Review: #7.13 Für immer zu dritt

Meine Befürchtungen der Vorfolge haben sich nicht bestätigt, denn gleich zu Beginn der neuen Episode wird deutlich, dass Leonard wirklich nur befürchtete, dass Penny mit ihm Schluss macht, er aber keinerlei Zweifel an der Beziehung hat. Dass man gleich zu Beginn auflöst, dass Penny Leonards Verhalten für richtig hält und es keine Konsequenzen für die Beziehung hat, ist auch ein sinnvoller, weil einzig logischer Einstieg. So kann sich die Episode der wesentlichen Entwicklung um Penny widmen und die Dynamik des Paares weiter führen.

"I support whatever you want to do."

Penny hat sich entschlossen, ihren Ziel nun endlich mal konsequent entgegen zu gehen und ihre Zeit voll und ganz der Schauspielerei zu widmen. Da ist es natürlich konsequent, ihren Job zu kündigen, um wirklich vorwärts zu kommen. Leonard möchte, sicherlich auch um die Beziehung nicht zu gefährden, jede Entscheidung unterstützen, aber er findet Pennys Weg viel zu riskant. Nur macht Leonard den Fehler, ihr nicht die Wahrheit zu sagen. Durch ein Missverständnis kommt das heraus und das nächste Ärgernis steht an. Irgendwie erscheint der gesamte Konflikt von außen betrachtet unnötig, weil man meint, das Paar wäre da schon weiter, doch letztlich sieht man das mit dem Abstand immer anders, als es sich für die direkt Beteiligten anfühlt. Letztlich sind alle Meinungen und Ansichten nachvollziehbar. Und die Konstellation zu diesem Zeitpunkt der Staffel macht einfach deutlich, dass hier wohl ein wichtiger Schritt in der Beziehung von Penny und Leonard vorbereitet wird. Natürlich gehe ich von einem Schritt nach vorn aus.

Highlight des Disputes war die Aussprache. Hier wurde all das nachgeholt, was vorher fehlte. Leonard offenbart seine ehrliche Sicht der Dinge und gesteht, dass er deshalb Bedenken bei Pennys Schritt hat, weil er selbst sich das nie trauen würde. Das ist jetzt nicht überraschend, aber die Umsetzung war wirklich gelungen. Viel besser noch aber ist die Rolle von Sheldon, denn dieser stellt die Fragen, die den Zuschauer auch bewegen. Wann wird denn endlich mal geheiratet? Was passiert dann mit Sheldon? Man ahnt, dass die Antworten noch eine Weile auf sich warten lassen, ist aber gleichzeitig optimistisch, dass die Serie diese Fragen irgendwann beantworten wird.

"Leonard wait, I'm coming with you!"

Neben der wichtigen Penny-Leonard-Storyline gibt es natürlich auch wieder witzige Nebenhandlungen, welche die anderen Charaktere in Szene setzen. Sheldon ist mit seinem Zwangsurlaub noch relativ direkt involviert. Seine Abneigung gegen den Urlaub ist in der Anfangsszene herrlich ins Szene gesetzt worden und auch die Idee des anhänglichen Hündchens war ganz niedlich. Insgesamt bleib es aber dabei, dass er als wichtiges, drittes Rad am Wagen von Leonard und Penny fungiert. Neben seiner Rolle in der Aussprache hatte er auch einen wirklich schönen Dialog mit Penny im Auto, wo er ihr Mut zuspricht und Penny und sich als Träumer bezeichnet.

"I don't wanna hurt his feelings."

Amy bekommt in dieser Episode eine äußerst interessante Geschichte, die leider viel zu schnell wieder beendet wird. Amy wird nämlich von Burt, einem Geologen, umgarnt, bekommt das aber erst mit, als Raj und Howard sie darauf aufmerksam machen. Sie hat wegen Sheldon keinerlei Interesse und überlegt, wie sie das deutlich machen kann. Da Burt durchaus die Prädikate seltsam und nerdig zugewiesen bekommen kann, ist das zwar nachvollziehbar, aber Amy sagt ja selbst, dass Sheldon da nicht wirklich besser ist. Eigentlich wäre es schon sehr spannend zu sehen, wie Amy reagieren würde, wenn es Konkurrenz zu Sheldon gäbe. Immerhin hat Amy Bedürfnisse und ich könnte mir vorstellen, dass man Sheldon so noch etwas mehr aus der Reserve locken könnte. Insofern gefällt mir der Ansatz, aber eben nicht die schnelle Auflösung der Geschichte, weil man damit doch sehr viel Potenzial verschenkt, welches man mehrere Episoden lang hätte nutzen können. So sehr ich Amy und Sheldon mit ihrer langsamen Entwicklung über die letzten Jahre mochte, so sehr würde ich da doch auch etwas mehr Tempo haben wollen. Das ist aber letztlich etwas, was bei allen Paaren etwas zu kurz kommt.

"I haven't seen this many people in my store since that Korean church bus crashed through my front window."

Auch Bernadette darf nicht fehlen und diese wird mal sehr ungewöhnlich und somit gewöhnumgsbedürftig mit Stuart gepaart, weil sie ein bestimmtes Exemplar eines Comics benötigt, welches sie zerstört hat und nun ersetzen will. Stuart kann es nicht so schnell ersetzen und geht mit ihr zur Konkurrenz, einem sehr erfolgreich laufenden Comicladen eines alten Freundes, der sich nun über ihn lustig macht, weil Stuarts Laden ziemlich trostlos ist im Vergleich zu seinem. Es sind nur drei Szenen, die diese Storyline in Anspruch nimmt. Daher fehlt es ihr an Entfaltung und neben einer überzeugenden Melissa Rausch und den trockenen Sprüchen von Stuart kommen nur zwei banale Dinge heraus. Bernadette steht für Stuart ein, gibt aber letztlich ihre Ideale auf, um gegen Howard, den sie voll im Griff hat, keine "Niederlage" zu erleiden. Stuart wäre lieber erfolgreich statt Freunde zu haben. Beidem fehlt etwas die Tiefe, sodass man nicht mal sicher sein kann, ob es überhaupt eine größere Bedeutung haben könnte oder einfach nur Mittel zum Zweck ist. Die Episode wäre auch gut ohne die Szenen ausgekommen.

Fazit

"The Big Bang Theory" bleibt auf ihrem hohen Niveau und weiß auch in dieser Woche wieder gut zu unterhalten. Auch wenn die Nebenhandlungen mehr Potenzial gehabt hätten, so ist vor allem die sinnvolle Fortführung und Entwicklung der Beziehung von Leonard und Penny genau das, was die Serie jetzt braucht. Und da die Dialoge eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor haben, kann man insgesamt wieder sehr zufrieden sein. Sieben Punkte, weil man bei der Serie einfach noch Luft nach oben lassen muss, weil es noch deutlich bessere Episoden gibt.

Emil Groth - myFanbase

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