Bewertung

Review: #7.16 Die Spaßbremse

Foto: Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach dem unglaublichen Kuss zwischen Amy und Sheldon war die Erwartungshaltung an diese Episode sehr hoch. Der Bezug zur Vorfolge war allerdings gering und so war es doch eher eine unspektakuläre Episode, die viele Veränderungen in Gang hätte bringen können, auf sinnvolle Weise aber letztlich gar nichts bewirkte. Dass dies trotzdem funktioniert und unterhält, ist ein großes Plus der Serie.

"I know you don't like change, but it's not a terrible idea"

Nach sieben Jahren des (un)bequemen Sitzens kommen die Freunde auf die Idee, einen Esstisch anzuschaffen, doch Sheldon ist entschieden gegen veränderte Umstände, denn wie schon in anderen Episoden deutlich wurde, sieht Sheldon in Veränderung immer eine Gefahr. Penny bringt Leonard aber dazu, sich mal gegen Sheldon durchzusetzen und macht dabei wieder deutlich, dass Leonard noch nie jemand war, der seine eigene Meinung durchsetzt, sondern sich immer leiten lässt und sehr kompromissbereit ist. In meinen Augen ist das ja eher etwas Gutes, weil Umgängliches, wenn man es schafft, deshalb nicht ausgenutzt zu werden, was Sheldon auf seine Weise natürlich immer tut. Nun macht ein Esstisch aber wirklich Sinn und das Apartment wirkte mit der Essecke richtig schick. Doch rational sinnvolle Veränderungen können eben die emotionale Tragweite des ganzen nicht ausgleichen und so hat Sheldon am Ende, mit einem kleinen, überaus witzigen Umweg doch das letzte Wort. "Sometimes the baby wins."

"Sheldon, you didn't have a personality, you just had some shows you liked."

Der kleine Umweg in dieser Geschichte wertet die Episode zusätzlich auf. Was in erster Linie wie ein Zwist zwischen Leonard und Sheldon aussieht, wird ja vor allem zu einer Analyse der beiden Beziehungen. Und hier wird mal wieder deutlich, dass die Frauen hier die Hosen an haben. Die Schwerpunkt auf Amy und Sheldon in der Mitte der Episode ist auf jeden Fall ganz großartig gewesen. Sheldon will sich von Amy trennen, weil sie ihn verändert habe. Dass es zum Besseren war, spielt dabei keine Rolle. Die Schlussfolgerung ist typisch für Sheldon und zuhöchst logisch. Dass er genau mit dieser sheldonesken Logik aber von Amy ausgekontert wird, ist das Highlight der Episode. Amy dreht den Spieß um und kann mit einer Art umgekehrter Psychologie Sheldon davon überzeugen, dass er nur von Leonard und Penny manipuliert wurde. Dessen Zweifel werden einwandfrei abgeschmettert. "I think, if I were manipulating you, you'd be smart enough to see it." Amy hat in den Jahren ein großartiges Gefühl dafür entwickelt, wie man mit Sheldons Eigenheiten umgehen muss, um sie für sich zu nutzen. Herrlich. In der Tischfrage war es dann zwar das Mitleid von Bernadette und Penny, welches der Veränderung den Garaus machte, doch in Sachen Beziehung werden wir sicherlich auch weiterhin in Babyschritten eine Entwicklung sehen.

"They want me to go back up to the space station."

Eine weitere Veränderung, die sich in dieser Episode abzeichnete, ist die erneute Reise von Howard ins All. Mehr als bei allen anderen Geschichten musste man hier aber erwarten, dass dies nur ein kurzfristiges Gedankenspiel ist und niemals umgesetzt werden würde. Howard ist natürlich geehrt und sagt erst mal zu, aber eigentlich hätte er von selbst darauf kommen können, dass es keine gute Idee ist. Er wurde ja dort oben ja überhaupt nicht glücklich und nur gehänselt. Nun hat er aber Freunde und Familie, die ihm den richtigen Wink mit dem ganzen Zaun gaben um ihn davon abzuhalten. Allerdings ist es dann nur die Aussicht auf die Wiederholung des Eignungstests, die Howard von Rückzug überzeugt. Doch der Stolz einer Absage ist zu hoch, weshalb er sich dank seiner Mutter medizinisch untauglich deklarieren lässt. Die Geschichte ist insgesamt die schwächste, weil sie zu absurd scheint und die Motivation von Howard nur unzureichend erklärt wird. Allerdings hat sie in vielen kleinen Details und Dialogen Stärken, so dass sie das Gesamtbild nicht trübt.

Fazit

Am Ende der Episode ist dann wieder alles so wie vorher. Man könnte sagen, viel Lärm um nichts, aber diese zwanzig unterhaltsamen Minuten stehen trotzdem auf der Haben-Seite und dass man sich gegen eine mögliche Veränderung entscheidet ist ja auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern jedermanns Alltag. Insofern reiht sich auch diese Episode in die vielen wirklich guten Episoden der Serie ein. Es fehlt das Außergewöhnliche, aber das Gewöhnliche ist bei "The Big Bang Theory" locker sieben Punkte wert.

Emil Groth - myFanbase

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