."
Daheim wundern sich die Freunde derweil darüber, dass Amys Eltern noch zugegen sind. Nach dem tollen Auftritt im Finale der letzten Staffel haben die Autoren also gleich eine Idee gesucht, das ungleiche Paar wieder einzubinden. Und das ist eigentlich sehr gelungen, denn Amys Vater handelt eigentlich so, wie man es nach der Einführung letztes Jahr gut nachvollziehen kann. Er entzieht sich wortlos dem Terror seinen Frau. Was so funktioniert hat, bekam dann aber viel zu viel Bedeutung, weil man daraus einen aus meiner Sicht unnötigen Konflikt für Penny und Leonard strickte. In der Analyse von Amys Eltern lässt Leonard durchblicken, dass sie ein ähnliches Pärchen seien, was nicht so gut ankommt, denn Amys Eltern haben nun wirklich keine Vorbildfunktion. Auch hat es mich irritiert, dass Amys Mutter urteilt und meint, dass Leonard und Penny nicht zusammen passen würden. Will man hier noch mal einen Staffelkonflikt in die Wege leiten und hatte man einfach keine richtige Ahnung, was man sonst tun sollte? Leonard und Penny streiten jedenfalls auf ihre typische Weise. Penny ist stinkig (in diesem Falle zurecht) und Leonard kommt angekrochen, was irgendwie die Rollenverteilung untermauert. Die Frage ist nur, warum das ein Problem sein sollte. Ich finde, dass Penny eine tolle Entwicklung genommen hat und eine selbstbewusste, erfolgreiche Frau geworden ist, die nichts mehr von dem Kellnerinnen-Image hat. Durch ihr Leben mit der Clique ist sie auch schon etwas nerdig geworden. Leonard macht sich leider wieder sehr klein daneben, statt darauf stolz zu sein, dass er Penny dabei unterstützt hat und sie auch seinetwegen solch eine tolle Entwicklung genommen hat. Ich fänd es irgendwie schöner, wenn Leonard nicht in jeder Folge dankbar dafür ist, dass Penny sich mit ihm überhaupt abgibt. Das war in der Serie oft genug ein Thema. Dass er nun auch noch anmerkt, dass Pennys Selbstbewusstsein eher Ausdruck einer Unterdrückung von Leonard sein sein könnte und er nichts zu sagen habe, entspricht nicht meiner Ansicht auf diese Beziehung. Natürlich ist Penny dominant, aber nie im Leben würde sie Leonard nicht zuhören oder ihn unterdrücken. Naja, mir sagte diese Idee eben nicht so zu und ich hoffe sehr, dass es einfach nur für diese Episode umgesetzt wurde und man sich in der finalen Staffel aber mehr darauf konzentriert, Leonard und Penny zu einem glücklichen Ende vielleicht sogar mit Familie zu bringen. Das mag kitschig sein, aber es gibt eigentlich keinen Grund, es anders zu handhaben. Es sei denn, man will bewusst die Erwartungen der Fans "(ent)täuschen".
"I wanna look away, but I can't."
Die beiden Beziehungsgeschichten waren unter dem Strich gelungen und auch in ihren Situationen und Umsetzungen emotional und amüsant. Doch es gab noch eine dritte Geschichte, die dafür sorgte, dass die Episode kein erfolgreicher Auftakt in diese letzte Staffel darstellte. Raj durfte nämlich wieder peinlich sein. Es ist, als wäre er immer noch der sprachlose Mitläufer, der nichts zu bieten hat. Dabei war er zwischendurch fasst schon ein selbstbewusster Aufreißer, hat sich von seinen Eltern gelöst und eigentlich ja auch einen erfolgreichen Job. Raj muss sich also gar nicht klein machen. Schon als es hieß, dass er live im Fernsehen sein wird, ahnte ich, dass es für ihn nur peinlich werden könnte. Doch das Ausmaß hat mich sogar noch überrascht, im negativen Sinne. Wie kindisch kann man sich mit über 30 Jahren denn verhalten? Startet er echt eine Internetfehde und merkt nicht mal im Ansatz, wie bescheuert das ist? Oh Mann, da wollte ich wirklich abschalten. Und seine Freunde verhindern das nicht mal. Das ist eigentlich noch trauriger. Howard macht sich auch nur wieder lustig, statt Raj mal den Kopf zu waschen. Das war so enttäuschend, dass es einfach nicht lustig sein konnte, selbst wenn es auf dem Papier vielleicht gute Gags waren. Vor sechs Jahren hätte ich diese Geschichte bei Raj akzeptiert, vielleicht wäre es gegangen, wenn Raj nicht der Impulsgeber gewesen wäre, aber so ist es einfach nur peinlich. Wenn den Autoren nichts sinnvolles für Raj einfällt, dann sollten sie ihn zur echten Randfigur degradieren, zum schrägen Freund, der immer mal da ist und einen Witz hergibt. Eigene Geschichten auf dem Niveau darf man gerne weglassen. Ich möchte in diesem letzten Jahr die Serie genießen und mich nicht über solchen Kinderkram ärgern müssen.
Fazit
Die Geschichte um Raj war wirklich mies, weil sie so gar keine Entwicklung bei Raj offenbart. Die kleinen Beziehungsdramen war zwar ganz nett inszeniert, aber auch nicht so wirklich neu. Nach dem Finale der letzten Staffel hatte ich mir viel mehr erhofft und so vergebe ich vor allem wegen Raj enttäuschte fünf Punkte (ohne ihn hätten es vielleicht sogar zwei mehr sein können).
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "The Big Bang Theory" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Conjugal ConfigurationErstausstrahlung (US): 24.09.2018
Erstausstrahlung (DE): 07.01.2019
Regie: Mark Cendrowski
Drehbuch: Steve Holland, Maria Ferrari, Jeremy Howe
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